Fazit
Eigentlich sieht Earthlock – Festival of Magic wie ein Titel aus, der vor mindestens zehn Jahren in irgendeiner Entwicklerschublade verschwunden ist, kürzlich wieder zum Vorschein kam und dann ohne große Anpassungen veröffentlicht wurde. Zumindest wirkt die Technik stark angestaubt und marode, die Inszenierung ungemein schlicht, die Balance oft unausgewogen und der Spielkomfort geradezu primitiv. Wer braucht schon Schwierigkeitsgrade, Sprachausgabe oder eine flüssige Bildrate…? Auf der anderen Seite lockt das norwegische Fantasy-Abenteuer aber mit interessant konzipierter Rundentaktik, flexibler Charakterentwicklung sowie ansprechenden Crafting-Elementen. Und mit genügend Retro-Affinität wird aus dem anhaftendem Muff fast schon so etwas wie rauer Charme – allein die Option, sich kollektiv tot zu stellen, um einem Kampf zu entfliehen, ist herrlich!
Wertung
Solides, aber weitgehend unspektakuläres Fantasy-Rollenspiel aus norwegischer Mottenkiste.
Ich bin Kickstarter Backer des Spiels. Und eines der Gründe warum ich es unterstützt habe war eben gerade weil die Entwickler ein old school Titel machen wollten. Dem Spiel also vorzuwerfen es wäre old school ist kein Kritikpunkt sondern ein Lob an die Entwickler, Ziel erreicht.
Seit drei Tagen gibt es das Spiel auch DRM-frei bei GOG.
https://www.gog.com/news/release_earthl ... magic_dlcs
Auch wenn ich Kritikpunkte an dem Game verstehe, weil es eben wirklich sehr Old-School ist, habe ich doch meine Freude daran...weil es eben sehr Old-School ist. Es ist natürlich kein legitimer Nachfolger von sagen wir mal Skies of Arkadia oder noch älteren Vorbildern aus den 90ern, aber es versucht als eines der ganz wenigen Spiele in diese Richtung zu gehen und macht einen ganz passablen Job dabei.
Ich kann den Test zwar nachvollziehen, weil er offensichtlich von der Warte aus geschrieben ist, die mit so etwas heutzutage nichts mehr anfangen kann, aber ich frage mich schon wie nützlich er wirklich ist. Denn Leute wie ich, die genau sowas suchen, werden davon eher abgeschreckt. Zum Glück für mich kannte ich das schon vorher
"Zumindest wirkt die Technik stark angestaubt und marode, die Inszenierung ungemein schlicht, die Balance oft unausgewogen und der Spielkomfort geradezu primitiv. Wer braucht schon Schwierigkeitsgrade, Sprachausgabe oder eine flüssige Bildrate...? "
Schön, dass dies angeprangert wird. Noch schöner wäre es, wenn man dies auch bei den restlichen 95% Indietiteln, die hier teilweise Gold- und Platinawards abräumen, tun würde. Es gibt ja sogar riesig gehypte AAA-Produktionen, auf die diese Kritik passen könnte. Ja Zelda, du bist gemeint