Führt der Erfindungsreichtum des Menschen zu seinem Untergang? Kann
künstliche Intelligenz ein Bewusstsein entwickeln – und wie geht die
Gesellschaft damit um, wenn sich ein eigener Wille formt? Diese Fragen
stellen sich derzeit nicht nur Wissenschaftler, sondern auch David Cage,
der drei Androiden auf eine dramatische Reise zwischen Selbstfindung
und den Kampf gegen feindselige Menschen schickt.
Gedankenspiele
Als Sahnehäubchen der Gedankenspiele gibt es dann auch noch die Meta-Ebene des Spielers vorm Fernseher: Als Mensch befindet man sich doch eigentlich auf der Seite seiner Artgenossen – und nicht auf der der Blechkameraden. Ich liebe solche Gedankenspiele, die damit allerdings noch nicht aufhören: Zusätzlich wird man im Hauptmenü noch von einer KI beobachtet, die einen immer mal wieder anspricht, um kurze Kommentare über die Handlung loszuwerden oder sich ihrer eigenen Position bewusst zu werden – ein schöner Kniff, den Quantic Dream sich vermutlich bei Metal Gear Solid abgeschaut hat. Wie dem auch sei: Sobald man wieder mit Connor unterwegs ist, kann man meist gar nicht anders, als der spannenden Frage nach dem Grund für all die Fehlfunktionen auf den Grund zu gehen. Viele Abweichler lassen bizarre Opferstätten zurück, die mit dem mysteriösen Kürzel rA9 markiert wurden. Wirkliche kriminalistische Deduktionen wie in Sherlock-Holmes-Spielen gibt es leider nicht. Schade, dass das Studio hier nicht etwas mehr Mut zum Anspruch gezeigt hat. Trotzdem kommt es auch hier manchmal zu spannenden Szenen, in den man sich unter Zeitdruck in der Asservatenkammer durch einen Haufen Beweismittel wühlt und nur mit cleveren Tricks an die besten Hinweise fürs nächste Verhör gelangt.
Am nächsten Tatort hält man dann immer wieder Rücksprache mit Hank. Bei ihm handelt es sich im Grunde um ein wandelndes Klischee aus Buddy-Cop-Filmen – der eigentlich fähige, sympathische Kumpeltyp, der sich im Laufe der Zeit zum Zyniker entwickelt, sich gehen lässt und seinen Frust im Alkohol ertränkt. Trotzdem habe ich ihn auf Dauer richtig lieb gewonnen – das gilt auch für einige andere Figuren, deren Persönlichkeit mir zu Beginn flach vorkam. Später bemerkte ich, wie gut solch bewährten Gegensätze funktionierten: Es macht eben einfach Spaß, dem grummligen Hank mit einem unbeirrt zielstrebigen Pedanten auf die Nerven zu gehen. Das Spiel mit den Gegensätzen funktioniert besonders gut an zwielichtigen Orten wie einem Androiden-Stripclub: Dort muss der fluchende Hank erst einmal jede Menge synthetische Prostituierte mieten, bevor Connor ihre Kameraaufzeichnungen auslesen kann. Der Griff in die Klischeekiste erweist sich hier also als durchaus nützlich, um die Vielzahl an Figuren und Handlungssträngen schneller erfassen zu können, was hier deutlich besser klappt als im sperrigen Einstieg von Die Säulen der Erde.
Der Weg zum Aufstand?
Das erwähnte Auslesen von Kameradaten und das Scannen der Umgebung ist eine der zentralen Ermittlungstechniken: Mal versucht man, unter Zeitdruck die Spur des geflüchteten Androiden durchs Bordell zu verfolgen, anderswo sucht Markus im Stadtzentrum der Industriemetropole nach Graffiti-Hinweisen auf andere Flüchtige. Der Unterhaltungswert dieser Passagen schwankt: Mal ist es interessant, sich auf die Suche neuer Erkenntnisse zu begeben, anderswo wird das Abklappern der Gassen aber auch schon mal monoton oder nervt mit seinen etwas hakeligen Steuerung. Es war nicht besonders clever von den Entwicklern, manche Eingabegesten direkt auf den rechten Stick zu legen, mit dem man sich natürlich auch umschaut. Hat man genügend Orte in der Umgebung gescannt, die teils erst nach Kameradrehungen sichtbar werden, wird die Szene vom Elektronengehirn nachgestellt. Jemand hat sich also das Messer geschnappt, bevor er aus der Küche in den Flur flüchtete, wo die Ermittler auf eine synthetische blaue Blutspur treffen.
