Normal vs. Simulation
Für welchen Modus Ihr Euch auch entscheidet – bevor es richtig losgeht, muss ein wesentlicher Faktor festgelegt werden: ob Ihr die „Normal“- oder „Simulations“-Fahrweise bevorzugt. Je nach Wahl stehen Euch dann im Setup verschiedene Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung und der Wagen reagiert natürlich entsprechend anders auf die Lenkbewegungen.
Während man getrost sagen kann, dass die „Normal“-Fahrweise als Arcade-Modus durchgeht -beim Setup habt Ihr zum Beispiel nur die Reifenwahl zu entscheiden-, fordert die Simulation alles. Denn hier habt Ihr zum einen ein breit gefächertes Spektrum an Setup-Möglichkeiten, zum anderen ist jede Setup-Entscheidung auf der Strecke spürbar. Selbst das Benzin-Gewicht macht sich bei Beschleunigung und Kurvenlage deutlich bemerkbar. Eine Tatsache, die man bei den Vorgängern auf anderen Systemen in diesem Maße getrost vernachlässigen konnte.
Du hast doch ein Rad ab
Auch bei den Schäden -die erst freigeschaltet werden müssen (!)- hat Electronic Arts Sorgfalt walten lassen: Fehlt zum Beispiel ein Flügel, ist es sauschwer, den Wagen in die rettende Box zu lenken, um die Nase austauschen zu lassen. Trotzdem sind EA haarsträubende Fehler unterlaufen.
Dass man sich bei einem fehlenden Reifen auf drei Rädern in die Box schaukeln kann, ist mit viel Wohlwollen sogar noch als zusätzlich motivierende Geste aufzufassen – immerhin kann man das Rennen fortsetzen.
Aber die Tatsache, dass bei Verlust aller vier Radaufhängungen der Wagen wie von Geisterhand repariert wird und vollkommen intakt auf die Strecke zurückkehrt, ist in keinem Fall positiv zu bewerten – wird dadurch doch der selbstgestellte Realitätsanspruch nahezu auf ein Minimum zurückgeschraubt.
Fährt man daraufhin an die Box, ist das Rennen urplötzlich ohne erkennbaren Grund vorbei – da wäre es wesentlich sinnvoller und vor allem logischer gewesen, nach einem Totalschaden den Abschlussbildschirm anzuzeigen.
Schade eigentlich, denn sonst hat EA penibel darauf geachtet, alles, was die Formel Eins ausmacht, haarklein umzusetzen. Die Rennwochenenden mit freiem Training, Qualifikation, Warm-Up und Rennen sind genau so gut umgesetzt wie das Flaggenreglement und die Durchsagen von der Boxencrew .
Auch die KI der Gegner lässt wenig zu wünschen übrig: Mal aggressiv auf Kampflinie fahrend, mal freundlich Platz machend, kommen die virtuellen Rennprofis ihren realen Vorbildern recht nahe. Selbst der obligatorische Fahrfehler und Ausflug ins Kiesbett ist integriert und sorgt so immer wieder für spannende Überraschungen.