Doch letztlich viel wichtiger als die Technik ist, dass der apokalyptische Reiter spielmechanisch tatsächlich die Kurve kriegt und sich vom billigen God of War-Klon zu einem interessanten Action-Adventure klassischer Natur mausert. Denn nach der Anfangsphase, die das Team von Vigil Games nicht nutzen kann, um mehr als nur das Nötigste zu tun, geht es langsam zum ersten Höhepunkt, dem ersten großen Boss – und auf einmal nimmt Darksiders Fahrt auf und steigert sich bis zum Finale.
Krieg fürchtet Nichts und Niemanden. Und wer weiß? Vielleicht ist ausgerechnet dieser Erzdämon das vertrauenswürdigste Wesen, mit dem er zu tun hat? |
Es kommen im richtigen Rhythmus neue Elemente hinzu, wie z.B. Sekundärwaffen, die das Kampfsystem zwar nicht wesentlich anspruchsvoller, aber doch deutlich abwechslungsreicher gestalten – vor allem auch, weil die drei Primärwaffen Schwert, Sense und Nahkampfhandschuh über ein eigenes Erfahrungssystem verfügen. Je nachdem wie häufig man die jeweilige Waffe einsetzt, um die Gegner zu plätten, wird sie mit zunehmenden Stufen nicht nur mächtiger, sondern kann auch mit neuen Angriffen erweitert werden.
Diese bekommt man beim dämonischen Händler Vulgrim, der im späteren Verlauf nicht nur als Kaufladen, sondern auch als Teleportstation zwischen den großräumigen Abschnitten fungiert.
Doch natürlich ist auch für einen Reiter der Apokalypse nichts kostenlos. Und wenn Krieg mehr als nur kluge Sprüche von Vulgrim möchte, muss er für Waffenerweiterungen, Gesundheitskristalle usw. mit den Seelen bezahlen, die er von getöteten Gegnern erhält, bevor sie sich auflösen und wieder in die Hölle (oder den Himmel) verschwinden.
Liebe auf den zweiten Blick
Natürlich kann man bis hierhin sagen, dass Darksiders das Rad nicht neu erfindet. Und das gilt auch für die weiteren Elemente, die nach und nach Einzug halten: Der Klingenbumerang ist aus verschiedenen Spielen bekannt. Der Wurfhaken, der wahlweise zum Schwingen über Abgründe oder zum Ranziehen an bestimmte Markierungen genutzt werden kann, kann auch nicht das Wort Innovation für sich beanspruchen. Magische Fähigkeiten, die gegen die Gegner eingesetzt werden können, kennt man ebenfalls.
Und natürlich gilt das auch nicht für den aus Portal entliehenen „Leereläufer“, der an bestimmten Kirchenfenstern genutzt werden kann, um zwei Portale zu erschaffen, mit denen man schnell Entfernungen überbrücken kann.
Auch nicht für Kriegs Pferd Ruin, das etwa zur Mitte des Spieles (und damit für meinen Geschmack zu spät) wieder zu ihm stößt und den apokalyptischen Reiter zu dem macht, was ihn auszeichnet. Schon Link und Kameo haben mit Reittieren ihre jeweiligen Abenteuer aufgewertet. Allerdings sind die Pferdeeinlagen mit leichten Haken und Ösen versehen, die zwar nicht für Frust, aber immer wieder für leichte Ärgernisse sorgen: Der Kampf vom Pferderücken ist etwas hakelig und da Ruin im Gegensatz zu Krieg nicht aktiv springen kann, muss man mitunter unnötig absteigen, eine kleine Stufe hinaufspringen und das Pferd wieder beschwören.
Der Bosskampf gegen die Fledermaus-Dämonin Tiamat ist der erste Höhepunkt in Darksiders – und markiert die Wendung vom simplen Slasher à la God of War zu einem gelungenen Action-Adventure. |
Selbst wenn sich Vigil Games nicht mit Innovations-Lorbeeren schmücken kann, muss man dem Team zugestehen, dass sie es geschafft haben, all diese Gimmicks optimal zu integrieren.
Mit jedem neuen Gegenstands hat man in nahezu allen Abschnitten Zugriff auf neue Bereiche und Geheimnisse – wenn man gewillt ist, sich umzuschauen. Und spätestens wenn man den dritten Torwächter wachgerufen und damit ein weiteres Gebiet freigeschaltet hat, ist klar, dass die Rachemär so weit von God of War, Devil May Cry, Bayonetta & Co entfernt ist wie ein Vegetarier vom Steakhouse. Bis auf wenige Ausnahmen ist man nicht auf festgelegten Wegen unterwegs, sondern kann frei umher schweifen und seinem Entdeckerdrang nachgehen, so dass Krieg eher als Nachfolger im Geiste für Raziel (Legacy of Kain) gesehen werden kann. Zwar verlässt man sich hin und wieder zu sehr auf Arenakämpfe, um ja auch die Kratosse und Dantes bei Laune zu halten. Aber dass der Reiter der Apokalypse sämtliche Fähigkeiten teils in Kombination sowohl für intelligente Umgebungsrätsel als auch für Bosskämpfe nutzen muss, wertet Darksiders auf und sorgt für Motivation bis zum Schluss. Wie beispielsweise in der Endphase, wenn Krieg zuerst eine Zeitverlangsamung aktivieren, dann durch ein Portal schlüpfen und insgesamt drei Schalter mit seinem Klingenbumerang betätigen muss, um einen Lichtstrahl durch eine Tür zu leiten. Ich habe geflucht, ich habe gelitten, ich habe es immer wieder probiert. Und ich habe mich gefreut wie ein Schneekönig, als es endlich geklappt hat.
