Gamer oder Simulation? Diese Frage muss man sich bereits am Anfang stellen. Denn Codemasters bietet als Alternative zur deutlich vereinfachten und aufs Gamepad ausgelegten Steuerung tatsächlich die anspruchsvolle Fahrphysik, die man aus der gefeierten Rallye-Simulation kennt. Und die Unterschiede sind gewaltig: Während die lizenzierten Offroad-Boliden unter der Gamer-Einstellung eine überragende Bodenhaftung aufweisen und vergleichsweise zahm wirken, hat man hier unter Sim-Bedingungen genauso stark mit ausbrechenden Hecks, einer deutlich sensibleren Lenkung sowie der Balance des Wagens zu kämpfen wie beim großen Bruder. Dabei spürt man nicht nur die unterschiedlichen Fahreigenschaften von Front-, Heck- und Allrad-Fahrzeugen, sondern auch die Auswirkungen der Bodenbeläge auf das Grip-Niveau. Vor allem mit einem Lenkrad und Force Feedback entfaltet sich das fantastische Fahrgefühl, doch auch mit dem Controller sind die Offroad-Ausflüge ein Genuss. DiRT 4 begeistert mit einem Anspruch, den man der eher auf Arcade ausgelegten Hauptreihe gar nicht zugetraut hätte. Das gilt nicht nur für die Fahrphysik, sondern auch die umfangreichen Setup-Optionen für Fahrwerk, Bremsen und Getriebe, die detaillierte Einstellungen an den Autos erlauben. Das ist einfach klasse und macht DiRT 4 damit tatsächlich auch für die Zielgruppe interessant, die man bereits mit DiRT Rally angesprochen hat. Die dürfte sich auch an der recht
nüchternen Aufmachung erfreuen, die mit einem starken Lizenz-Soundtrack, flott inszenierten Wiederholungen und Einführungsvideos zwar einen gewissen Pepp bekommt, aber trotzdem noch eindeutig die Handschrift des simulativen Bruders trägt.
Gleichzeitig stößt man aber auch die bisherigen Fans der Reihe nicht vor den Kopf, denn neben der zugänglichen Gamer-Fahrphysik finden sich außerdem noch jede Menge optionaler Fahrhilfen vom ABS bis zur Traktionskontrolle und sogar eine umfangreiche Fahrschule, in der man an der DiRT Akademie die Kunst des Rallye-Fahrens in zahlreichen Lektionen erlernt – und das nicht länger nur mit kleinen Filmchen, sondern auch in der praktischen Anwendung auf Übungsstrecken. Falls man jedoch weiterhin coole Gymkhana-Stunts oder eine stylische Action-Inszenierung mit Pyro-Show im Stil der X-Games erwartet, wird man enttäuscht. Einzig die in den Modus Spritztour verbannten Herausforderungen Smash Attack und Time Trial halten noch die Arcade-Fahne hoch, wenn man die Aufsteller über den Haufen fährt oder sich durch das Aufsammeln von Symbolen wichtige Zeit-Boni sichert. Davon abgesehen widmet man sich hier aber lieber realen Motorsport-Disziplinen…
Rallye und mehr
Im Fokus steht dabei die klassische Rallye, also das Zeitfahren gegen die Uhr, wobei Codemasters bei den Veranstaltungen zwischen modernen und historischen Boliden trennt. Wie gehabt absolviert man dabei die Wertungsprüfungen zu verschiedenen Tageszeiten von früh bis spät in die dunkle Nacht und muss sich auch mit Witterungsbedingungen herumschlagen: Neben trockenen Verhältnissen warten Regenschauer in unterschiedlicher Intensität, Nebel und Schneefall. Zudem wird durch Ereignisse wie ein Pannenfahrzeug am Straßenrand die Dynamik erhöht. Auch beim Zieleinlauf wartet eine Überraschung: War früher beim Überfahren der Ziellinie automatisch Schluss, liefert man hier anschließend noch selbst seinen Wagen mit einer langsamen Weiterfahrt beim Marshall für die Zeitabnahme ab – ein schöner Moment, um nach der Anspannung einfach mal wieder runterzukommen und durchzuatmen.
Oha, dann bin ich mal gespannt ob's mir irgendwann auch so ergehen wird.
Bei mir gab es Gestern irgendwie den Brake. Habe ich sonst auch immer 1 oder 2. Platz belegt sah ich bei einer klassischen Rally kein Land mehr. Trotz guter Fahrt gleich mal nur 16. geworden. Konnte mich dann mit Tuning noch auf Platz 5 vorkämpfen.
Dachte okay, vielleicht nur die Rally. Aber auch andere zogen dann etwas an. Zwar nicht so heftig aber merkbar schwieriger. Als ob das Game nach einer gewissen Levelstufe einfach umschaltet.
Wirkt natürlich etwas unausgewogen. Mal die nächsten Meisterschaften abwarten.
Trotzdem auch sehr viel Spaß noch mit dem Game.
Kleines Update:
Hin und wieder taucht jetzt mal ne Strecke auf, bei der man mit nicht mehr ganz so viel Vorsprung ins Ziel kommt. Wirkt zwar immernoch wie vorher ausgewürfelt (denn bei der nächsten Strecke - innerhalb des selben Events und derselben Location wohlgemerkt - sind's dann wieder 20+ Sekunden), aber gut, ich hab mich jetzt damit abgefunden.
Viel bemerkenswerter ist, dass ich trotz dieses Balancing-Desasters irre viel Spaß mit dem Spiel habe. Es fährt sich einfach grandios und den Aufbau der Karriere finde ich um Welten besser als den von Dirt Rally. Überhaupt gefällt mir Dirt 4 besser als Dirt Rally.
Die 85% finde ich hier zwar nach wie vor zu großzügig (von der Wertung von Dirt Rally will ich gar nicht erst anfangen), aber denkt man sich die Sache mit dem Balancing weg, ist das eine Basis auf der man aufbauen kann.
Teil 5 darf gerne irgendwann kommen.
Ja aber Leute ernsthaft, das kann doch nicht angehen. Macht den "Gamer"-Modus sogesehen ja völlig obsolet. Und mal Hand auf's Herz: Selbst wenn ich umstelle, macht das den Bock auch nicht fett. Dann bin ich vielleicht 5-6 Sekunden langsamer, was immernoch einen riesen Vorsprung bedeutet. Wohlgemerkt auf schwierigstem KI-Grad! Auch sonst habe ich fast alles off an Hilfen.
Ne, sorry, für mich sind solch massive Balancing-Probleme (die die Dirt-Reihe vorher noch nie hatte) ein absolutes Unding und es ist mir ein Rätsel, wie man hier dann 85% bei rausspringen lässt. Sowas zerstört doch das komplette Spielerlebnis und gehört entsprechend abgestraft.
Ja, es zieht später noch etwas an, aber im Prinzip bleibt es gut machbar. Stell auf jeden Fall mal auf Simulation um und spiel etwas an den Steuerungseinstellungen... wenn du da die Einstellungen gefunden hast die dir passen willst du definitiv nicht mehr zum Gamermode zurück. Das lässt sich wirklich super mit Pad spielen.
Bei manchen Strecken weiß man aber schon vorher ob die KI gut oder schlecht fährt. Sobald Wetter ins Spiel kommt fährt die KI schlecht. In Schweden ist sie allgemein ziemlich schlecht. Ich habe vorhin beim vorletzten Event in Schweden einen Vorsprung von 37 Sekunden rausgefahren