Nach dem Turnier geht es wieder in die freie Welterforschung bzw. dem Erledigen der beschriebenen Standardmissionen (Schafe, grüne Kreise, Wikinger abfackeln, orange Kreise), danach wieder in ein Turnier. Undsoweiterundsofort. Und nein: Es kommen keine neuen Minispiele mehr hinzu. Man hat in den ersten 20 bis 30 Minuten wirklich alles an unterschiedlichen Inhalten gesehen. Ernsthaft? Der Zeitdruck war für das Entwicklungsteam so groß, dass sie nicht einmal zusätzliche Minispiele einbauen konnten?
Sauber und unspektakulär
Das ist umso bedauerlicher, da die Technik durchaus dazu beitragen könnte, zumindest mittelfristig Motivation aufzubauen. Das Geschehen läuft auf den getesteten PS3- sowie Wii-U-Versionen stets flüssig, die Sichtweite ist dabei anständig. Im Detail könnten manchen Texturen zwar aus der vorletzten (also der PS2-/GameCube-) Generation stammen und auf beiden Systemen neigen die Bäume oder Langschiffe im Hintergrund entweder dazu, an den Rändern zu flackern oder unvermutet spät ins Bild zu ploppen. Doch wenn man sich vom obersten Gipfel über Berk in die Tiefe stürzt, ist die Geschwindigkeit gelungen und sorgt für ein flaues Gefühl in der Magengrube.
Die Steuerung geht auch in Ordnung, wobei ich bei beiden Systemen enttäuscht bin, dass es für den Spieler am Pad keine Option der Bewegungssteuerung gibt, die bei der Fliegerei sicherlich positive Immersions-Ergebnisse mit sich bringen würde. Auf Wii U kann sich ein zweiter Spieler per Remote wenigstens davon überzeugen, dass es Sinn ergeben hätte, diese Mechanik auch für den Protagonisten zur Verfügung zu stellen. Doch egal ob per Stick oder per Remote-Neigung spielt die Kamera einem gelegentlich einen Streich. In einigen Momenten, nämlich immer dann, wenn man sich zu eng an Felswände schmiegt, z.B. um das letzte Stück Geschwindigkeit aus einem Sinkflug herauszuholen, weiß sie nicht, wo sie sich positionieren soll. Das Ergebnis: Sie dreht sich vom Drachen weg, zeigt in den Himmel oder sonstwohin. Und dass man aus diesen Momenten nur selten unbeschadet entkommen kann und in einem Rennen z.B. vollkommen ohne eigenes Verschulden wertvolle Plätze einbüßt, ist ärgerlich.
Das Spiel scheint gerade der jüngeren Generation sehr viel Spaß zu machen. Kann ich zumindest im Miiverse lesen. Von daher ist eure Wertung nicht sehr ordentlich, da sie aus der Sicht eines Erwachsenen geschrieben wurde. Ein bisschen Flexibilität bei den Bewertungskriterien wäre angemessen. Das würde auch neuen Wind reinbringen in das doch langsam trockene 4Players Wertungssystem. Diese fehlende Flexibilität ist mir schon bei Schlümpfe 2 aufgefallen. Auch das kommt bei der jüngeren Generation gut an. Oder bei der Wertung des Schwierigkeitsgrades für New Mario Bros Wii U. Das Spiel ist für mich und meine Freundin (bis auf die Endgegner) echt ziemlich schwer. Gerade sie stirbt so ziemlich jede Minute, und ist jetzt auch nicht so extrem unerfahren.
Damit meine ich, ein Spiel nach den Maßstäben eines Kindes zu bewerten
Bei diesen Spielen wünsche ich mir immer den Test mit dem Blick aus Kinderaugen. Dass wir Erwachsenen häufig keinen wirklichen Spaß damit haben (Drachenzähmen, Planes, Cars, Findet Nemo ...), liegt ja oft in der Natur der Dinge.
Dennoch unterscheiden sie sich durchaus stark in der Qualität, was den Funfaktor für Kinder angeht.
Mit anderen Worten: Ist Drachenzähmen 2 ein gutes Kinderspiel oder nicht?
Interessant. Ja, Legende der Wächter war gar nicht so schlecht - deutlich besser als Planes. Die Missionen in Drachenzähmen 2 erinnern mich übrigens an Planes, z.B. das Einsammeln der Schafe.