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Dungeons of Hinterberg im Test: Wenn Joker und Link Urlaub in den Alpen machen

Dungeons of Hinterberg verbindet die Rätsel aus Legend of Zelda mit dem Kalendersystem aus Persona. Ob die Mischung zündet, verrät unser Test zum Spiel.

Das Cover von Dungeons of Hinterberg
© Microbird Games / Curve Games / bearbeitet mit Photoshop

Die Alpen in all ihrer Pracht

Ein weiteres großes Highlight von Dungeons of Hinterberg: Der super schicke Artstyle, dank dem man schon vor Release einiges an Aufmerksamkeit einheimsen konnte. Mit seinen knalligen Farben, der allgegenwärtigen Schraffur als Textur und den dünnen schwarzen Konturen erinnert das Alpen-Abenteuer an die ein oder andere Graphic Novel, besonder solche von Künstler Möbius, deren einzigartige Optik auch schon für Spiele wie Sable oder The Rogue Prince of Persia Pate stand.

Eine Brücke in Dungeons of Hinterberg
Jedes Bild ein Gemälde: Ich bin wirklich sehr häufig stehen geblieben, um einfach nur die virtuelle Alpenluft von Dungeons of Hinterberg einzuatmen und die pittoreske Landschaft zu bewundern. Credit: Microbird Games / Curve Games

Der Look kommt dann auch dank der vielen variantenreichen Lokalitäten voll zur Geltung: Ein giftgrün blubbernder Sumpf, ockergelbe Wiesen, knallorange Blättermeere oder türkise Eiszapfen inmitten weißer Schneewüsten überraschen meine Augen immer wieder aufs neue. Auch Hinterberg selbst weiß optisch zu glänzen, denn architektonisch hat man hier ein österreichisches Bergdorf ziemlich authentisch aus dem Boden gestampft, während der Stil die Fassaden hervorhebt. Einzig das simple Charakter-Design dürfte nicht jedermanns Geschmack treffen.

Im Vergleich zur Optik verblasst der Soundtrack bedauerlicherweise ein wenig: Zwar ist Dungeons of Hinterbergs Musik kompetent orchestriert und passt zur Alpen-Atmosphäre, bietet auf Dauer aber zu wenig Abwechslung und bleibt auch nicht wirklich in Erinnerung. Selten habe ich beim Spielen wirklich aufgehorcht, weil ein Song besonders hervorstach und auch beim Schreiben dieser Zeilen fällt es mir äußerst schwer, mir die musikalische Untermalung des Spiels wirklich ins Gedächtnis zu rufen – kein gutes Zeichen.

Auch in den Bergen klappt die Technik

Getestet auf der Xbox Series S darf sich Dungeons of Hinterberg technisch auf die Schulter klopfen: Das Spiel läuft größtenteils angenehm flüssig, stolpert weder über Framerate-Schluckauf noch brachiale Bugs oder Abstürze, sondern serviert eine gelungene Performance. Besonders hervorzuheben sind die beachtlich schnellen Ladezeiten: Schon das Betreten neuer Gebiete dauert nicht lang, beim Schnellreisen werdet ihr dann aber wortwörtlich sofort von Ort zu Ort gezaubert – das bekomme ich als Konsolenspieler selbst auf der PlayStation 5 nur selten geboten.

Die Zerrwelt in Dungeons of Hinterberg
Bei Microbird Games scheinen Fans von Pokémon Platin zu arbeiten: Einer der Dungeons erinnert wirklich sehr an den Ort, wo man in der Taschenmonster-Edition das legendäre Giratina fangen kann. Credit: Microbird Games / Curve Games

Wer nun das Bedürfnis bekommen hat, einen Ausflug in die Alpen zu unternehmen, muss sich nur noch zwischen einer von zwei Plattformen (Xbox Series X | S oder dem PC) entscheiden sowie bei Spielbeginn einen von drei Schwierigkeitsgraden (Urlaubsmodus, Normal oder Schwerer Modus) wählen, dann kann die Reise losgehen.

Im Vergleich zu einem echten Urlaub ist die Gebühr von 29,99 Euro vergleichsweise günstig. Wer den Game Pass abonniert hat, darf seine Koffer ohne zusätzliche Kosten packen. Besonders begeisterte Besucher*innen können ihre Wertschätzung in Form eines Kaufes des digitalen Soundtracks oder Artbooks ausdrücken, die jeweils für 5,99 Euro bei Steam erhältlich sind.