Ja, es gibt sie: Swimming Pools, Geschirrspüler, Kleinkinder – auch wenn Letztere nicht nur auf „natürlichem“ Wege ins Spiel finden, sondern auch adoptiert werden können. Und damit zeigt sich schon, dass Electronic Arts für die Konsolenversionen von Die Sims 4 nicht auf die mehr als drei Jahre alte Ursprungsvariante am Rechner zurückgreift, sondern die weitgehend aktuell gepatchte Basis verwendet. Das heißt aber auch, dass keines der so genannten Accessoire- oder Erweiterungspakete integriert ist. Das ist aus mehreren Gründen bedauerlich: Zum einen, weil hier die Möglichkeit verpasst wurde, die Konsolenversion im Vergleich zum PC-Grundspiel aufzuwerten. Und zum anderen, weil die sechs schon jetzt im Hauptmenü vorgesehenen Plätze (mehr werden sicherlich nachgeliefert) bereits gefüllt werden können, wenn man das nötige Kleingeld investiert. Ja: Schon zum Start bietet Electronic Arts Erweiterungspakete an, mit denen man den Anschaffungspreis von 50 Euro für die Standardversion gut und gerne verdreifachen darf, um auf alle Inhalte Zugriff haben zu können. Es sei denn, man schnappt sich für etwa 50 Euro das „Sparpaket“ mit der Erweiterung „Großstadtleben“ (regulärer Preis: 39,99 Euro), der Gameplay-Erweiterung „Vampire“ (19,99 Euro) und Glamour-Accessoires (9,99 Euro).
Dabei geht es mir nicht um die grundsätzliche Add-On-Politik, die zu den Sims gehört wie der Fuß zum Ball und die am PC seit 2001 praktiziert wird. Doch dies gleich zur Veröffentlichung anzubieten, anstatt das Grundprogramm mit weiteren Inhalten auszustatten, geht für mich einen Schritt zu weit und überdreht die Schraube der Gewinnmaximierung. Obwohl dies natürlich zu einem Jahr passt, in dem man bei Need for Speed Payback und vor allem Star Wars Battlefront 2 mit den Mikrotransaktionen bzw. Beutekisten unnötige Nebenkriegssschauplätze öffnete, die von der Qualität der Spiele ablenkte. Denn dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass alle PC-Spieler, die keine Add-Ons wollten, zwar auf die mechanischen Erweiterungen verzichten mussten, aber immerhin in der Community-Börse zahllose Inhalte herunterladen und in ihre Spielwelt integrieren konnten. Auf Konsolen hat man diese Option nicht – was nicht nur wegen der Preisgestaltung und Erweiterungs-Politik irritiert, sondern weil z.B. Bethesda mit der Skyrim Special Edition sowie Fallout 4 gezeigt hat, dass auch an Konsolen der Austausch von Community-Inhalten möglich ist.
Spannende Seifenoper
Dabei bietet Die Sims 4 natürlich auch auf Konsolen ohne irgendwelche Erweiterungen einen hohen Unterhaltungswert mit einer enormen Langzeitmotivation. Nachdem man im potenten, aber nicht immer einfach zu bedienenden Editor seine(n) Sim(s) erstellt hat, kann man sich in drei idyllischen Kleinstädten (zwei weitere gibt es nur mit Add-Ons, werden aber bereits zum Kauf lockend angezeigt) ein Domizil suchen oder baut sich mit ebenfalls mächtigen Gebäude-Werkzeugen sein Traumhaus. Und alleine mit dem Erstellen von Figuren oder Immobilien kann man eine Menge Zeit verbringen.
Wobei die fehlende Community-Anbindung natürlich einen Motivationsbaustein vermissen lässt, der dafür sorgte, dass man sich doch vielleicht etwas länger mit den Editoren beschäftigt, um die Villa von Tony Soprano oder das Playboy-Mansion bzw. akkurate virtuelle Versionen von Angelina Jolie, Johnny Depp oder Chris Hemsworth zu erstellen. Wieso sollte man sich zusätzlich anstrengen, wenn man es ohnehin nicht mit anderen Spielern teilen kann – außer, um das eigene (Alter) Ego zufrieden zu stellen?
Ungeachtet dessen haben sich die Qualitäten der Sims-Serie auch mit der Konsolenversion von Teil 4 schadlos gehalten. Es macht nach wie vor richtig Spaß, sich mit diesem „Zeitmanagement-Spiel Deluxe“ zu beschäftigen. Bedingt durch einige Änderungen von Teil 3 zu Teil 4 und damit auch auf den Konsolen, stehen die körperlichen Bedürfnisse nicht mehr derart im Fokus wie zuvor, zumal die mittlerweile recht potent agierende (aber auch abschaltbare) Autonomie-KI in entscheidenden Punkten bzw. wenn man einfach nur zuschauen möchte, rechtzeitig eingreift. Stattdessen geht es verstärkt um die Interaktionsmöglichkeiten mit Umgebung und natürlich anderen Sims, die allesamt mit unterschiedlichen Wünschen, Bedürfnissen, Vorlieben und Abneigungen ausgestattet wurden, die in überzeugenden, wenngleich Sims-typisch immer etwas überzogenen Emotionen und Handlungen gipfeln. Dass dies immer wieder zu mitunter absurden, dann wiederum herzerwärmenden oder gar dramatischen Situationen führt, ist eine der auch hier ungebrochenen Traditionen der Serie. Mal ist man nur interessierter Zuschauer, dann wiederum liebenswerter, experimentierfreudiger oder einfach nur schadenfroher Regisseur, wenn man die Handlungen seiner Sims aneinanderreiht und voller Spannung beobachtet, wie sie mit sich, ihrer Umgebung und natürlich anderen Figuren umgehen oder Situationen zu meistern versuchen, in die man sie gewollt oder unbewusst manövriert hat.
Der Aufschrei der Spieler weltweit in den letzten Wochen wird nicht ungehört bleiben.
Sony z.B. hat schnell reagiert, und das abgestrafte Gran Turismo Sport bekommt im Dezember nun das,
was alle Spieler eigentlich erwartet haben. Die Cup-Rennen werden Gratis !! nachgereicht.
( Was auch immer die damit zunächst vorhatten)
Denn schnell mal in wenigen Wochen nachprogrammiert ist sowas nicht !
Dann kann man sich die Verjüngungstränke anstatt für 1500 erspielte Punkte wohl auch direkt für unglaublich günstige 2,99€ kaufen. Nein danke. Den Konsumenten scheint es egal zu sein. Es wird auch genügen Leute geben die sich alle DLcs gekauft haben. Das Ende der Fahnenstange im Bezug auf MTAs und DLCs ist eigentlich schon lange erreicht, nur scheint es keinen zu stören.
In den Shootern gibts Lootboxen und in den Sportspielen. C&C wurde von EA ja zu Grunde gerichtet. Da gäbs auch einige Möglichkeiten um Lootboxen einzubauen. Einheiten entweder freispielen oder aus den Lootboxen ziehen.
Kann es sein, dass dies hier das letzte EA Spiel ohne MTA's / Lootboxen ist?