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Destiny: Das Erwachen der Eisernen Lords (Shooter) – Daueraction ohne Köpfchen

Ein Effektgewitter donnert über den Bildschirm, wenn drei Hüter mit Äxten durch eine Arena wüten, in der farbenfrohe „Edelsteine“ den Boden wie eine funkelnde Tanzfläche erleuchten. In einem oft stundenlangen Rausch fliegen Munition, Granaten, Schwerter, Schweber, Hüter, Bosse und Freischalt-Schlüssel für die jeweils nächste Runde zu lauter Rockmusik umher. Die furiosen Gefechte in der neuen Archon-Schmiede sind symptomatisch für Das Erwachen der Eisernen Lords. Sie sind die auf den kleinsten Nenner reduzierte Essenz von Destiny: griffige Action und eine nicht enden wollende Jagd nach stärkerer Ausrüstung – mehr nicht. Denn mehr hat die aktuelle Erweiterung auch nicht zu bieten.

© Bungie / Activision


Es geht auch ohne reden

Und genau das ist Das Erwachen der Eisernen Lords: mehr vom guten Gleichen, aber ohne nennenswertes kreatives Konzept. Ohne clevere Ideen wie die kleinen Rätsel und aufeinander aufbauenden Gefechte an Bord des letztjährigen Grabschiffs. Die diesmal hinzugekommene Umgebung ist lediglich eine Ansammlung meist bekannter Missionen, Ereignisse und Gegner. Rätsel und gestaffelte Aufgaben fehlen im Vergleich fast komplett, große Teile des Schauplatzes wurden sogar dem seit Beginn vorhandenen Kosmodrom entnommen.

Selbst der Raid, dessen Vorgänger zum Besten gehört, das Destiny zu bieten hat, ist lediglich eine Ansammlung halbwegs vertrauter Mechanismen, die man überraschend schnell durchschauen und abarbeiten kann. Keine Frage: Manche Gefechte sind spektakulär. Doch mussten Hüter sich im Kampf gegen Oryx noch präzise absprechen und in vielen Situationen individuelle Aufgaben übernehmen, reicht diesmal das grobe Verständnis eines herkömmlichen Zusammenspiels.

Wer sind die Lords und wen interessiert’s?

Das hat auch damit zu tun, dass die neuen Gegner, Spleißer genannt, kaum neue Tricks beherrschen: Als weiterentwickelte Gefallene agieren sie im Wesentlichen genau wie diese – kein Vergleich zu den sich teilenden oder teleportierenden Besessenen.
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Um Postkartenmotive ist Destiny nach wie vor nicht verlegen. © 4P/Screenshot


Und es hat auch mit der Geschichte zu tun, die im Wesentlichen nach fünf Missionen schon vorüber ist, die sich um Vorgänger der Hüter dreht und nicht mal im Ansatz so interessant erzählt wird wie die um Oryx. Besonders die wenigen neuen Charaktere bleiben erschreckend blass, versprühen im Vergleich zu ihren markanten Vorgängern kaum Charisma. Ganz ehrlich: Diesen allzu offensichtlich nachträglich ans Spiel genagelten C-Plot hätte sich Bungie von mir aus gerne schenken können.

Ende

Erzählerisch gelungen ist dagegen das sympathische Augenzwinkern, mit dem die Entwickler auf manches zurückblicken, das Destiny-Spieler lange begleitet hat. Vor allem der Geist, also ihr ständiger Begleiter, lässt mitunter Kommentare fallen, die beinahe die vierte Wand durchbrechen – wenn er z.B. darauf hinweist, dass die Gegner in einem der Strikes immer wieder diese eine Tür verschließen, so dass man sie zum Weiterkommen stets neu öffnen muss. „Jedes. Einzelne. Mal.“: Ein sympathisches Stilmittel, um das erste Kapitel Destiny abzuschließen.

