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Effie (Action-Adventure) – Galanter Greis

Seit 2015 unterstützt Sony mit der Initiative „PlayStation Talents“ kreative Entwickler in Spanien, um Spiele für den weltweiten Markt zu produzieren. Heraus kam bisher das wenig berauschende Tiefsee-Abenteuer Submersed (Wertung: 43%), außerdem sind kürzlich der Survival-Horror Injection n-23 sowie der knallbunte 3D-Plattformer Effie erschienen. Letzterer soll für knapp 20 Euro auf der PS4 an die gute alte Zeit von Spyro, Ratchet, Jak & Co anknüpfen. Ob das gelingt?

© Inverge Studios / Inverge Studios / Meridiem Games

Märchenhafter Einstieg

Es war einmal vor langer Zeit, da weigerte sich ein junger Mann namens Galand einer Frau am Straßenrand zu helfen. Warum? Weil er zu faul war, der wenig galante Schuft! Was er nicht ahnte: Sie war eine mächtige Hexe. Also verwandelte sie ihn voller Zorn in einen alten Mann. Wie kann er seine Jugend zurückgewinnen? Diesen Fluch kann er nur brechen, wenn er den alten Wächtern des Landes beweist, dass er ein gutes Herz hat. Und weil die Hexe seine Heimat gerade mit ihren Schergen bedroht, zieht der Greis tapfer hinaus, um die von der Unreal Engine befeuerten Ebenen von Oblena zu befreien, die mit blutroten Wiesen locken…

Im Einstieg am Kamin und während der ersten Hüpfer im alten Tempel entsteht tatsächlich dieses unbeschwerte Flair

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Damit Galand die Welt von der bösen Hexe befreien kann, bekommt er einen magischen Schild. © 4P/Screenshot

vergangener Plattform-Zeiten, zumal man von einem humorvollen Erzähler begleitet wird – allerdings nur auf Englisch oder Spanisch. Effie ist zwar nicht kooperativ spielbar, aber falls ihr ein märchenhaftes Abenteuer sucht, das man auch mit seinen Kindern spielen kann, ist das eine gute Wahl. Es ist eine kunterbunte Hommage an das erste dreidimensionale Hüpfen, Springen, Sammeln und Kämpfen, das nach Super Mario 64 in so vielen Facetten von Gex, Spyro, Maximo über Crash Bandicoot bis hin zu Ratchet & Clank und Jak & Daxter für Unterhaltung sorgte.

Greiser Surfer

Was hat Galand angesichts dieser Prominenz zu bieten? Wenig Spektakuläres: Der greise Ritter startet sein Abenteuer unbewaffnet, er kann zunächst lediglich hüpfen sowie Runen aufsammeln. Damit füllt sich seine gelbe Erfahrungsleiste, bis er aufsteigt und mehr Lebenspunkte sowie Energie für Spezialattacken gewinnt – warum man das in so ein kurzes Spiel integrieren musste, ist mir allerdings schleierhaft. So springt und klettert man bei angenehm präziser Steuerung durch die labyrinthischen Gänge, während man auf weg brechende Böden, bewegliche Plattformen und kleinere Schalterrätsel achtet. Zwar gibt es einige Clipping-Fehler und akrobatische Inkonsequenzen, so dass man nicht alle Hindernisse direkt erklimmen

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In den verwinkelten Tempeln und Städten findet man Runen, die die gelbe Erfahrungsleiste füllen, bis man aufsteigt – dann steigen Leben und Energie an. © 4P/Screenshot

kann. Aber schon bald schenken ihm die Wächter einen magischen Schild, mit dem er surfen, doppelt springen, nach vorne sprinten als auch kämpfen kann.

Die Gefechte gegen die Geister, Ghoule und Dämonen wirken etwas bieder und hektisch: Es ist zwar schön, dass man nicht nur leichte und schwere Hiebe, sondern auch eine Schutzkuppel errichten kann, aber man kann weder Feinde fixieren noch aktiv Schläge parieren, so dass man recht wild um sich haut, bis die Gegnerwelle erledigt ist. Erst bei größeren Feinden kommt mehr Taktik auf, denn dann gilt es ihren angezeigten Schlagradius zu umgehen, damit man ihren Rücken trifft. Zwar wird es in den soliden, jedoch unspektakulär inszenierten Bosskämpfen etwas spannender, aber unterhaltsamer als dieses Gehaue sind ohnehin die Erkundungen der Labyrinthe und Städte mit all ihren versteckten Schätzen. Ihr habt in der offenen Welt übrigens die freie Wahl, welchen der drei größeren Orte ihr als Nächstes besuchen wollt.


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