Auch der Pfad für Überraschungsangriffe wird auf diese Weise vorgezeichnet und auf seine Erfolgschancen überprüft. Beim Austüfteln wird die Zeit eingefroren – was hier viel natürlicher wirkt als in vielen anderen Spielen. Warum schließlich sollte ein blitzschnell rechnendes Elektronengehirn nicht die Zeitwahrnehmung verlangsamen können? Kommt es letztlich zur Konfrontation, starten schnellere Reaktionstests, in denen man rechtzeitig auf Knöpfe hämmert oder per Stick Halbkreisbewegungen eingibt. Klick klick klick – und schon hüpft der Roboter agil über Geländer, erwischt nebenbei eine Wache mit einem Kick und startet eine Schlagkombo gegen seine zwei Kollegen. Diese Passagen gehen gut von der Hand, wobei sich der Schwierigkeitsgrad eher an Einsteiger richtet. Manchmal wird man aber auch als erfahrener Spieler von plötzlichen Wendungen in den Actionsequenzen überrascht, was bittere Konsequenzen für das Überleben der Gefährten nach sich ziehen kann. Vor allem der agile Markus muss auf seiner Suche nach Verbündeten oft seine Akrobatik und Kampfkunst beweisen.
Ich hab es jetzt auf dem PC durchgespielt. PC mit Ryzen 7 1700 und einer GTX 1700 mit SSD (also alles bescheidene Mittelklasse). Zur Steuerung habe ich einen Controller verwendet, man braucht keine Präzision. Am ersten Tag hatte ich Abstürze, wenn ich aufs Desktop schnell zurückgewechselt bin, seitdem gab es aber keinen Absturz mehr. Das Spiel hat sich selber auf "hohe" Grafikeinstellungen gesetzt. Das war manchmal aber etwas grenzwertig bei ca. 26-35 fps (hätt aber im Großen und Ganzen selber nicht geglaubt, dass mir ~30 fps nicht sonderlich stören würden). Gefällt mir nicht lt. 4Players Pro und Kontra Kasten: - manchmal haklige Steuerung Kann ich nicht bestätigen. Eine exakte Steuerung ist ohnehin komplett unwichtig. Man kann nirgends runterfallen oder Ähnliches. - etwas zu klischeelastige Figuren Ich finde die Figuren und die gesamte Handlung ist stets 100% glaubhaft. Egal was man wählt, man könnte es zusammenschneiden und es wäre wie ein Film, es kommen nie komische Situationen raus. Riesen Respekt! Wenn ich mich da an Heavy Rain zurückerinne, da hab ich mir jede 5 Minuten gedacht "WTF bist du bescheuert, was labert XY schon wieder?" (Ami-Vater dreht wegen seinem verschwundenen Kind komplett durch, sowas gabs ja in der Weltgeschichte noch nie, sowas nenne ich klischeelastig...) . -Rätsel bleiben zu seicht, vor allem bei der Detektivarbeit Ja, das stimmt. Im Prinzip gibts es auch gar keine Rätsel. Aber Gott sei Dank ist das so. Wenn man das Spiel, so wie ich, auf einmal ohne Neuladen durchspielt, würde ich kotzen, wenn ich wegen einem zeitkritischen Rätsel meinen Charakter verlieren würde. -lange Ladezeiten Nein, aber wirklich nicht auf dem PC. Ich kenn von anderen Spielen die Ladezeiten auf der Playstation, aber auf dem PC braucht man ohnhin für einem selber die 10 Sekunden, wenn nach einem Cliffhanger ein Szenenwechsel kommt. -Dialog- System mit seinen einzelnen Wörtern mitunter zu simpel So will ich es nicht ausdrücken. Auf dem hohen Schwierigkeitsgrad muss man...
