Massive Assault <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=3513′)“>
galt schon 2003 als Geheimtipp für Strategen. Die rundenbasierten Kämpfe mit futuristischen Einheiten verlangten taktisches Geschick und erinnerten aufgrund der wichtigen Vorausplanung fast an Schach. An diesem motivierenden Prinzip hat sich auch im Nachfolger Domination nichts geändert, der auf den ersten Blick fast wie ein Zwilling wirkt: auf bunten Inseln von arktisch bis tropisch tummeln sich über 30 Panzer, Boote und Flieger zweier Kriegsparteien. Immerhin zeigt die aufgemotzte Engine nicht nur deutlich bessere Explosionen, sondern auch ein bewegtes Firmament, das sich im Wasser spiegelt und sogar Schnee rieseln lässt. Nur die Soundeffekte und die uninspirierte Musik hätten etwas mehr akustische Hingabe nötig gehabt – es rattert und plätschert recht eintönig dahin.
Bewegter Himmel, gleißende Explosionen – für ein Rundenstrategiespiel sieht Domination richtig gut aus. |
Die Kulisse ist ansehnlich, zumal sie wenig Rechenpower verlangt, sich bequem zoomen und drehen lässt sowie knackige Kamerafahrten in Zeitlupe bietet. Zwar können die schnellen Perspektivwechsel beim Positionieren der Einheiten mit der Zeit für ein Schleudertrauma sorgen, aber ihr könnt diese Sequenzen auch überspringen. Überhaupt lässt sich jede Anzeige der Benutzeroberfläche euren Wünschen anpassen. Profis können allen unnötigen Krimskrams abschalten oder beschleunigen. Einsteiger werden sehr gut in das Spiel eingeführt, mit wichtigen Hinweisen versorgt, vor sinnlosen Zügen gewarnt und dürfen im Zweifelsfall sogar mehrere Züge zurück nehmen – Bedienung und Komfort sitzen perfekt; Frust ist Fehlanzeige.
Schach für SciFi-Krieger
Auf dem Schlachtfeld motiviert Altbekanntes: Jeder besitzt eine bestimmte Zahl an verdeckten Territorien bzw. Verbündeten. Zu Beginn einer Runde darf man allerdings immer nur einen aufdecken und weiß nicht, an welcher Stelle der Karte der Gegner startet. Schon diese ersten Züge können erhebliche Vorteile mit sich bringen, wenn man sich z.B. schnell ein neues Gebiet über die Einnahme der Hauptstadt sichern und deren Einnahmen einstreichen kann. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, denn der Einmarsch in neutrale Länder zieht einen Aufstand der Rebellen nach sich, die sich umgehend dem Gegner anschließen. Daher kann auch geschicktes Abwarten erfolgreich sein, wenn man selbst auf die rebellischen Einheiten zugreifen möchte…dieses angenehme Grübeln und Planen sorgt für einen Charme, der an Schach erinnert.
Nicht nur in Sachen Verbündete, auch hinsichtlich der Topographie sollte man seine Züge und Startpositionen wohl überlegen. Aufgrund der Tatsache, dass jede Karte, jeder Planet eine andere Landschaft aufweist, muss man ständig umdenken: Gibt es viele Inseln, sollte man auf Amphibienfahrzeuge zurückgreifen; durchziehen unwegsame Gebirgsketten das Gelände, sollte man Transportflugzeuge bauen; gibt es schmale Pässe, sollte man große Geschütztürme hinein pflanzen, die den Gegner für kostbare Runden aufhalten. Gerade diese strategische Qual der Wahl ist es, die Domination genau so auszeichnet wie den Vorgänger. Trotzdem vermisst man immer noch taktisch relevante Wettereinflüsse wie Nebel oder Regen, Tarnung in Wäldern oder eine bessere Reichweite auf Hügeln. Erst solche Zusätze hätten das alte Spielgefühl um mehr als nur Nuancen bereichern können.
Ein enger Korridor im arktischen Fjord: Nur die optimale Kombination aus Nah- und Fernkampf bringt euch weiter.
Was hat sich überhaupt geändert? Auf der Wunschliste der Fans standen vor allem eine Kampagne mit Story, mehr Modi, mehr Truppenvielfalt sowie bessere Spezialeinheiten. Das weißrussische Team von Wargaming.net hat alle Anregungen aufgenommen, tatsächlich viele Zusätze integriert und Domination endlich auch für Einzelspieler attraktiver gestaltet: Es gibt es jetzt z.B. eine Story, die ihr entweder aus der Perspektive der Phantom League oder der Union der Freien Nationen spielen könnt. Das ist lobenswert, aber leider bleibt die erzählerische Qualität auf der Strecke – vor allem, wenn man die epischen Geschichten aus Echtzeit-Strategiespielen zum Maßstab nimmt.
Trotz gelungener deutscher Sprachausgabe und sehr ausführlicher Texte kann die Kampagne nicht fesseln. Die Charaktere wirken schon nach wenigen Missionen ausgesprochen kitschig und werden nur über starre Porträts gezeigt: Die totalitär angehauchte League wird z.B. von einem skrupellosen Diktator namens Joseph Huttler angeführt, der ein Faible für Kanonenfutter und aufopferungsvolle Endsiege hat – ein echter Führer eben. Aber egal auf welcher Seite man startet: man wird als junger Offizier zunächst im Kasernenjargon zusammen geschissen, dann für erste kleine Erfolge gelobt und schließlich als Retter in komplexe Entscheidungsschlachten geworfen. Immerhin kann man die wenig gehaltvollen Dialoge schnell wegklicken und sich auf das Wesentliche konzentrieren: die Schlacht.