Bis hierhin geht das Konzept so gut auf wie bereits vor beinahe 20 Jahren. Es bereitet eine schelmische Genugtuung, die Gegner mit der aktiv zu steuernden Laegrinna auf die Punkte zu lotsen, dann den Knopf zu drücken und eine sehr schmerzhafte Kombo zu starten.
Mit zunehmender Fallenzahl wächst die Lust am Experimentieren, einbeziehbare Umgebungs-Aktionen und Minispiele, die im Wesentlichen die „Dunklen Illusionen“ des Vorgängers ersetzen und als Finisher betrachtet werden können, tun ihr Übriges: Die Suche nach der perfekten Hinterhaltskette ist ein intelligentes Puzzle-Spiel.
Leider sind die meisten Gegner jedoch nicht mehr als Kanonenfutter – auch wenn sie zunehmend Resistenzen aufweisen und nur auf bestimmte Fallentypen oder -Kombos reagieren, die man selbstverständlich erst herausfinden muss. Doch hat man einmal einen gut funktionierenden Weg gefunden, um Gegner A zu erledigen, wird der Experimentier-Anreiz gemindert. Natürlich kann man jetzt auch versuchen, eine Möglichkeit zu erarbeiteten, wie man Gegner B und C gleichzeitig hinraffen oder zumindest stark schwächen kann. Doch meist reicht es auch, sich einen nach dem anderen vorzunehmen – wobei bei erhöhter Gegnerzahl immerhin die Anforderung etwas steigt.
Das Leid schlägt zurück
Dann jedoch kann unvermittelt ein Feind auftauchen, der den „Verfolger“ aus Dark Souls 2 wie einen Kindergarten-Schreck erscheinen lässt. Unnachgiebig und scheinbar nicht zu besiegen, wird der Schwierigkeitsgrad in diesen Momenten auf ein derartiges Frust-Niveau gehebelt, dass man am liebsten das Pad an die Wand oder in den Bildschirm feuern möchte.
Wenn man es dann doch nach dem gefühlt hundertsten Mal schafft (immerhin sind die Ladezeiten bei einem Ableben nicht so massiv wie bei Yaiba), fühlt man zwar Freude. Doch das Bewusstsein für das unausgewogene Spielerlebnis nagt etwas an der Motivation – zumindest bis die nächsten Gegner dem Erdboden gleichgemacht wurden.
Doch nicht nur eine bessere Balance hätte Deception 4 gut getan. Auch eine zeitgemäße Kulisse hätte Wunder gewirkt. Der Anime-Stil mit seinen Farben und Umrandungen kann zwar einige Mankos kaschieren und die Animationen gehen im Großen und Ganzen in Ordnung. Doch all das kann nicht verheimlichen, dass die Umgebungen schwach texturiert sind, die Effekte unspektakulär bleiben und der Titel definitiv nicht den Eindruck eines Spiels aus dem Jahr 2014 hinterlässt.
Der Touchscreen wird nirgends genutzt.
Negativ ist auf jeden fall, das man immer ein Kapitel durchspielen muss bevor man speichern kann. Das dauert häufig länger als die durchschnittliche Busfahrt.
Gibt es Vor- oder Nachteile bzgl. des VITA-Touchscreens?