An sich ist doch wieder aktuell - war ja schließlich gerade im Plus für umme! Disclaimer: Ich habe Heavy Rain 2x durch (1x damals auffe PS3, 1x vor ein paar Monaten auffer PS4) und beide Male für sehr gut befunden. Beyond 2 Souls habe ich auch durch, war aber sehr enttäuscht nach dem wirklich tollen HR. Umso gespannter war ich aber auf Detroit, die Kara Tech-Demo damals war für mich eine Offenbarung. Vorab - ich finde, Detroit schlägt Heavy Rain sogar noch deutlich. Lebte HR von seiner Story und den Entscheidungen, hat Detroit wie ich finde zusätzlich auch noch die hervorragenden Charaktere. Bei HR fand ich diese nämlich bis auf den FBI-Agent und teilweise natürlich den Detektiv nicht so wahnsinnig interessant, während bei Detroit mir alle 3 sehr schnell ans Herz wuchsen und ich ein vorzeitiges Ableben jeweils echt bedauert hätte. Gespielt auf der Pro, ganz selten sind mir mal Ruckler aufgefallen, die aber das Gesamtbild bei mir überhaupt nicht beeinträchtigt haben. Detroit war für mich so packend, dass praktisch jedes Kapitel für mich einen Gänsehautmoment hatte. Eines der dramatischsten Highlights:
Spoiler
Show
Die gleichzeitige Flucht und Verfolgungsjagd (Connor + Kara), was war ich da aufgekratzt!
Ich mein klar, zur Story selber, die ist jetzt nicht die originellste, so ziemlich sämtliche Versatzstücke hat man schon mal irgendwo gesehen. Aber auch wie bei The Last of Us gilt: Eine Story muss nicht originell oder innovativ sein, um einen mitzunehmen. Die Charaktere sind schlicht wundervoll geschrieben, aber auch wirklich alle. Ich habe es auch ziemlich weit meine Tochter sipelen lassen (und sie wird es garantiert auch noch weiter spielen, sie ist jetzt 12, und ich fand es ganz spannend ihre Entscheidungen zu sehen und wie sie auf die Hauptfiguren reagiert. So war mir zum Beispiel klar (was ich dann auch immer zwischendurch abfragte), dass sie
Spoiler
Show
Connor zunächst überhaupt nicht mögen würde, vor allem mit dem Verrat des Abweichlers auf dem Dachboden war sie...
Doch doch, stimmt schon. Muss ich auch berichten bezügl. PS4mateur. Die Bildraten gehen an belebten Schauplätzen schon gern mal in den Keller. Zudem die variable Auflösung durch den Blenden-Einsatz zwar ganz gut kaschiert wird, aber sich dennoch ziemlich deutlich ...und oft.. vom HD-Zeitalter verabschiedet. So wirklich rund ist das Ding nicht, aber sieht natürlich dennoch an einigen Stellen wirklich sehr gut aus
xKepler-186f hat geschrieben: ↑08.07.2019 15:38
Und obwohl ich es dem Spiel grundsätzlich verzeihe und damit klarkomme, so überschreitet es da meines Erachtens die Grenzen der Erträglichkeit.
Ich hab mir grad mal durchgelesen was ich damals zum Spiel geschrieben habe, weil ich mich an keinerlei technische Probleme erinnern konnte. Gefunden habe ich mit der Ausnahme, dass mir das Spiel einmal eingefroren ist nichts. Insofern halte ich die "Überschreitung der Grenzen der Erträglichkeit" für ein "wenig" übertrieben.
Vielleicht ein bisschen Aber mir ist es sehr deutlich aufgefallen. Daher wundert es mich ein bisschen, dass das hier nicht so sehr zur Sprache gekommen ist.
Ich hab da wirklich gar nichts mitbekommen auf der normalen PS4.
xKepler-186f hat geschrieben: ↑08.07.2019 15:38
Und obwohl ich es dem Spiel grundsätzlich verzeihe und damit klarkomme, so überschreitet es da meines Erachtens die Grenzen der Erträglichkeit.
Ich hab mir grad mal durchgelesen was ich damals zum Spiel geschrieben habe, weil ich mich an keinerlei technische Probleme erinnern konnte. Gefunden habe ich mit der Ausnahme, dass mir das Spiel einmal eingefroren ist nichts. Insofern halte ich die "Überschreitung der Grenzen der Erträglichkeit" für ein "wenig" übertrieben.
Vielleicht ein bisschen Aber mir ist es sehr deutlich aufgefallen. Daher wundert es mich ein bisschen, dass das hier nicht so sehr zur Sprache gekommen ist.