Nach 22 Stunden hab ichs jetzt durch (wie oben schon erwähnt - kann sehr gut sein, dass da einige Stunden Menü-Idlen bei sind).
Wirklich, zum Schluss gibts nochmal dicke Minuspunkte.
3x den Gegner soweit zermürben (durch unsäglich simples Schlagtaste drücken), dass man in den "QTE" (Schlagtaste Hämmern ... Alter!) kam, und nach dem wie gesagt 3. Mal lief der anfangs ganz interessante Abspann, der dann äußerst abrupt endete. Credits, und ... Titelbildschirm.
BLÖÖÖÖD! Warum nicht wenigstens für den Abspann eine CGI-Sequenz? Ja schon klar, Budget.
Äußerst zäher Anfang, viel zu simples Kampfsystem, motivierendes Erkunden und Rätseln in Dungeons, interessante Charaktere und Story, uninspirierter Soundtrack, durchschnittliche Grafik und ein enttäuschendes Ende.
Okay, ab zum nächsten Spiel - ich weiß nur noch nicht was. Hab mir für 3 Dollar Alice - Madness Returns gekauft. Oder ich mach Mass Effect weiter.
Definitiv, wobei das mim Anfang nicht für den Prolog gilt, wie ich finde^^.
Ansonsten hatte ich auch ne Menge Spaß mit dem Spiel und werds definitiv wieder zocken, sobald ich mal nix mehr zum zocken hab (momentan nur (XD) GTA V).
Teil 2 hat das Gameplay durchaus erweitert, die Story ist aber für die Tonne, weswegen ich Teil 1 noch immer für das deutlich bessere Spiel halte.
18 Stunden sagt der Speicherstand, aber ich bin noch nicht durch.
Entweder bin ich extrem langsam, oder (und das glaub ich eher) er zählt die Zeit mit, die ich in Menüs verbracht hab.
Denn es kam schon mal vor, dass ich Pause gemacht und irgendwas anderes gemacht hab.
Bin gerade bei:
Na was soll ich sagen?
Darksiders ist ziemlich gut
ich bleib dabei: Der Anfang ist furchtbar, das Kampfsystem viel zu simpel, aber das Erkunden und die meisten Rätsel machen schon Laune.
Ich finde aber, das Spiel zelebriert die 3 zu gerne. Alles muss man 3x machen. Typische Videospielkrankheit.
Optisch ... naja gut. Der Grafikstil mit seinen WarCraft-/Warhammer-Figuren ist natürlich Geschmacksache, als WarCraft 2 und 3-Veteran und WH 40k-Anhänger gefällts mir vom Stil ganz gut. Von der reinen Qualität ist es allerdings sehr mager. Grausamstes Aliasing, viel zu niedrige Auflösung und schrecklich grobe Skyboxen erinnern eher an Spiele der Anfangszeit dieser Konsolen.
Der Soundtrack ist ebenfalls nur Durchschnitt, kein einziges Stück blieb mir groß in Erinnerung, nicht mal die Main Theme macht was her. Und die haben God of War komponiert (ja ich weiß, an der Stelle hört man praktisch 100% die GoW-Theme)?
Zwischenfazit: Unbedingt durch den grottigen Anfang beißen und sich davon den Rest nicht vermiesen lassen.
Ok, dann stimme ich dir in dem Punkt zu, dass QTEs auch einfacher gemacht werden sollten, wenn man einen leichteren Schwierigkeitsgrad wählt.
QTEs können eine Bereicherung sein, wenn Sie passend und vor allem nicht zu oft eingesetzt werden. Leider passiert das bei vielen HnS Games im Minutentakt.
Du hängst dich da zu sehr am etwas deplatzierten Wort "entspannend" auf.Gerade LoS lässt einen doch kaum einen größeren Gegner töten, ohne dass man ein QTE absolviert. Egal wie gut man den Kampf beherrscht und den Gegner dominiert, ohne Erfolg beim QTE kein Kill.
Ich würde es eher so verstehen, das QTEs einen sehr oft aus dem Kampffluss rausreißen. Im dem Fall würde ich ihm auch komplett zustimmen.
Wenn sie sparsam platziert sind (Bayonetta, wo sie für den Kill meist noch nichtmal relevant sind, sondern nur den Bonus+Schaden erhöhen) gehts noch und dann macht durchaus Spaß, aber LoS hat da meiner Meinung nach den Vogel abgeschossen.
Back to Topic: Storymäßig nehmen die beiden Spiele so gut wie keinen Bezug aufeinander. Allerdings weiß ich grad nicht mehr, wieviel von Teil 1 vielleicht im Intro von Teil 2 gespoilert wurde.. Vielleicht schau ich das am WE mal nach, da ich durch...