Tag 1
Aller Anfang ist (zu) leicht
[GUI_PLAYER(ID=89247,width=300,text=Das Böse ist zurück. ,align=left)]Verdammt, ausgerechnet jetzt muss ich aufhören und anfangen, das Test-Tagebuch zu Diablo III (D3) zu schreiben. Ausgerechnet jetzt, an einem Moment, wo es endlich interessant wird. Hat ja auch lang genug gedauert. Etwa fünf Stunden und zwölf Charakterstufen mit dem Hexendoktor, um genau zu sein. Ob es jetzt daran liegt, dass ich endlich in Bereiche komme, die ich nicht bereits aus der Beta kenne oder daran, dass Blizzard nach dem Kampf gegen den Skelettkönig, der quasi das Ende des Tutorials markiert, den Anforderungsgrad (zumindest leicht) nach oben setzt, lässt sich nicht genau sagen. Fest steht: Jetzt gerade bin ich an einem Punkt, an dem ich neugierig bin, wie es weitergeht.
Das war lange nicht so. Das liegt jedoch nicht daran, dass der Start in der Nacht für mich nicht funktioniert hat und ich wie viele andere wach gebliebene Frühstarter eine Fehlermeldung bekam, die die Auslastung der Battle.net-Server kennzeichnete.
Sondern vielmehr, dass mir in den ersten Stunden zwar nette sowie ansehnliche, aber letztlich viel zu unkomplizierte und in einigen Punkten enorm oberflächliche Hack & Slay-Kost präsentiert wurde. Und ich habe vor allem hinsichtlich der Charakter-Entwicklung einige Bedenken, bei denen ich fürchte, dass sie nicht von D3 aufgelöst werden können. Wobei ich an dieser Stelle betonen möchte, dass die nachfolgenden Eindrücke sich auf das Erlebnis mit dem Hexendoktor auf der Standard-Schwierigkeit beziehen und die anderen zur Verfügung stehenden Figuren durchaus abweichende Erfahrungen zur Folge haben können.
Gewohnte Qualität?
Es geht verheißungsvoll los: Nach einem eindrucksvollen Intro, das aus Renderszenen in gewohnt hoher Blizzard-Qualität sowie interessanten animierten Bleistiftzeichnungen besteht, finde ich mich vor den Toren Neu Tristrams wieder und kämpfe gegen erste Monster. Einige kurze, passabel lokalisierte sowie gut vertonte Gespräche später bin ich auf der Suche nach Deckard Cain, der für Veteranen eine Verbindung zu den ersten Teilen der Serie darstellt. Allerdings sollte man dies nicht überbewerten. Denn obwohl die Mythologie im Hintergrund interessant und sehr vielschichtig war, gehörte die Diablo-Serie erzählerisch nie zu den ganz großen ihrer Zunft und offenbarte bei der Präsentation Schwächen. Die Jagd nach Monstern und vielmehr nach der immer besseren Ausrüstung stand seit jeher im Mittelpunkt.
Dieser Fokus scheint auch hier immer wieder durch. Während die Qualität der Dialoge an sich auf einem beständigen Niveau bleibt, würde ich mir wünschen, dass die eingeblendeten Charakter-Porträts zumindest ansatzweise animiert wären. Doch dies bleibt Wunschdenken, die Bilder bleiben unbewegt, so dass man hinsichtlich der Immersion der Erzählung ein gutes Stück hinter StarCraft 2 liegt.
Lockeres Monstermetzeln
Bei den Kämpfen darf man ebenfalls keine Quantensprünge erwarten – ganz im Gegenteil: Wo das Action-Rollenspiel in den letzten Jahren vor allem auf Konsolen einige Fortschritte hinsichtlich der Kampf-Mechanik sowie –Inszenierung gemacht hat, bleibt Blizzard erzkonservativ. Dabei stört mich weniger, dass man die Kamera weder drehen noch schwenken oder zoomen kann. Man hat immer einen optimalen Blick auf das Geschehen, selbst wenn man hinter einer Mauer oder einem anderen Hindernis steht. Dann nämlich wird das blockierende Element sehr unauffällig ausgeblendet.
