Auch Kara bekommt auf ihrer Flucht die pausenlosen Fernsehberichte über das Bedrohungsszenario mit. Sie hat allerdings ganz andere, persönlichere Probleme zu schultern, wen sie ihre lieb gewonnene Ziehtochter in Sicherheit bringen will. Ihr Teil der Geschichte fügt dem Abenteuer daher eine angenehme persönliche Note hinzu. Immer wieder muss sie abwägen, welchen Menschen oder Maschinen sie sich in abgelegenen Hütten anvertrauen möchte – und hat dabei kaum Zeit, über die Konsequenzen und Träume ihrer neu gewonnenen Freiheit nachzudenken. In einer einfach gestrickten Schleich-Sequenz etwa muss sie die Wachen beobachten, um unentdeckt von Auto zu Auto zu huschen. Hier und da kann sie sich auch mal als Mensch ausgeben. Am besten gefallen haben mir in dem Zusammenhang die moralischen Fragen zur Rechtfertigung von Diebstahl in Notsituationen.
Spannendes Finale
Die Unterschiede zwischen der Standard-PS4 und der Pro-Konsole fallen übrigens relativ klein aus: Hier und da wirkt das Bild etwas schärfer oder eine dynamisch nachladende Textur detailreicher. Lange Ladezeiten und seltene Abstürze bremsen den Spielfluss manchmal aus. Dank vieler Speicherpunkte waren wir meist aber schnell wieder am entsprechenden Punkt. Im letzten Drittel läuft die Erzählung schließlich zur Hochform auf: Wenn die unterschiedlichen Weltbilder aufeinanderprallen, wird es noch einmal richtig spannend, zumal man auch selbst einen erfreulich großen Einfluss auf das Schicksal der Hauptfiguren und ihre Ziele besitzt. Schön, dass David Cage nach dem wirren Beyond: Two Souls hier wieder eine klare Linie gefunden hat, von der auch die Zusammenführung der drei Handlungsfäden profitiert. Dank der gelungenen Regie kommen die Hauptfiguren ganz natürlich in Kontakt miteinander. Dann kommt es erneut zu zahlreichen schwerwiegenden Entscheidungen, welche neben dem Überlebenskampf auch die Gesellschaft beeinflussen.
Ich hab es jetzt auf dem PC durchgespielt. PC mit Ryzen 7 1700 und einer GTX 1700 mit SSD (also alles bescheidene Mittelklasse). Zur Steuerung habe ich einen Controller verwendet, man braucht keine Präzision. Am ersten Tag hatte ich Abstürze, wenn ich aufs Desktop schnell zurückgewechselt bin, seitdem gab es aber keinen Absturz mehr. Das Spiel hat sich selber auf "hohe" Grafikeinstellungen gesetzt. Das war manchmal aber etwas grenzwertig bei ca. 26-35 fps (hätt aber im Großen und Ganzen selber nicht geglaubt, dass mir ~30 fps nicht sonderlich stören würden).
Gefällt mir nicht lt. 4Players Pro und Kontra Kasten:
- manchmal haklige Steuerung
Kann ich nicht bestätigen. Eine exakte Steuerung ist ohnehin komplett unwichtig. Man kann nirgends runterfallen oder Ähnliches.
- etwas zu klischeelastige Figuren
Ich finde die Figuren und die gesamte Handlung ist stets 100% glaubhaft. Egal was man wählt, man könnte es zusammenschneiden und es wäre wie ein Film, es kommen nie komische Situationen raus. Riesen Respekt! Wenn ich mich da an Heavy Rain zurückerinne, da hab ich mir jede 5 Minuten gedacht "WTF bist du bescheuert, was labert XY schon wieder?" (Ami-Vater dreht wegen seinem verschwundenen Kind komplett durch, sowas gabs ja in der Weltgeschichte noch nie, sowas nenne ich klischeelastig...) .
-Rätsel bleiben zu seicht, vor allem bei der Detektivarbeit
Ja, das stimmt. Im Prinzip gibts es auch gar keine Rätsel. Aber Gott sei Dank ist das so. Wenn man das Spiel, so wie ich, auf einmal ohne Neuladen durchspielt, würde ich kotzen, wenn ich wegen einem zeitkritischen Rätsel meinen Charakter verlieren würde.
-lange Ladezeiten
Nein, aber wirklich nicht auf dem PC. Ich kenn von anderen Spielen die Ladezeiten auf der Playstation, aber auf dem PC braucht man ohnhin für einem selber die 10 Sekunden, wenn nach einem Cliffhanger ein Szenenwechsel kommt.
-Dialog- System mit seinen einzelnen Wörtern mitunter zu simpel
So will ich es nicht ausdrücken. Auf dem hohen Schwierigkeitsgrad muss man...
An sich ist doch wieder aktuell - war ja schließlich gerade im Plus für umme!
Disclaimer: Ich habe Heavy Rain 2x durch (1x damals auffe PS3, 1x vor ein paar Monaten auffer PS4) und beide Male für sehr gut befunden. Beyond 2 Souls habe ich auch durch, war aber sehr enttäuscht nach dem wirklich tollen HR.
Umso gespannter war ich aber auf Detroit, die Kara Tech-Demo damals war für mich eine Offenbarung.
Vorab - ich finde, Detroit schlägt Heavy Rain sogar noch deutlich. Lebte HR von seiner Story und den Entscheidungen, hat Detroit wie ich finde zusätzlich auch noch die hervorragenden Charaktere.
Bei HR fand ich diese nämlich bis auf den FBI-Agent und teilweise natürlich den Detektiv nicht so wahnsinnig interessant, während bei Detroit mir alle 3 sehr schnell ans Herz wuchsen und ich ein vorzeitiges Ableben jeweils echt bedauert hätte.
Gespielt auf der Pro, ganz selten sind mir mal Ruckler aufgefallen, die aber das Gesamtbild bei mir überhaupt nicht beeinträchtigt haben.
Detroit war für mich so packend, dass praktisch jedes Kapitel für mich einen Gänsehautmoment hatte.
Eines der dramatischsten Highlights:
Ich habe es auch ziemlich weit meine Tochter sipelen lassen (und sie wird es garantiert auch noch weiter spielen, sie ist jetzt 12, und ich fand es ganz spannend ihre Entscheidungen zu sehen und wie sie auf die Hauptfiguren reagiert.
So war mir zum Beispiel klar (was ich dann auch immer zwischendurch abfragte), dass sie
Doch doch, stimmt schon. Muss ich auch berichten bezügl. PS4mateur.
Die Bildraten gehen an belebten Schauplätzen schon gern mal in den Keller. Zudem die variable Auflösung durch den Blenden-Einsatz zwar ganz gut kaschiert wird, aber sich dennoch ziemlich deutlich ...und oft.. vom HD-Zeitalter verabschiedet.
So wirklich rund ist das Ding nicht, aber sieht natürlich dennoch an einigen Stellen wirklich sehr gut aus