Sei’s drum: Wer einmal mit den schnieken Comic-Profis auf dem Platz steht, will so schnell nicht zurück. Wie Everybody’s Golf das schafft? Wie immer: Die Steuerung ist so schnell durchschaut, dass man schon nach wenigen Minuten selbst angedrehte Bälle schlägt (ein Druck auf eine Richtungstaste genügt), das erste Turnier gewinnt und die ersten Erfahrungspunkte für eine Hand voll neuer Fähigkeiten einheimst. Mit denen kann man z.B. zusätzliche besonders weite Schläge ausführen und dem Schuss auch nach Festlegen der Stärke noch etwas Kraft zugeben oder abziehen. Jede der 15 Figuren könnt ihr
auf diese Art aufwerten, nach jedem Turnier gewinnt ihr außerdem neue Schläger oder Bälle mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen. Apropos Werte: Falls ihr euch für die herkömmliche Steuerung entscheidet, könnt ihr nicht so weit schlagen wie mit der optisch erneuerten. Gut, dass es trotzdem möglich ist – schlecht, dass es bestraft wird!
Der größte Anreiz für virtuelle Golf-Profis ist aber nicht die rudimentäre Charakterentwicklung, sondern was sie auf dem Platz damit anstellen. Denn jeder Parcours ist gerade im Vergleich zu EAs Kursen ein lebendiger Spielplatz, randvoll mit liebevollen Ideen. Das flimmernde Bild wirkt zwar sehr unruhig, dafür zeigt es wunderbar plastische „Playmobil“-Figuren, während Gräser und Bäume aller Couleur die idyllischen Fairways eingrenzen. Wer mit der Kamera über den Platz fährt, trifft auf geflügelte oder vierbeinige Tierwelt und wenn ein hoher Ball aus den Wolken fällt, stiebt eine Hand voll Zuschauer panisch auseinander. Besonders seine Golfer und Caddies hat Clap Hanz wieder einmal so verspielt zum Leben erweckt, dass ihre Birdies und Bogeys auch beim hundertsten Zuschauen das Herz zum Lachen bringen – besonders motivierend sind die effektvollen Einlocher, wenn scharf angedrehte Bälle z.B. an die Stange plumpsen, sich danach mit einer farbenfrohen Leuchtspur ins Loch drehen und abschließend noch einmal empor schießen, um den Albatross zu feiern. Wo Golf sonst eine bierernste,
Clap Hanz richtet sich zwar auch an Einsteiger – die Begriffswelt kann trotzdem verwirren. Wer wissen will, warum ein Albatross keine Federn braucht, findet unter diesem Link eine Antwort. |
wenn auch entspannte Angelegenheit ist, verzaubert Clap Hanz mit „Golf zum Hinschauen“.
PS3-Mii?
Was „Golf zum Mitmachen“ angeht: Chip-Ins – also Treffer, die ins Loch geschossen anstatt übers Green gerollt zu werden – gelingen diesmal einfacher denn je, da die Bälle stärker in Richtung Loch ziehen. Wahrscheinlich bieten die Entwickler diesen Kompromiss an, weil das Schlagen weiter Bälle kniffliger geworden ist. Wind und Drall haben jetzt nämlich größeren Einfluss auf die Flugbahn, besonders angedrehte Schüsse sind zu Beginn nur Kennern zu empfehlen. Das kommt dem Spielgefühl zugute, denn die zusätzliche Herausforderung hält etwas länger bei der Stange als gewohnt. Dazu tragen auch viele Abkürzungen bei, denn der Ball muss nicht mehr über den einen Fairway gespielt werden: Weil sich auf den großen Karten jetzt gleich mehrere Löcher befinden, könnt ihr den Ball vielleicht erst auf den Fairway eines benachbarten Lochs
schießen, bevor ihr das eigentliche Green anvisiert. So seid ihr mitunter einen Schlag eher auf dem Green. Spätestens, wenn ihr euch mit menschlichen Kontrahenten messt,
solltet ihr diese Kniffe aus dem Effeff beherrschen!
Denn was Everybody’s Golf beim Umfang einbüßt, holt es im Internet fast wieder auf. Da gibt es plötzlich individuelle Charaktere, die man mit vielen vom Start weg vorhandenen und etlichen weiteren Accessoires ausstattet – nicht die 15 Golfer, wohl gemerkt, sondern Mii-ähnliche Alter Egos. Da gibt es außerdem schnuckelige Online-Lobbys, etwa einen Campingplatz oder ein Wellness-Bad, in denen man sich trifft, quatscht, witzige Gesten macht, Geländer runterrutscht, auf Bänke setzt – alles spielerisch wertlos, aber wahnsinnig sympathisch. Und da gibt es Turniere, an denen bis zu 50 Mann teilnehmen – falls die nicht ihre eigene Partie erstellen. Hier hat Clap Hanz viel Arbeit investiert und die zahlt sich aus! Nicht zuletzt dürft ihr natürlich auch eure Offline-Künste gegen bis zu drei Gleichgesinnte auf die Probe stellen. Besonders in solchen Momenten fehlen allerdings die einst obligatorischen Minispiele, denn das vertrackte Einlochen auf besonders abgedrehten Greens lockte im Vorgänger immer wieder zur flotten Zwischendurch-Partie. Das hätte der Fortsetzung vor allem deshalb gut getan, weil ihr die zum Teil langwierigen Partien nicht unterbrechen und später wieder aufnehmen dürft. Wer eine vergeigte Runde deshalb schmeißen will, verlässt am besten das Spiel und startet es erneut. Das hätte nicht sein müssen!
das spiel ist einfach nur super und online ist es genial
Da es auf PS3 erscheint, und nicht mehr (wie ALLE Vorgänger) auf der PS2, musste alles neu entwickelt werden!
ich zitiere:
"Nippon-Golfer zahlen offenbar denselben Preis, den nicht nur Tiger Woods, sondern fast sämtliche EA und 2K Sports-Titel für ihren Wechsel in die aktuelle Konsolengeneration forderten: Die Inhalte müssen komplett neu entwickelt werden, der Umfang nimmt deshalb spürbar ab."
Wirklich schade dass da soviele Sachen weggefallen sind.
Aber das ist man ja schon gewohnt...
Ich hatte große Hoffnungen auf mehr Kurse nachdem mir die vom Vorgänger schon zu wenig waren.
Der Online Modus reizt mich dann aber doch so sehr das ich mir das Spiel wohl doch holen werde.
ich frag mich manchmal wirklich was sich entwickler bei fortsetzungen und portierungen denken. ok wenn features bei portierungen von großen konsolen auf handhelds wegfalln hat das meistens technische gründe und is verständlich, aber umgekehrt schonmal nix neues reinzumachn und auch noch das spiel beschneiden is ne reine beleidigung.
Ich finde es echt schade, dass fortsetzungen in letzter zeit immer weniger bieten als die vorgänger und dazu mehr kosten.
Beautiful katamari war wohl noch ein krasseres beispiel.