Erst gestern hatten wir mit Bastion ein Spiel im Test, bei dem ein relativ kleines Team mit Variationen bekannter Mechaniken (in jenem Fall aus dem Action-Rollenspiel) ein frisches Erlebnis geschaffen hat. Bei Dead Block (DB) verhält es sich ähnlich: Das frisch gegründete Team von Candygun Games aus Hamburg, das sich zu einem Großteil aus Ex-Replay Studios-Mitgliedern (Velvet Assassin) zusammensetzt; orientiert sich bei seinem Erstlingswerk an bekannten Versatzstücken: Zombies, Action und Tower Defense. Die Mischung klingt viel versprechend und wird [GUI_PLAYER(ID=74514,width=400,text=Um die Untotenplage zu bewältigen, ist Kooperation angesagt…,align=right)]durch weitere Elemente wie Anleihen aus dem Rhythmusspiel ergänzt. Um den jeweiligen Abschnitt zu beenden, muss man eine Gitarre, eine Lautsprecherbox sowie einen Verstärker finden und daraufhin ein Guitar Hero-iges Minispiel siegreich bestehen, damit die Kraft des Rock’n’Roll die untote Bedrohung ein für allemal besiegt Eine der Spezialfähigkeiten ist der Elektroschocker. Das Artdesign mit seinem Comic-Ansatz ist grob, aber eigentümlich charmant.
In der Rolle von drei Figuren muss man sich in verschiedenen abgeschlossenen Arealen gegen die Zombiefizierung zur Wehr setzen. Im Gegensatz zu anderen Untoten-Titeln wie Left 4 Dead oder den Dead Risings ist der Spielverlauf jedoch deutlich gemächlicher und taktisch geprägt. Sowohl der Bauarbeiter Jack als auch die Polizistin Foxy oder der fettleibige Pfadfinder Mike (erinnert vom Design leicht an Russell aus Pixars Oben) sollten sich vorrangig auf ihre Fähigkeiten als Fallenbauer konzentrieren, da das direkte Duell gegen die Untoten spätestens dann zu einem Problem wird, wenn man von einem Dutzend in die Enge getrieben wird. Da man aber sowohl Türen als auch Fenster entweder verriegeln oder mit Fallen versehen kann, sind die Reihen der schlurfenden Gehirnbeißer schnell ausgedünnt.
Drei Freunde müsst ihr sein
Für die Fallen und Barrikaden braucht man jedoch Baustoffe, die man durch Zerstören des Mobiliars oder Durchsuchen von Kisten etc. bekommt. Jede Figur hat bestimmte Stärken: Jack z.B. ist hervorragend geeignet, um die Möbel zu zerlegen, während Mike wie der Wind durch die durchsuchbaren Gegenstände pfeift.
Da man später zumeist mit KI-Kameraden das Unternehmen „Überleben“ in Angriff nimmt, ist es erfreulich, dass sich die CPU-gesteuerten Freunde nicht nur im Kampf gut verhalten, sondern auch ihren Stärken und Fallenfähigkeiten entsprechend (jede Figur hat Zugriff auf andere Stolpersteine für die Zombies) ihr Möglichstes tun, um den Sieg zu gewährleisten. Und wenn alle Stricke reißen, kann man auch unkompliziert direkt in jede Figur schlüpfen und die Kontrolle übernehmen.
Zusätzlich zu den aufstellbaren Fallen kann man die Zombies auch durch andere Interaktionen mit der Umgebung der ewigen Ruhe zuführen. Musikboxen können mit Münzen angeworfen werden und verleiten alle Untoten im Raum zum Tanzen bis zum bitteren Ende. Ein Steak (das ebenso wie die Münzen gefunden werden kann) auf einer Heizung sorgt für ein blitzsauberes Ende des hungrigen Schlurfers.
Verschenktes Potenzial
Bis hierhin klingt alles unterhaltsam? Ist es auch. Zumindest in Ansätzen. Und wird von einem Comic-Design sowie einer 50er-Jahre-Präsentationen gut transportiert. Sicher: Die genutzte Unreal-Engine hat mehr drauf und die Clipping-Fehler, die sich immer wieder offenbaren, hätten sich sicherlich auch vermeiden lassen. Doch der ungehobelte Charme, der vom Artdesign ausgeht, passt wunderbar.
Doch beim Zusammenfügen der wesentlichen Spielelemente scheint der Fokus etwas verrückt zu sein. Da vor allem die später auftauchenden Widersacher mit Anfälligkeiten und Schutzmechanismen für bestimmte Fallen ausgestattet sind, kommt der richtigen Fallenfall bzw. unter Umständen sogar der Reihenfolge, in der man versucht, die Zombies durch Türen und Fenster zu schleusen, eine besondere Bedeutung mit taktischer Note zu.
