Fast so oft wie Son-Goku selbst ist auch die Budokai Tenkaichi-Serie wieder auferstanden: Nach drei Spielen in den Jahren 2005 – 2007 machte die legendäre Fighting-Game-Reihe aus dem Dragon Ball-Universum eine Pause von satten 17 Jahren, um jetzt mit Dragon Ball: Sparking! Zero endlich ihr glorreiches Comeback zu feiern.
Zumindest bei uns im Westen geht die Rückkehr mit einer Änderung einher: Der vierte Ableger trägt den Namen Budokai Tenkaichi offensichtlich nicht mehr in sich, gleicht sich dabei aber nur an die japanischen Originaltitel an, die schon immer „Sparking!“ auf die Verpackung druckten. Inhaltlich bleibt aber alles beim Alten: Ihr prügelt euch mit den zahlreichen Dragon Ball-Charakteren in gigantischen 3D-Arenen windelweich und erlebt dabei die ikonischen Momente aus Manga und Anime wieder. Unser Test klärt, ob das auch beim vierten Mal begeistert – oder ob Goku dieses Mal hätte im Jenseits bleiben sollen.
Dragon Ball: Sparking! Zero – Das größte Roster aller Zeiten
Genau wie die Z-Fighter lässt auch Dragon Ball: Sparking! Zero seine Muskeln spielen, und zwar bei der Zahl der Charaktere. Ganze 182 Kämpfer*innen haben sich aus Dragon Ball Z, Super, GT und den zahlreichen Filmen versammelt, um sich die Kauleisten geradezurücken – genau so viele wie einst beim legendären 22ten Kampfsportturnier im ursprünglichen Dragon Ball. Das sind nochmal 21 mehr als beim Vorgänger, womit sich Sparking! Zero zu einem der Fighting Games mit der größten Auswahl aller Zeiten mausert.
Dazu sei allerdings erwähnt, und das dürften Dragon Ball-Fans natürlich bereits ahnen: Bei den 182 Charakteren handelt es sich nicht um individuelle Personen. Tatsächlich befinden sich 20 Goku- und 15 Vegeta-Varianten darunter, acht verschiedene Formen von Freezer, immerhin noch sechs von Boo und fünf von Cell. Das sind natürlich keine reinen Reskins, denn jeder von ihnen unterscheidet sich beispielsweise in Sachen Spezialangriffen, um die jeweilige Verwandlung widerzuspiegeln.
Und ja: Angesichts seiner Entwicklung sind die verschiedenen Versionen von Son-Goku und Co. natürlich essenziell, um die unterschiedlichen Kampfstile und neuen Kräfte im Laufe der Geschichte zu repräsentieren und zugänglich zu machen. Doch einige von ihnen spielen sich so ähnlich, dass es vielleicht auch weniger getan hätten. So bleibt das Roster insgesamt beachtlich groß, es wirkt durch die vielen Variationen derselben Charaktere nur mitunter etwas aufgebauscht.
Gewohnt und gekonnt
Habt ihr euch dann nach reiflicher Überlegung entschieden, ob ihr lieber Goku vom Anfang, der Mitte oder dem Ende von Dragon Ball Z oder doch lieber die Super-Version spielt (oder eine der zahlreichen Super Saijayin-Versionen), dürft ihr noch zwischen den beiden zur Auswahl stehenden Steuerungsarten wählen: Neben der empfohlenen Standardvariante gibt es nämlich noch die klassische, die genauso funktioniert wie bei den vorherigen Budokai-Tenkaichi-Titeln.
Die kommt dann natürlich bei traditionellen 3D-Arenakämpfen zum Einsatz: Euch erwarten weitläufige Schlachtfelder, die viel Platz bieten, um mit Höchstgeschwindigkeit herumzupreschen; Kombinationsangriffe im Nahkampf und nervige Energie-Projektile im Fernkampf; es darf geblockt, geworfen und gekontert werden, getreu dem guten alten Schere-Stein-Paper-Prinzip. Und natürlich darf auch eine Energieleiste nicht fehlen, die ihr durch Gedrückthalten des rechten Triggers aufladet und die für eine Handvoll Spezialangriffe zuständig ist, darunter natürlich auch so ikonische wie das Kamehameha und die Genkidama.
Spielerisch ist das alles die gewohnte, aber eben auch gelungene Kost: Die Kämpfe gehen geschmeidig von der Hand, alles läuft wunderbar flüssig, das Austeilen von Nahkampfkombos fühlt sich gut an (beziehungsweise entsprechend schlecht, wenn man sie selbst einstecken muss) und Ausweichen sowie Kontern sind responsiv. Trotz des extrem hohen Tempos, mit dem ihr durch die Arena segelt, leidet nur äußerst selten die Übersichtlichkeit, etwa dann, wenn euer Kontrahent oder eure Kontrahentin hinter einem Hindernis steht und nur als Silhouette zu sehen ist.
Falls ihr mit dem Genre nicht vertraut seid: Im Gegensatz zu 2D-Fighting-Games wie Tekken oder Street Fighter müsst ihr in Dragon Ball: Sparking! Zero keine ellenlangen Tastenkombinationen lernen, um coole Moves abzufeuern: Meist reichen zwei Tasten und eine entsprechend gefüllte Energieleiste. Im Vordergrund stehen also das Managen derselbigen sowie das Positionieren und zu wissen, wann man von der Defensive in Offensive wechselt und umgekehrt. Das bedeutet nicht, dass es an Komplexität mangelt: Der Einstieg ist allerdings etwas verzeihender als bei der 2D-Konkurrenz.