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Exoprimal (Science Fiction-Shooter) – Wolkig mit Aussicht auf Dinofleisch

In der Welt von Exoprimal ist der Tag der Abrechnung bereits gekommen: Im Jahr 2040 tauchen am Himmel Zeitreiseportale auf, die massenhaft genetisch mutierte und äußerst angriffslustige Dinosaurier auf die Erde spucken. Grund genug, mit schwer bewaffneten Exo-Fightern dagegen zu halten. Dumm nur, wenn eine wild gewordene KI auftaucht, die das Chaos für grausame Multiplayer-Kriegsspiele missbraucht. Im Test prüfen wir, wie viel Spaß Capcoms überdrehtes Dinogemetzel auf Dauer bereitet.

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Explosive Eskorte
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In dieser Zeitlinie wird das Aussterben der Dinosaurier zu einer deutlich aufwendigeren Aufgabe. © 4P/Screenshot

Das gilt zum Beispiel, wenn sich die zwei Mannschaften direkt gegenüberstehen, um sich bei einer Eskorte gegenseitig zu bekriegen. Das hektische Beschützen eines Datenwürfels erinnert stark an den „Tower Control“-Modus aus Splatoon 3. Der makabre Leviathan streut im Laufe der Zeit weitere Modi wie das Sammeln von Energie ein, die die auf Dauer monotone Dinojagd auflockern sollen. Bei der Verteidigung und Reparatur eines Geräts etwa wird der markierte Stützpunkt geradezu von Dinohorden überrannt. Im Gewusel müssen die Anzugkrieger nicht selten vor schnellen Pachycephalosauriern in benachbarte Canyons fliehen.

 

 

Doch auch diese Abwechslung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der in nur zwei Varianten verfügbare Hauptmodus auf Dauer ziemlich eintönig wird. Runde um Runde mäht man sich durch wenig abwechslungsreiche Horden von prähistorischem Kleinvieh oder flatternden Pteranodons. Lediglich die stetigen Infos über das Gegnerteam oder die gemeinsame Jagd auf dicke Brocken wie einen aggressiv galoppierenden Triceratops bringen kurzzeitig Dynamik ins Spiel. Die großen Urzeitmonster erweisen sich als erstaunlich wendig und angriffslustig. Selbst vor Sprüngen auf sicher geglaubte Container schrecken sie nicht zurück. Bei ihren Drehungen kommt es allerdings nicht selten zu Clippingfehlern, so dass ein Dino schon mal halb mit einem Felsen oder Gebäude zu verschmelzen scheint.

 

Nicht nur grafisch etwas stumpf

Allgemein ist die Kulisse nur Durchschnittskost. Die Glasfassaden der modernen Hochhäuser wirken hier und da etwas stumpf und detailarm. Auch von der HDR-Darstellung profitiert die getestete PS5-Version kaum. Farben und Lichteffekte wirken etwas kräftiger. Mangels hoher Kontraste ist der Unterschied zur Standarddarstellung aber bei weitem nicht so groß wie beispielsweise beim Horrorspiel-Remake Layers of Fear. Auch der Sound lässt zu wünschen übrig. Dass die KI Leviathan künstlich klingt, war zu erwarten. Aber ist niemandem bei Capcom aufgefallen, dass sie im Deutschen manchmal

Exofichter

 statt

Exofighter“ ruft? Die restliche Sprachausgabe beschränkt sich übrigens auf Englisch mit deutschen Untertiteln.

Die Raum-Zeit-Anomalien fördern nicht nur Urzeitechsen, sondern auch menschliche Doppelgänger zutage.

Abgesehen von der mittelmäßigen Kulisse gibt sich die Technik kaum eine Blöße. Die Online-Matches liefen bisher erfreulich flüssig und ohne störende Lags. Dank der eigenen Capcom-Freundesliste mit Party-System bescherte uns das plattformübergreifende Spiel stets genügend Gegner. Wer möchte, kann das Matchmaking auch auf die eigene Plattform beschränken.

 

Kosmetik gefällig?

Auch freischaltbare Kosmetik darf heutzutage natürlich nicht fehlen, darunter Outfits für Krieger, die Mech-Anzüge, Tänzchen und dergleichen mehr. Wer sich die Deluxe-Edition für 70 statt 60 Euro gönnt, erhält zusätzlich zum Standard-Battle-Pass einen Premium-Survival-Pass sowie ein Startvorteil-Paket. Letzteres enthält eine frühere Freischaltung von drei Kostümen sowie einige kosmetische Extras. Unfair ist das nicht: Im Spiel dauert es nur einige Stündchen, bis Spielerstufe und Anzugstufen einige Extras wie Schadensboni oder die virtuellen „Bikcoins“ freischalten. Auch die restlichen Echtgeldkäufe im Shop konzentrieren sich auf kosmetische Extras.

Kommentare

11 Kommentare

  1. Tungar20 hat geschrieben: 21.07.2023 10:44 Nachdem ich das Spiel mal über Stream gesehen habe, umso mehr wünsch ich mir EDF 6 hier in Europa. War auch ein ewiges Gemetzel, dafür weitaus mehr unterhaltsamer.
    EDF ist einfach Kult, das ist zwar auch generisch aber alleine die Gegnertypen / Karten und Bosse haben schon genug abwechslung, Koop ist das Ding ne Bombe

  2. USERNAME_1494092 hat geschrieben: 21.07.2023 11:06 "Auch Deadeyes multifunktionale Shotgun" lustig, dass dieser teil fett gedruckt ist wenn doch sogar auf der beschreibung auf exoprimal.com von einem "low-recoil assault rifle" die rede ist.
    Danke für den Hinweis! Der Fehler entstand offenbar durch die Shotgun, die Deadeye offenbar nur in der Alpha-Variante zur Verfügung stand. Im Test ist nun von einem Sturmgewehr die Rede. :)

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