Doch anstatt sich eben auf diese taktischen Elemente zu konzentrieren, ist man einen Großteil der Zeit damit beschäftigt, den Zombies so gut es geht auszuweichen und dabei das Mobiliar zu zerlegen, damit man Türen und Fenster verbarrikadieren oder Fallen bauen kann.
Und dafür, dass man im Vergleich zum Fallenbau derart viel Zeit mit Zerstörung und Durchsuchen verbringt, hat sich die Mechanik in dieser Hinsicht schnell erschöpft. Zu schnell.
Das geht sogar so weit, dass man vor lauter Knopfhämmerei nicht einmal die Zeit hat, die Früchte seiner Fallen stellenden Arbeit zu betrachten. Und dass, obwohl die einfallsreichen Gerätschaften mit zumindest kurzzeitig unterhaltsamen Ergebnissen warten. So z.B. die „Klofalle“, die die Gegner von oben mit von Krankheitserregern durchtränkten Exkrementen begießt und sie nun kontinuierlich Lebensenergie verlieren. Ebenfalls nützlich: Die Kartonfalle, die den Zombies einen Karton auf den Kopf stülpt, so dass nie nichts mehr sehen und sich gegenseitig angreifen, wenn es sich ergeben sollte. Auch einer meiner Favoriten: Die Bombenfalle von Foxy, die erst dann ihre
Überstrapaziert
Auch die eigentlich gelungene und optimal passende Musikuntermalung von Vampyre State Building mit ihrem Tarantinoesken Flair wird so lange ohne Abwechslung wiederholt, bis sie ihren Coolness-Faktor verloren hat.
Und damit hat sie leider viel mit der Mechanik gemeinsam. Auch nur kurzzeitig Abhilfe kann der Mehrspielermodus schaffen, der leider offline und damit Splitscreen-Zockern vorbehalten bleibt. Maximal zu viert kann man sich abseits der Kampagne (die kein Koop unterstützt) durch die Abschnitte prügeln und gegenseitig helfen, die Zombiebedrohung einzudämmen. Nett, kurzweilig, aber auf Dauer mit ebenso viel verschenktem Potenzial wie der Solomodus.
Wesentliche Unterschiede zwischen den Konsolenversionen ließen sich nur in einem Punkt festmachen: Die PS3 scheint von groben Bugs verschont, während das Spiel auf der 360 auf zwei Geräten in einer bestimmten Situation die Biege macht und sich die Konsole nur noch durch einen Neustart zum Weitermachen bewegen lässt.
Dead Block (Action-Adventure) – Dead Block
Tower Defense-Spiele bzw. Varianten davon sind ein Motivationsgarant. Und mit Zombies als Gegnern liegt man immer gut. Und wenn man jetzt noch einberechnet, dass das junge Team von Candygun Games einige weitere interessante Ideen in ihr Erstlingswerk Dead Block gepackt hat, könnte sich hinter dem Download-Titel für PlayStation 3 und Xbox 360 ein kleiner Geheimtipp verstecken.
Hatte im 3 Spieler Coop meinen Spaß mit dem Spiel und finde 55% ist da nicht ganz gerechtfertigt.
Auch wenn die Spielzeit recht kurz ist, ein paar Stunden sitzt man an der Tower Defense Variante schond dran und diese Zeit ist keinesfalls verschwendete Langweile, sondern ein spaßiger 'Horrortrip'.
Das Potential verschenkt wird stimmt leider, man hätte einiges mehr draus machen können. 3 verschiedene Charaktere ist zu wenig.
Man hätte viel mehr Fallen einbringen können was das Spiel abwechslungsreicher gemacht hätte und ein paar mehr Materialien für div. Fallen wären auch drinne gewesen. Nach der 100. Mutter wirds schnell öde..
Dennoch ist der Ansatz sowie der Spielspaß da !
Am besten mal die Demo testen und das Spiel mit Freunden gemeinsam auf der Couch genießen.
Dann werden aus den 55/56% auch schnell mal 70/75%..
(bevor trauriger Weise vorschnell das letzte Level beendet ist..)
Schade, dass das Spiel nur so mittelmäßig ist, so 4 Spieler Coop wecken ja schonmal generell Interesse...
Ich frag' mich übrigens wer die tolle Idee hatte, einen vier-Spieler-Coop einzubauen, aber nur drei spielbare Charaktere zu entwerfen.