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Die Legende von Beowulf – Das Spiel (Action-Adventure) – Die Legende von Beowulf – Das Spiel

Dieses Jahr standen Filmumsetzungen hoch im Kurs – konnten sich aber meist nicht entscheidend in Szene setzen. Doch selbst, wenn keine Überflieger dabei waren, gab es eine erfreuliche Tendenz Richtung gehobener Qualität, wie wir sie z.B. bei den 360-Versionen von den Simpsons, Harry Potter oder Naruto feststellen durften. Kann „Die Legende von Beowulf“ diesen Trend fortsetzen?

© Tiwak / Ubisoft Shanghai / Ubisoft

Der Kampf gegen sich selbst

Es gibt Spiele, bei denen einen bereits im Vorfeld eine dunkle Vorahnung beschleicht. So ging es mir mit der Versoftung der sagenhaften Figur Beowulf. Das Spiel zum Film von Robert Zemeckis wurde überraschend auf den diesjährigen UbiDays angekündigt und steht bereits ein halbes Jahr nach dieser Ankündigung in den Läden – pünktlich zum Filmstart. Und in der Zeit dazwischen hat man kaum Infos oder Bilder zu sehen oder zu lesen bekommen. Und da soll man keine Zweifel bezüglich der Qualität bekommen?

Sieht zwar so aus, als ob man hier ein kleines God of War vor sich hat, doch der Eindruck täuscht…

Doch vielleicht ist alles gar nicht so schlecht… Immerhin nutzt „Die Legende von Beowulf“ die so genannte YETI-Engine, die auch in Ghost Recon Advanced Warfighter-Titeln  eingesetzt wurde. Und: Der nordische Sagenheld entstand in einer Kollaboration des Ubi-Studios in  Shanghai mit dem in Montpellier ansässigen Tiwak-Ensemble, das sich nicht nur mit den Advanced Warfighter-Spielen erste Meriten sammeln konnte. Also doch Hoffnung auf eine vernünftige Lizenz-Umsetzung?

Der Wille ist da…

Eines vorweg: Ich mag erwachsene Unterhaltung. Ich hab enormen Spaß mit den God of War-Spielen auf PS2 gehabt. Und dementsprechend konnte mich auch Conan (vorzugsweise in der ungeschnittenen Version) gut unterhalten.
Doch selbst, wenn ich mich jetzt nach Abschluss der Kampagne wohlwollend rückblickend an Beowulf wage, um den Test zu schreiben, muss ich wirklich lange überlegen, um irgendwelche positiven Punkte zu finden.
Dabei fängt alles ganz passabel an: Nach einem kurzen Tutorial, in dem ich mit den eingängigen Kontrollmechanismen vertraut gemacht werde, erlebe ich wie in God of War den ersten Bosskampf, der vorrangig aus Quicktime-Reaktionen besteht. Fein, denke ich, vielleicht schafft es Beowulf ähnlich wie Conan, sich auf bekannte Elemente zu verlassen und drumherum die Lizenz irgendwie akzeptabel einzubauen.

Von diesen Momenten gibt es sogar noch ein paar mehr im weiteren Spielverlauf. So etwa, wenn ich feststelle, dass ich meinen mit mir kämpfenden Recken rudimentäre Befehle geben kann. Oder auch, wenn sich zu meiner Überraschung ein kleines einfaches Rhythmus-Spiel öffnet, mit dem ich meine Jungs anspornen kann.

Die düstere Atmosphäre wird gut transportiert – allerdings nur in Standbildern. In Bewegung verabschiedet sich die Atmo nach Walhalla…

Oder auch der Moment, in dem ich feststelle, dass das unter dem Strich eingeschränkte Kombo-System samt Block- und Konter-Bewegungen im Kampf doch die eine oder andere Finesse erlaubt.

… das Fleisch ist schwach

Das Problem mit all diesen Momenten: Sie sind weder zahlreich genug, um sich positiv auf die Motivitationskurve auswirken zu können, noch abwechslungsreich genug, um langfristig zu faszinieren. Zudem macht die Technik dem danach noch verbliebenen Spielspaß einen Strich durch die Rechnung. Kurzum: Alle guten Ideen verpuffen angesichts lahmer Umsetzung oder werden im Wiederholungsprinzip zu Tode gedudelt.

Nehmen wir z.B. das Rhythmusspiel. Abgesehen davon, dass es in dieser Art von Spiel eigentlich nur seine Berechtigung dadurch erhält, dass Beowulf und seine Mitläufer als Thanen (sowohl mit dem Schwert als auch mit den Stimmbändern beschlagene Kämpfer) dargestellt werden, krankt es an mehreren Punkten. Dass mit zwei zur Verfügung stehenden Tasten kaum Raum für Abwechslung da ist, kann ich noch hinnehmen. Denn gefordert werde ich dennoch – allerdings vornehmlich durch Soundbugs und ständige Asynchronität von Bild und Ton. Mein Tipp: Hört mehr auf die Musik als euch auf die fehlerhafte Anzeige zu verlassen. Oder noch besser: Werft die Disc aus und spielt irgendetwas anderes.

Wer ungeachtet dieser Warnung dennoch weiter macht, wird sich auch nicht an der KI der Recken stören, die nur selten auf Rückzugsbefehle hört. Nur dumm, dass sich die Mitstreiter immer wieder in unnötige Gefahr begeben und dort ihr Leben lassen. Denn wenn alle Thanen oder Recken oder wie man sie nennen mag, das Zeitliche gesegnet haben, heißt es auch für euch Game Over.
      

  1. schon ang durchgerotzt !
    Aber die wertung ist echt krasser käse ! 48% ist definitiv zu wenig sicher ist das game jetzt nicht der kracher, aber wie ich finde solide !
    low budget absolut zu gebrauchen !!

  2. ey, was ist das für ne miese wertung. ich hab mich nach dem ersten trailer auf XLM derbe auf das spiel gefreut. klar siehts trashig aus, aber für mich macht das noch zusätzlichen flair. die ganze aufmachung im trailer, mit den englischen synchros fand ich total gut und ansprechend.
    für so so eine scheiße bin ich ausnahmsweise voll zu haben^^
    aber die wertung hat einiges kaputt gemacht.
    ich werds mir trotzdem besorgen, auch wenn ich es mir nur ausleihe...

  3. Naja was erwartet man auch von einem 0815 Film ^^
    Hoffe das verkauft sich nicht gut...das hat mich schon bei "The Matrix" total geärgert, dass solche Games sich besser verkaufen als gute Spiele ohne viel Werbung.

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