Ich hab es jetzt auf dem PC durchgespielt. PC mit Ryzen 7 1700 und einer GTX 1700 mit SSD (also alles bescheidene Mittelklasse). Zur Steuerung habe ich einen Controller verwendet, man braucht keine Präzision. Am ersten Tag hatte ich Abstürze, wenn ich aufs Desktop schnell zurückgewechselt bin, seitdem gab es aber keinen Absturz mehr. Das Spiel hat sich selber auf "hohe" Grafikeinstellungen gesetzt. Das war manchmal aber etwas grenzwertig bei ca. 26-35 fps (hätt aber im Großen und Ganzen selber nicht geglaubt, dass mir ~30 fps nicht sonderlich stören würden).
Gefällt mir nicht lt. 4Players Pro und Kontra Kasten:
- manchmal haklige Steuerung
Kann ich nicht bestätigen. Eine exakte Steuerung ist ohnehin komplett unwichtig. Man kann nirgends runterfallen oder Ähnliches.
- etwas zu klischeelastige Figuren
Ich finde die Figuren und die gesamte Handlung ist stets 100% glaubhaft. Egal was man wählt, man könnte es zusammenschneiden und es wäre wie ein Film, es kommen nie komische Situationen raus. Riesen Respekt! Wenn ich mich da an Heavy Rain zurückerinne, da hab ich mir jede 5 Minuten gedacht "WTF bist du bescheuert, was labert XY schon wieder?" (Ami-Vater dreht wegen seinem verschwundenen Kind komplett durch, sowas gabs ja in der Weltgeschichte noch nie, sowas nenne ich klischeelastig...) .
-Rätsel bleiben zu seicht, vor allem bei der Detektivarbeit
Ja, das stimmt. Im Prinzip gibts es auch gar keine Rätsel. Aber Gott sei Dank ist das so. Wenn man das Spiel, so wie ich, auf einmal ohne Neuladen durchspielt, würde ich kotzen, wenn ich wegen einem zeitkritischen Rätsel meinen Charakter verlieren würde.
-lange Ladezeiten
Nein, aber wirklich nicht auf dem PC. Ich kenn von anderen Spielen die Ladezeiten auf der Playstation, aber auf dem PC braucht man ohnhin für einem selber die 10 Sekunden, wenn nach einem Cliffhanger ein Szenenwechsel kommt.
-Dialog- System mit seinen einzelnen Wörtern mitunter zu simpel
So will ich es nicht ausdrücken. Auf dem hohen Schwierigkeitsgrad muss man...
An sich ist doch wieder aktuell - war ja schließlich gerade im Plus für umme!
Disclaimer: Ich habe Heavy Rain 2x durch (1x damals auffe PS3, 1x vor ein paar Monaten auffer PS4) und beide Male für sehr gut befunden. Beyond 2 Souls habe ich auch durch, war aber sehr enttäuscht nach dem wirklich tollen HR.
Umso gespannter war ich aber auf Detroit, die Kara Tech-Demo damals war für mich eine Offenbarung.
Vorab - ich finde, Detroit schlägt Heavy Rain sogar noch deutlich. Lebte HR von seiner Story und den Entscheidungen, hat Detroit wie ich finde zusätzlich auch noch die hervorragenden Charaktere.
Bei HR fand ich diese nämlich bis auf den FBI-Agent und teilweise natürlich den Detektiv nicht so wahnsinnig interessant, während bei Detroit mir alle 3 sehr schnell ans Herz wuchsen und ich ein vorzeitiges Ableben jeweils echt bedauert hätte.
Gespielt auf der Pro, ganz selten sind mir mal Ruckler aufgefallen, die aber das Gesamtbild bei mir überhaupt nicht beeinträchtigt haben.
Detroit war für mich so packend, dass praktisch jedes Kapitel für mich einen Gänsehautmoment hatte.
Eines der dramatischsten Highlights:
Ich habe es auch ziemlich weit meine Tochter sipelen lassen (und sie wird es garantiert auch noch weiter spielen, sie ist jetzt 12, und ich fand es ganz spannend ihre Entscheidungen zu sehen und wie sie auf die Hauptfiguren reagiert.
So war mir zum Beispiel klar (was ich dann auch immer zwischendurch abfragte), dass sie
Doch doch, stimmt schon. Muss ich auch berichten bezügl. PS4mateur.
Die Bildraten gehen an belebten Schauplätzen schon gern mal in den Keller. Zudem die variable Auflösung durch den Blenden-Einsatz zwar ganz gut kaschiert wird, aber sich dennoch ziemlich deutlich ...und oft.. vom HD-Zeitalter verabschiedet.
So wirklich rund ist das Ding nicht, aber sieht natürlich dennoch an einigen Stellen wirklich sehr gut aus