Genau da liegt jedoch das einzige, leider ausnehmend große Problem: Die Wegfindung der Drohnen ist stellenweise katastrophal! Dass Schweber eins schon mal nicht an einem zweiten vorbei kommt, weil er statt der freien linken Seite die versperrte rechte wählt: geschenkt. Dass eine auch mal Drohne Kreise vor einem Hindernis dreht, obwohl einen halben Meter weiter ein gähnend breiter Gang entlang führt: mit einem tiefen Seufzen wäre das verschmerzbar. Dass all das aber ständig passiert, ist schon eine große Störung.
Und wenn man dank solcher Aussetzer sämtliche Drohnen verliert, das komplette Spiel also von vorn beginnen kann, falls auf dem Mutterschiff kein Ersatz oder nicht genügend Material lagert, kippt Spannung schnell in blanken Frust.
Warum fliegen die Drohnen nicht auf verschiedenen Höhen, so dass sie sich zumindest gegenseitig nicht in die Quere kommen? Dass ist doch ohnehin nicht Kern des Spieldesigns.
Der verlorene Award
Nun kann man die Drohnen zwar manuell steuern, um Blockaden zu entsperren oder ein „Hindernis“ zu umfliegen – das macht mir allerdings keinen Spaß. Immerhin bricht das langsame Umherschieben die Illusion auf, man würde die Drohnen per Kommandozeile ausschließlich indirekt steuern. Gefühlt sitze ich in solchen Momenten jedenfalls nicht an einem clever simulierten Computer, sondern spiele ein träges Erkundungsspiel.
Abgesehen davon nimmt das händische Erkunden noch aus einem anderen Grund einen viel zu wichtigen Platz ein: Ohne entsprechendes Modul suchen die Drohnen große Räume nicht selbstständig ab, lesen aber stets nur Schrott und Treibstoff auf, den sie zuvor entdeckt haben. Weil es keinen Befehl gibt, der sie an die östliche, westliche, nördliche oder südliche Wand schickt, durchkämmt man die Umgebung also häufig selbst nach Ressourcen, bevor man endlich den Sammelbefehl erteilt. Schade: Ohne diese
schwache Wegfindung und ihre Folgen hätte sich Duskers unseren Gold-Award verdient!
Neustart für Softies
Bleibt die Frage: Wie sehr beeinträchtigen vor allem die plötzlichen Frustmomente das Erlebnis? Tatsächlich bekommt Duskers gerade noch die Kurve. Vielleicht liegt es ja daran, dass sich Entwickler Misfits Attic über die Schwächen seiner künstlichen Intelligenz sehr bewusst ist, denn in den Optionen kann man die Herausforderung recht genau an seine Vorlieben anpassen. Die wichtigste Einstellung ist das Aktivieren eines „Soft Reset“: Der erlaubt das Zurücksetzen aller Werte auf ihren Zustand vor Beginn der letzten Plünderung. Man darf dann zwar kein zweites Mal in das entsprechende Wrack eindringen, macht aber selbst nach unverschuldeten Fehlern praktisch weiter wie gehabt.
Und falls man trotzdem mal von vorn beginnt, behält man immerhin alle bruchstückhaften Aufzeichnungen, aus denen mehr und mehr hervorgeht, was in diesem Universum eigentlich geschehen ist. So hatte ich nie das Gefühl eines kompletten Neustarts, sondern habe mich immer weiter an die Lösung des Mysteriums herangearbeitet. Am Ziel bin ich noch lange nicht! Trotz der ärgerlichen Rückschläge will ich aber weiter am Ball bleiben.
Da müsste ich mich auch mal wieder vorsetzen, hab´es seit Early Access nicht mehr gespielt. Man hat einfach zu viele Spiele oder zu wenig Zeit.^^
Schrieb man "Drohnen" nicht mal mit H? Allerdings habe ich die letzten 73 Rechtschreibreformen verpasst, somit kA.