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Diablo 3 (Rollenspiel) – Diablo 3

Endlich geht Blizzards Hack&Slay in die nächste Runde. Gespannt, ob Diablo III es schafft, das mittlerweile gut bestückte Genre der Action-Rollenspiele um eine neue Facette zu bereichern, haben wir uns auf die Jagd nach Monstern und der immer besseren Ausrüstung gemacht und unsere Erfahrungen in einem Test-Tagebuch festgehalten.

© Blizzard / Activision Blizzard

Tag 4

Das Ende der Fahnenstange

So. Das war’s. Nach etwa 26 Stunden sowie einem wegen Serverproblemen ausgefallenen

Über mangelnde Abwechslung der Umgebung kann man sich nicht beklagen.
Kämpfen, sammeln, kämpfen, sammeln: Blizzard bricht die Routine viel zu selten auf. © 4P/Screenshot

Sonntag hat mein Hexendoktor dem Treiben Diablos ein Ende gesetzt. 26 Stunden, in denen ich rückblickend leider zu wenig gefordert wurde – auch wenn bei entsprechenden Gegnermassen gelegentlich Gefahr aufkam und der Kampf gegen Belial (Ende Akt II) nachhaltig im Gedächtnis blieb. 26 Stunden, die erzählerisch nach dem Hoffnung gebenden zweiten Akt gegen Ende zunehmend nachließen.

Natürlich ist der „normale“ Schwierigkeitsgrad nur das Vorgeplänkel. Denn richtig los geht es erst mit dem nächsten Durchlauf auf „Alptraum“, dem dann „Hölle“ und „Inferno“ folgen. Diese weiteren Stufen gewinnen durch einige Elemente an Reiz. Zum einen sind die Gegner deutlich schwerer zu knacken und erfordern endlich mehr Kampftaktik – dies gilt umso mehr im Koop-Modus. Zum anderen gibt es noch wertvollere Gegenstände und vor allem Zugriff auf neue Optionen in der Handwerkskunst. Mit entsprechenden Bauplänen kann man sogar ganze Sets erstellen.

Wieso, Blizzard, wieso?

Doch trotz des endlich gestiegenen Anforderungsprofils bin ich nicht zufrieden, wie Blizzard das Projekt „Schwierigkeitsgrad“ angegangen ist. Denn wieso kann ich nach dem ersten Durchspielen mit dem Hexendoktor nicht mit einem Mönch beginnen und dort gleich auf „Alptraum“ starten? Natürlich ist mir klar, dass ein Stufe 1-Charakter gegen die Monster auf dieser Stufe keine Chance hätte. Aber dann lasst mich die Figur auf Stufe 30 übernehmen! Die benötigte Ausrüstung kann man entweder über die Truhe austauschen oder man nutzt den für alle Figuren gemeinsamen Geldbeutel, um sich erste Sachen zu kaufen. Oder man gibt ihm eine Standardausrüstung. Alles wäre besser, nur nicht diese kurze Leine. Denn so viel Lust ich habe, mich mit den anderen Figuren um die Schergen der Hölle zu kümmern, so wenig Interesse habe ich daran, mich nochmals durch die Horden anspruchsloser Feinde auf „Normal“ zu prügeln.

Diablo 3 als Titel für lange Lagerfeuerabende? Ja und nein!
Diablo III als Titel für lange Lagerfeuerabende? Ja und nein! © 4P/Screenshot

Zudem können auch die gestiegenen Anforderungen nicht darüber hinweg täuschen, dass es Diablo III nicht schafft, neue Impulse zu geben. Die Vorgänger haben das Hack&Slay, wie wir es kennen, maßgeblich definiert und dafür gesorgt, dass alle anderen Spiele dieser Art von Dark Alliance über Dungeon Siege oder Loki bis Titan Quest ungeachtet ihrer Qualität sowie eventueller Fortschritte innerhalb des Genres zum „Diablo-Klon“ wurden. Und jetzt? Jetzt ist Diablo 3 auch „nur“ noch ein Klon seiner vergangenen Pracht. Allerdings ein verdammt guter und unterhaltsamer Vertreter seiner Art.

Doch wer, wenn nicht Blizzard, hätte die Chance gehabt, neue Zeichen zu setzen und das Action-Rollenspiel erfolgreich in die Zukunft zu führen? Mit einem aktiveren Kampfsystem z.B., das ähnlich wie im ersten Witcher-Abenteuer zusätzlich zu den Fähigkeiten timingbasierte Kombos ermöglicht oder das im Koop die Verbindung von Spezialfähigkeiten mit besonderen Angriffen belohnt. Mit mehr Geschicklichkeitstests wie im zweiten Akt, die zudem auch anspruchsvoller sein könnten. Mit einem Craftingsystem, bei dem ich mir gezielt Boni einzelner Waffen herauspicken und mit anderen verschmelzen könnte – und sei es für Unmengen Gold. Mit Elementen, die ich mich aus meiner Sicherheit als Spieler herausreißen mit plötzlichen Fallen oder verwirrenden Zaubern überraschen. Das können simple Mechanismen wie der durch Magie bedingte Ausfall der Kartenzeichnung sein, so dass ich meinen Weg ohne Hilfe finden muss. Oder der temporäre Ausfall bestimmter Fähigkeiten. Irgendetwas, das mich aus der Reserve lockt und nicht mit exponentieller Steigerung der gegnerischen Lebenspunkte zu tun hat. Doch Blizzard war der größtmögliche Konsens offensichtlich wichtiger als ein kreatives Risiko.