Und endlich finden immerhin die Mitglieder eines Clans direkt im Spiel zusammen! Das ist eine ebenso kleine wie verdammt gute Neuerung. In Anbetracht der großen Ausbeute in der Schmiede ist es dafür zwar ärgerlich, dass man die Gegenstände im Tresor noch immer nicht nach verschiedenen Kriterien sortieren darf. Aber vielleicht lässt sich dich Beute in Destiny 2 ja endlich bequem verwalten.
  1. Ich kann dem Test fast ausnahmslos zustimmen, allerdings finde schon, dass der letzte Boss einiges abverlangt und man sich absprechen muss. Jeder muss mal zeigen was er kann und gerade daran scheitert dann auch oft der Versuch.
    Der pvp in Destiny ist erstklassig und mit private matches und dem "neuen" Modus Vorherrschaft hat Destiny bzw. Bungie mal wieder gezeigt, dass die Stärken im Gameplay liegen, tolle neue Karten runden das Ganze dann noch ab.
    Die Iron Lords Story war aber im Vergleich zu TTK einfach nur schwach und inhaltslos...wirklich schade.
    Man merkt leider, dass Rise of Iron ein Lückenfüller ist, eigentlich hätte Destiny 2 jetzt dran sein müssen. Man kann nur hoffen, dass dort wieder einiges neues geboten wird und vor allem auch die Story wieder mehr in den Mittelpunkt gerückt wird, so wie das in TTK gemacht wurde war es klasse.
    Gruß
    PS: Die Neubesetzung des Ghosts mit Nolan North war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, seitdem ist mir mein kleiner Begleiter richtig sympathisch und bei manchen Stellen in RoI konnte man fast schon nostalgisch werden :)

  2. KleinerMrDerb hat geschrieben:
    ChrisJumper hat geschrieben:
    NomDeGuerre hat geschrieben: Bungie hat wohl ein erstaunliches Interesse daran. Inhalte auf ihre Site auszulagern..
    Hmm.. entgeht mir vielleicht deswegen so viel, weil ich wirklich nur ins Spiel schaue? Was kann man denn bei bungie.net noch alles so treiben? Wie genau stelle ich mir den Manager vor? Sortiert das Ding etwas das Inventar? Gibt es da weitere Informationen zum Quest?
    Auf der Site oder der Smartphone App kann man mit dem Manager z.B. seinen Tresor verwalten und sogar gegenstände zwischen den Charakteren tauschen und das alles wärend man im Spiel ist wo die Änderungen sofort umgesetzt werden.
    Auch gibt es dort dieses "Lexikon" wo zu jeder Entdeckung im Spiel einige erklärende Sätze stehen welche in der Summe sehr viel Informationen zur Welt, den Charakteren, Gegnern usw. beinhalten.
    Warum das jedoch alles immer noch nur ausserhalb des Spiel angeboten wird... das weiß nur Bungie selbst.
    Man will die CoD Kids nicht mit zuviel Story und Informationen überfordern :wink:

  3. Durch diese Grimoire-Karten, hat Bungie im Prinzip den Großteil der Geschichte und Hintergrundinfos quasi ausgelagert. Es macht zwar auch Spaß, sich da durchzuwühlen, aber vom Spieldesign her gesehen, ist das schon eine Katastrophe.
    Außerdem gibt es eine Datenbank mit allen Gegenständen und ein paar Clanfunktionen, einen Chat aber nicht, glaube ich.
    Der Manager kann nach Waffenart, Schaden und Licht filtern, teilt von sich aus in Primär-, Sekundär- und schwere Waffen und hat ein Eingabefeld, durch das man Gegenstände direkt suchen kann. Auf (fast) den ganzen anderen Kram, den man so sammelt und braucht, kann man natürlich auch zugreifen.
    Außerdem kann man zwischen den Charakteren tauschen.

  4. ChrisJumper hat geschrieben:
    NomDeGuerre hat geschrieben: Bungie hat wohl ein erstaunliches Interesse daran. Inhalte auf ihre Site auszulagern..
    Hmm.. entgeht mir vielleicht deswegen so viel, weil ich wirklich nur ins Spiel schaue? Was kann man denn bei bungie.net noch alles so treiben? Wie genau stelle ich mir den Manager vor? Sortiert das Ding etwas das Inventar? Gibt es da weitere Informationen zum Quest?
    Auf der Site oder der Smartphone App kann man mit dem Manager z.B. seinen Tresor verwalten und sogar gegenstände zwischen den Charakteren tauschen und das alles wärend man im Spiel ist wo die Änderungen sofort umgesetzt werden.
    Auch gibt es dort dieses "Lexikon" wo zu jeder Entdeckung im Spiel einige erklärende Sätze stehen welche in der Summe sehr viel Informationen zur Welt, den Charakteren, Gegnern usw. beinhalten.
    Warum das jedoch alles immer noch nur ausserhalb des Spiel angeboten wird... das weiß nur Bungie selbst.

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