Jo, wobei bei einem jetzigen Test eine andere Wertung da stehen würde. Das Spiel entwickelt sich definitiv weiter und das in eine sehr gute Richtung. Es is zwar immer noch weit davon entfernt "perfekt" zu sein, aber das Monster Power System + den gesteigerten Lootchancen (Legendaries droppen jetzt ja regelmäßig, genauso wie Pläne fürs Schmieden etc) boosten die Motivation enorm. Mal schauen wie sich das Spiel bis 1.1 entwickelt.
Mir macht D3 wirklich wieder richtig Spaß.
Da stimme ich dir zu, wobei es auch lustig ist. Laut Jay Wilson ist das Lootsystem, wie es in D3 funktioniert, genau dasselbe wie in D2.
Das Problem ist nur, dass es keine fixen Stats auf den Items gibt und zu viele Statmöglichkeiten vorhanden sind. Wer hat noch nicht ein Item gehabt, welches keines der Mainstats hatte(Str, Vit, Dex, Int)?
Das ist halt das Problem, wenn man uniforme Rüstungen hat, die nicht auf Klassen beschränkt sind. Es kann alles auf allem für jeden droppen und ich finde, dass genau hier das Problem liegt.
Die wahrscheinlichkeit für schlechten Loot wird damit ins unermessliche gesteigert. Man kann die Qualität zwar mit MF verbessern (300MF machen einen Unterschied, es droppen auch sehr viel mehr Legendaries! Kann ich aus eigener Erfahrung sagen), aber bringt einem ja auch nix, wenn dann nur Items droppen, die für andere Klassen interessant sind.
Das dürfte aber auch schwer zu ändern sein. Das ganze Itemsystem müsste geändert werden und das sehe ich nicht vor dem Release eines Add-ons. :/
Hier war Blizz wohl ein wenig zu optimistisch was das System angeht. Das sah auf dem Papier sicherlich super aus, im Endeffekt ist es aber eher frustrierend. Wobei ich mich jetzt nicht sooo beschweren kann, ich habe bisher immer 1-2 gute Items pro "kompletten Akt run" (~1 Stunde) bekommen. Natürlich mit über 300MF. Ich bin dafür aber auch gezwungen Akt 1 zu farmen, mein MF gear schafft kein Akt 2+ und ich bin zu Faul vor jedem Mob das MF gear zu wechseln. lol
Übrigens ein sehr guter Thread zu dem Thema:
http://www.diablofans.com/topic/57939-o ... l-insight/
Mir ging es jetzt nur rein um den Vergleich der Drop´s zwischen D2 und D3.
Sehr viele Leute scheinen ja mit der Drop-Chance bzw. Qualität in D2 LoD zufrieden gewesen zu sein.
Anstatt dieses System beizubehalten oder zu verfeinern, wurde es verschlechtert und wird nun auf Drängen der Comm nach und nach zurechtgepatcht. So etwas hätte nicht sein müssen.
Was Bug´s und Balancing angeht, so gebe ich dir vollkommen recht.
Nein, aber es war abzusehen, dass es viele Patches geben wird. Mir kann keiner, der etwas erfahreneren Spieler erzählen, er hätte nicht damit gerechnet, dass irgendwas am Spiel kaputt sein wird.
Mir kann keiner erzählen, er hätte gedacht, dass Spiel wäre komplett Bugfrei und perfekt ausbalanciert.
Das ist einfach naiv. Es geht da noch nicht einmal darum, dass Blizz Lernresistent ist. Es gibt in diesem Fall einfach zu viele Variablen die berücksichtigt werden müssen und die ERST dann auffallen, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Erst dann, wenn mehr als nur 20 Tester das Spiel spielen.
Ich habe bisher noch kein MMO gespielt, wo das nach Release nicht der Fall war.
Und nein, damit will ich diesen Umstand nicht schön reden. Ich finde sowas auch nicht prickelnd, aber ich bin realistisch genug um mir solche Sachen schon vor Release denken zu können. Deshalb gilt nach wie vor die Faustregel: Spiele nie am Launchtag kaufen, wenn man nicht Frustresistent ist.
Gilt vor allem für PC Spiele.
Das Argument das D2 in Vanilla nicht der Bringer war, macht es für den Nachfolger nicht gerade besser...