Dabei macht Visceral so viel richtig: Vor allem im Weltraum und der Erkundung des Raumschiff-Friedhofs setzt man mit düsteren Schauplätzen, abwechslungsreichen Aufgaben sowie einer guten Balance aus Action, Horror und kleinen Rätseleinlagen gelungene Akzente. Endlich wieder freies Schweben im Vakuum mit begrenztem Sauerstoffvorrat oder das Bedienen von Maschinen, deren verstreute Teile man sich erst in den verwinkelten Abschnitten oder gar beim Pendeln zwischen diversen Kreuzern der Flotte zusammensuchen muss. Neben Flugeinlagen und Reparaturaufträgen wird sogar eine Sequenz im Stil von Panzer Dragoon geboten, bei der man Minen markieren und gleichzeitig mit der Raumkapsel Hindernissen ausweichen muss. An Abwechslung herrscht zunächst kein Mangel, auch wenn das wiederholte Besuchen bekannter Gebiete („Back-Tracking“) oft sauer aufstößt. Vor allem in späteren Kapiteln konnte ich mir ein genervtes Seufzen nicht verkneifen, wenn ich wieder dorthin zurück beordert wurde, wo ich erst ein oder zwei Stunden zuvor gewesen bin.
Schön dagegen, dass man neuerdings die Wahl hat, optionale Missionen zu absolvieren, die nicht nur weitere Einblicke in die mitunter wirre und dramaturgisch recht amateurhaft inszenierte Hintergrundgeschichte gewähren, sondern auch der Ausrüstung zugute kommen.
Apropos: Waffen, Upgrades, Munition & Co werden nicht länger mit Credits oder Knotenpunkten gekauft. Stattdessen sind diverse Ressourcen wie Altmetall oder Wolfram die neue Währung. In Kisten oder Spinden findet man reichlich Nachschub und auch Gegner hinterlassen nach ihrem Ableben oft Ressourcen, fertige Munition oder Heilpakete. Allerdings ist es nervig, dass man für die Beute immer noch auf die toten Körper stampfen muss, wenn man keine Kugel verschwenden will.
Kleiner Abzock-Helfer
Nach ein paar Stunden findet man außerdem seinen ersten Mini-Roboter, den man gezielt auf die Suche nach Ressourcen schicken kann. Hört man ein regelmäßiges Piepen, ist das ein Zeichen dafür, dass sich ein Lager in der Nähe befindet. In diesem Fall greift man zum Zielgerät und sucht so lange die Gegend ab, bis es anschlägt und man seinen kleinen Helfer losschicken kann. Anschließend muss man sich nicht weiter um den Roboter kümmern, denn nach etwa zehn Minuten liefert er die Rohstoffe automatisch an der nächsten Werkbank ab, an der man auch sein Inventar managt, Upgrades an Waffen vornimmt und Nachschub erstellt. Wer seinen Sammel-Roboter tunen will, bekommt ebenfalls die Gelegenheit dazu – allerdings verkürzt man erst mit kostenpflichtigem DLC die Zeit und maximiert die Ausbeute. Hmmm, Ausbeute ist bei dieser Design-Entscheidung wohl das richtige Stichwort und es wird langsam aber sicher bedenklich, welche Wege die Hersteller mittlerweile sogar bei Vollpreis-Produktionen einschlagen, um noch mehr Kasse zu machen… (siehe News). Kleine Entwarnung: Wer die Gegend ordentlich absucht und sich kein gigantisches Waffenarsenal zulegen will, kann getrost auf diese überflüssige Investition verzichten, da der Nachschub an Ressourcen unter diesen Umständen auf jeden Fall ausreicht und man später sogar mehrere Bots losschicken kann. Davon abgesehen sollte man DLC wie diesen ohnehin mit einem generellen Boykott abstrafen!
Zu viel des Guten
Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad füllen sich das Inventar und der Safe der Werkbank schneller mit Heilpaketen und Stase-Modulen, als einem lieb sein kann. Ich musste stellenweise die Dinger sogar liegen lassen bzw. wegwerfen, weil ich keinen Platz mehr im Inventar hatte. Diese Überversorgung ist natürlich kontraproduktiv für die Spannung: Wo bleiben Kick und Nervenkitzel, wenn man jederzeit ein halbes Hospital mit sich herum trägt? Ähnlich sieht es bei der Munition aus – und sollte es doch mal knapp werden, sorgt man halt durch die Verarbeitung der reichlich vorhandenen Ressourcen selbst für Nachschub. Vorbei sind die Zeiten, in denen man sich bei rot blinkender Energieleiste mühsam bis zur nächsten Speicherstation geschleppt hat, ständig in Angst, dass man auf dem Weg dorthin noch attackiert wird.