  1. Jo, wobei bei einem jetzigen Test eine andere Wertung da stehen würde. Das Spiel entwickelt sich definitiv weiter und das in eine sehr gute Richtung. Es is zwar immer noch weit davon entfernt "perfekt" zu sein, aber das Monster Power System + den gesteigerten Lootchancen (Legendaries droppen jetzt ja regelmäßig, genauso wie Pläne fürs Schmieden etc) boosten die Motivation enorm. Mal schauen wie sich das Spiel bis 1.1 entwickelt.
    Mir macht D3 wirklich wieder richtig Spaß.

  2. Da stimme ich dir zu, wobei es auch lustig ist. Laut Jay Wilson ist das Lootsystem, wie es in D3 funktioniert, genau dasselbe wie in D2.
    Das Problem ist nur, dass es keine fixen Stats auf den Items gibt und zu viele Statmöglichkeiten vorhanden sind. Wer hat noch nicht ein Item gehabt, welches keines der Mainstats hatte(Str, Vit, Dex, Int)?
    Das ist halt das Problem, wenn man uniforme Rüstungen hat, die nicht auf Klassen beschränkt sind. Es kann alles auf allem für jeden droppen und ich finde, dass genau hier das Problem liegt.
    Die wahrscheinlichkeit für schlechten Loot wird damit ins unermessliche gesteigert. Man kann die Qualität zwar mit MF verbessern (300MF machen einen Unterschied, es droppen auch sehr viel mehr Legendaries! Kann ich aus eigener Erfahrung sagen), aber bringt einem ja auch nix, wenn dann nur Items droppen, die für andere Klassen interessant sind.
    Das dürfte aber auch schwer zu ändern sein. Das ganze Itemsystem müsste geändert werden und das sehe ich nicht vor dem Release eines Add-ons. :/
    Hier war Blizz wohl ein wenig zu optimistisch was das System angeht. Das sah auf dem Papier sicherlich super aus, im Endeffekt ist es aber eher frustrierend. Wobei ich mich jetzt nicht sooo beschweren kann, ich habe bisher immer 1-2 gute Items pro "kompletten Akt run" (~1 Stunde) bekommen. Natürlich mit über 300MF. Ich bin dafür aber auch gezwungen Akt 1 zu farmen, mein MF gear schafft kein Akt 2+ und ich bin zu Faul vor jedem Mob das MF gear zu wechseln. lol
    Übrigens ein sehr guter Thread zu dem Thema:
    http://www.diablofans.com/topic/57939-o ... l-insight/

  3. Mir ging es jetzt nur rein um den Vergleich der Drop´s zwischen D2 und D3.
    Sehr viele Leute scheinen ja mit der Drop-Chance bzw. Qualität in D2 LoD zufrieden gewesen zu sein.
    Anstatt dieses System beizubehalten oder zu verfeinern, wurde es verschlechtert und wird nun auf Drängen der Comm nach und nach zurechtgepatcht. So etwas hätte nicht sein müssen.
    Was Bug´s und Balancing angeht, so gebe ich dir vollkommen recht.

  4. Nein, aber es war abzusehen, dass es viele Patches geben wird. Mir kann keiner, der etwas erfahreneren Spieler erzählen, er hätte nicht damit gerechnet, dass irgendwas am Spiel kaputt sein wird.
    Mir kann keiner erzählen, er hätte gedacht, dass Spiel wäre komplett Bugfrei und perfekt ausbalanciert.
    Das ist einfach naiv. Es geht da noch nicht einmal darum, dass Blizz Lernresistent ist. Es gibt in diesem Fall einfach zu viele Variablen die berücksichtigt werden müssen und die ERST dann auffallen, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Erst dann, wenn mehr als nur 20 Tester das Spiel spielen.
    Ich habe bisher noch kein MMO gespielt, wo das nach Release nicht der Fall war.
    Und nein, damit will ich diesen Umstand nicht schön reden. Ich finde sowas auch nicht prickelnd, aber ich bin realistisch genug um mir solche Sachen schon vor Release denken zu können. Deshalb gilt nach wie vor die Faustregel: Spiele nie am Launchtag kaufen, wenn man nicht Frustresistent ist.
    Gilt vor allem für PC Spiele.

  5. Lumilicious hat geschrieben: Das Droprate Argument ist an den Haaren herbei gezogen, da es genauso scheiße ist, wie in D2.
    Es brauch halt noch ein paar Patches, oder vielleicht ein Add-on (so wie damals LoD für Diablo 2... Diablo 2 war auch nicht DAS Spiel als es raus gekommen ist...) bis es da ist, wo wir alle es gern haben wollen.
    ... Es ist also okay, wenn ich ein fertiges Spiel zum Vollpreis kaufe, welches erst über die nächsten Monate hinweg gepatcht werden muss, um die selben Macken zu beheben die der 10 Jahre alte Vorgänger schon hatte? Was ist das? Lernresistenz bei Blizz?
    Das Argument das D2 in Vanilla nicht der Bringer war, macht es für den Nachfolger nicht gerade besser...

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