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Dungeons of Hinterberg im Test: Wenn Joker und Link Urlaub in den Alpen machen

Dungeons of Hinterberg verbindet die Rätsel aus Legend of Zelda mit dem Kalendersystem aus Persona. Ob die Mischung zündet, verrät unser Test zum Spiel.

Das Cover von Dungeons of Hinterberg
© Microbird Games / Curve Games / bearbeitet mit Photoshop

Der Zauber der Berge

Zum Glück liegt auch Magie in der Luft: In jedem der vier Gebiete spendiert mir ein Fähigkeitsschrein zwei individuelle Zauber, die ich nur hier anwenden kann. Mit ihren vielen Einsatzmöglichkeiten lassen sie sich im Kampf nutzen, müssen bei den zahlreichen Rätseln innerhalb der Dungeons aber natürlich ebenfalls hervorgekramt werden: Von einer explodierenden Kugel über ein Geleequadrat bis hin zu einem Hoverboard oder einem Tornado sind die meisten Fähigkeiten überdurchschnittlich kreativ und begeistern durch ihre Vielfältigkeit.

Dungeons of Hinterberg Tornado
Der Fokus auf jeweils nur zwei Zaubern pro Gebiet erlaubt es Dungeons of Hinterberg, immer komplexer werdende Rätsel aufzutischen, ohne je zu überfordern. Credit: Microbird Games / Curve Games

Sie sind eine der größten Stärken von Dungeons of Hinterberg: Die Entwickler*innen haben jeden Zauber so designt, dass er sich in doppelter Hinsicht verwenden lässt, genau, wie man es auch vom großen Vorbild The Legend of Zelda kennt, wo ein Dungeon-Item stets ebenfalls für Kämpfe und Rätsel genutzt werden musste. Statt sich bekannten Gegenständen wie dem Bumerang oder dem Enterhaken zu bedienen, setzen die kreativen Köpfe von Microbird Games aber auf innovative Ideen, wie den eingangs erwähnten Gelee-Würfel, mit dem ich nicht nur normalerweise unerreichbare Plattformen erklimmen, sondern auch Gegner einschließen kann.

Mit dem Tornado schwebe ich derweil über Stachelgruben und giftiges Wasser, attackiere aber gleichzeitig Feinde, während ich außerhalb ihrer Reichweite fliege. Und das Hoverboard erlaubt es mir auf der einen Seite, schnelle Slaloms zu absolvieren, auf der anderen Seite aber auch einen Feuerpfad zu hinterlassen, der bei den Sagengestalten wiederholten Schaden verursacht. Gleichzeitig formen sich um die Einsatzmöglichkeiten der Zauber verschiedene Rätsel, die sich in ihrer Komplexität langsam, aber sicher steigern und wirklich alles ausreizen, was sich damit anstellen lässt.

Alles andere als unterirdisch

Die 25 Dungeons sind mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden ausgezeichnet, die zwar in erster Linie markieren, wie stark die Gegner sind und wie effektiv meine Ausrüstung sein sollte, aber auch gleichzeitig aufzeigen, wie lange die Erkundung dauert und wie herausfordernd die Puzzle sind. Eine gewisse Freiheit beim Auswählen des nächsten Dungeons gibt es zwar, es ist aber definitiv ratsam, sich zumindest grob an die durch die Zahlen gekennzeichnete Reihenfolge zu halten, um die natürliche Progression bei Kämpfen und Rätseln zu erleben.

Dungeons Of Hinterberg Hoverboard
25 eintönige Kerker und Höhlen? Von wegen: Jedes Areal bietet völlig unterschiedliche Dungeons, die mit optischer Varianz zu begeistern wissen. Credit: Microbird Games / Curve Games

Abwechslung gibt es derweil sowohl bei den Kopfnüssen als auch der Optik: Von Geleebalken, die als Brücken oder Treppen dienen und mit einer Kette ein- oder ausgefahren werden müssen; über den Transport von Bomben mithilfe von Windkräften; bis hin zu dem Umstellen von Lorengleisen in Minenschächten wird es in Dungeons of Hinterberg nie langweilig. Da jedes Gebiet auf unterschiedliche Zauber setzt, erwarten mich auch überall andere Rätselsorten, was meine grauen Zellen auf Trab hält.

Und wer gedacht hat, dass Dungeons nur muffige Bergwerke oder Verliese unter Tage sein können, der täuscht sich gewaltig: Je nach Areal erkunde ich auch mal einen verworrenen Wassertempel, erklimme einen gigantische Baumkrone oder rutsche über Mario Galaxy-artige Schneeplaneten. In Sachen Vielfalt und Einfallsreichtum ist Dungeons of Hinterberg wirklich eine Wucht und bei jedem neuen Dungeon war ich voller Vorfreude gespannt darauf, was mich hinter der magischen Pforte erwartet.