Selbst die nächst höhere Stufe („schwer“), die sich ausdrücklich an Veteranen richtet, wirft dem Spieler die Heilpakete regelrecht hinterher, sodass sich auch hier das Inventar schnell füllt. Erst nach dem einmaligen Durchspielen werden weitere Modi freigeschaltet, bei denen es anspruchsvoller zugeht. In einer Variante hinterlassen Gegner z.B. keine Gegenstände / Ressourcen mehr, während man sich im Hardcore-Modus mit nur einem Leben durchschlagen muss. Stirbt man, geht es zum Anfang zurück! Das Fehlen der klassischen Speicherstationen nagt ebenfalls leicht an der Spannung, denn neuerdings werden die Speicherpunkte in fairen Abständen automatisch gesetzt. Die manchmal schwierige Entscheidung, weiterzumachen oder sicherheitshalber doch lieber die nächste Station mit dem gelungenen Navigations-Tool anzusteuern, entfällt hier also. Xbox 360-Besitzer mit Kinect können übrigens auf ein Set an Sprachbefehlen zurückgreifen und sich z.B. auf ausdrücklichen Wunsch zur nächsten Werkbank oder Zielpunkt leiten lassen. Bei gehobener Lautstärke werden allerdings auch manchmal ungewollt Aktionen ausgelöst, weil Kinect manche Soundeffekte oder Dialogzeilen fälschlicherweise als Sprachbefehl interpretiert. Deshalb ist es gut, dass man die Funktion auch deaktivieren kann.
Gestern habe ich mit nem Kumpel auf DS3 beendet. Was mich wirklich aufgeregt hat, waren Plotpräsentation, Dialoge und einige Bugs (so konnte ich teilw. keine Items aufnehmen oder herstellen). Abwechslungsreich war das Game, keine Frage, narrativ aber etwas unbefriedigend. Allein diverse "Plottwists" und Begründungen für Handlungen waren nach einem eigentlich sehr guten Setup derart bescheuert, dass ich da teilweise echt geflucht habe. Auch Isaacs Persoplot mit Ellie muss wohl von nem Telenovela-Autoren geschrieben worden sein. Was für ein dummer Müll das war.
EDIT: Was ich noch mehr gehasst habe als alles andere, waren die Soundbugs. Nie endende Loops von toten Gegnern, absolut keine Distanz im Klang (Gegner sind 50 Meter entfernt aber die Tonspur wird so abgespielt, als wäre es direkt in meinem Ohr oder als ob ich noch im Hintergrund ein Video offen habe). Das führte auch dazu, dass gerade diverses Monstergeschrei und -gelache einfach nur noch so klang, als würde jemand versuchen wollen, stereotype Monstergeräusche zu imitieren, ohne sich sonderlich anzustrengen.
Ja, alt, aber: gestern beendet. Ich fands wirklich schlimm. Der Koop hat es für mich soweit gerettet, dass es mir die 5 Euro wert war. Dead Space 3 hätte meiner Meinung nach als Film besser funktioniert.
ich finds nur sehr schade, dass sie nur online-koop anbieten und keinen splitscreen. sonst hätte ich mir den dritten teil mit nem kumpel sicher schon längst vorgenommen, denn die beiden ersten habe ich sehr gerne gezockt.
naja, vllt wirds nachgeholt, wenns irgendwann mal für nen zehner gebraucht zu haben ist. ^^
Ich habe letztens Dead Space 3 zusammen mit anderen EA Spielen im Humble Bundle für etw 10$ erstanden. Nun, meine Erwartungshaltung an das Spiel war nach all den Reviews entsprechend niedrig. Ich habe das Spiel gestern nach ca. 20 Stunden durchgespielt, auf 'schwierig' wohlgemerkt und bin im nachhinein begeistert von dem Spiel. Ich fand den Teil wesentlich besser als den zweiten, gerade wegen der abwechslungsreichen Schauplätze, die grafisch fantastisch umgesetzt wurden. Man kämpft sich durch einen Schneesturm, sieht keine zwei Meter weit, überall lauern Necros ... und plötzlich klart der Sturm auf und man steht auf einem Kliff und unter einem liegt eine weitläufige, verlassene Station im Eis - das ist für mich Atmosphäre pur! Der Schwierigkeitsgrad war genau richtig, und ich glaube schon das das Spiel auf normal ein wenig zu einfach ist und das Ganze zu einer stumpfen Ballerei verkommt, aber, an 'schwierig' steht auch dran das dies für Dead Space Veteranen ist - ich habe Teil 1 und Teil 2 gespielt - also goldrichtig für mich. Wer die Vorgänger kennt und auf normal spielt ist meines Erachtens selber schuld.
Am Ende muss ich sagen das dieses Spiel durchaus mehr Wert war als die 10$, die ich für das Humble Bundle gespendet habe. Ich denke ich werde mir das Spiel sogar nochmal auf der PS3 holen, um den coop mit einen Freund spielen zu können, und den DLC Awakening werde ich mir sicher auch noch mal zur Gemüte führen, so gut fand ich das Spiel.
Also hab alle Teile bisher gezockt, und Dead Space 3 is einfach super, bin grad in Kapitel 15 auf schwer und komm nicht mehr los... Für mich atmosphärisch und soundtechnisch absoluter Hammer. Ganz ehrlich... 78% sind bissle wenig. Hab aber eh festgestellt, dass rumnörgeln und einen auf Profizocker machen "In" ist:)