Was ganz klassisch beginnt…
Disco Elysium beginnt zunächst wie ein klassisches Rollenspiel: In der Charakterwahl kann man sich für einen kontaktscheuen Denker, einen sensiblen Fühler oder einen körperbetonten Arbeiter entscheiden – oder sich was ganz eigenes aus den vier Werten Intelligenz, Psyche, Konstitution sowie Motorik bauen. Mit ihnen verknüpft sind 24 Fähigkeiten, die man steigern kann – so weit, so bekannt. Aber kaum bewegt man seinen Helden in isometrischer Perspektive durch eine impressionistisch illustrierte, retrofuturistische Kulisse, wird es ungewöhnlicher.
Nachdem man mit einem schlimmen Kater ahnungslos in seinem Apartment erwacht, fühlt man sich fast wie ein Kind, das beim Spielen mit neuen Dingen ins Staunen gerät. Nicht etwa weil man zunächst nackt wie ein Idiot ohne Gedächtnis umher stolziert, um seinen Schuh zu suchen. Oder weil man angeblich ein Polizist ist, wovon man nichts mehr weiß. Kaum erkundet man seine versiffte Absteige trifft man auf eine Lady, die einen für einen Cop hält. Weiter unten wartet der Kollege Kim vom anderen Revier, der was über eine Leiche und einen Mordfall erzählt.
..sorgt für Neugier und Staunen
Ins Staunen gerät man allerdings, weil zum einen diese ungewöhnliche Mischung aus Pen&Paper- und Adventure-Elementen spürbar wird: Man kann sich Dinge wie in einem Point&Click anzeigen lassen, genauer ansehen und sein Inventar mit Gegenständen füllen. Rüstet man die Brechstange aus, kann man z.B. verschlossene Kisten öffnen. Hinzu kommt Ausrüstung von Kopf bis Fuß, die man anlegen kann und die einzelne Fähigkeiten verbessern.
Zusammen mit der textlichen Inszenierung entsteht auch das Flair eines Abenteuer-Spielbuchs. Denn wer sich falsch entscheidet oder Pech beim Würfeln hat, kann hier also ebenso schnell sterben wie beim Umblättern im Hexenmeister vom Flammenden Berg. Das hemmt zwar den Spielfluss, zumal es auch auf PlayStation 5 einige Ladezeiten beim Betreten neuer Gebiete gibt, aber erhöht die situative Spannung – man überlegt sich genau, ob man etwas riskiert.
Ich spiele es gerade und offenbar bin ich nach etwa 12 Spielstunden gefangen in einer Sackgasse aus der ich nicht mehr raus komme, vielleicht kann mir hier jemand helfen:
- Mein Partner Kim ist nach wie vor an meiner Seite also kann ich keine Zeit auf der Bank totschlagen
- Ich habe einen Scheck von dem Gewerkschaftsboss, um meine Unterkunft zu bezahlen, aber das Kiosk "Frittte", wo ich den Scheck einlösen kann, hat schon zu.
- Meine Zeit scheint still zu stehen. Ich habe versucht durch Dialogoptionen oder durch das Lesen meiner Ermittlungsergebnisse Zeit totzuschlagen. Das hat sogar anfangs funktioniert, aber nun verstreicht ingame einfach keine Zeit mehr, wenn ich alte Dialogoptionen auswähle oder alte Fälle lese. Es ist 2:09 Uhr.
Einen alten Spielstand könnte ich zwar laden, aber da würde ich bestimmt 2h Spielfortschritt verlieren, und dafür bin ich dann zu Stur. Da breche ich das Spiel dann lieber komplett ab...
Regel Nummer 1, gehe nie ohne Revolver zu einer Schießerei
man könnte fast sagen es ist eigentlich zu viel text und zu wenig spiel, aber ein großteil des textes in den dialogen ist so hervorragend geschrieben mit gutem trockenem humor, dadurch hat das spiel eine ganz eigene qualität.
wer sich unschlüssig ist schaut sich am besten über längere zeit ein lets play von disco elysium an, ich glaube dadurch kann man gut herausfinden ob das spiel etwas für einen ist oder nicht.^^
Hat das Spiel wirklich was mit Planescape Torment oder Torment Tides of Nuemenera gemein? Das sind zwei meiner Lieblings-RPG überhaupt aber diese inneren Unterhaltungen mit seinem eigenen Hedonismus über irgendwelches pseudophilosophisches Geschwafel oder wie auch immer kommen mir, wie manchem anderen hier auch, extremst langweilig vor. Nimmt das nennenswerten Platz im Spiel ein oder geht es schon hauptsächlich um eine konkrete Handlung?