Diesmal ist das Sammelkartenspiel „Ultimate Team“ von Anfang an dabei – man kann sich seine Traum-Mannschaft aus einem riesigen Pool an Profis erstellen. |
Es ist ja nicht so, dass FIFA 12 keine Konter oder Sturmläufe ermöglichen würde, zumal man einiges für mehr Offensivgeist in den taktischen Optionen sowie den physikalischen Reglern einstellen kann. Aber zwei clevere Defensivspieler können sich dermaßen egalisieren, dass es zu einem zähen Hin und Her kommt – torreiche Spiele in FIFA erlebt man vor allem dann, wenn jemand „wie früher“ verteidigt. Schade ist auch, dass die Flanken von der Seite nicht an Gefährlichkeit gewonnen haben: Wenn man zum Flanken durchkommt, segeln die Bälle fast immer gleich in den Strafraum, ohne dabei wirklich für Gefahr zu sorgen; es fehlt ihnen die Schärfe und es gibt immer noch unrealistische Überdrehungen. Warum muss man nicht mal die Luft anhalten, wenn das Leder herein rauscht? Zu oft wird es locker abgefangen. Dafür sorgen Flair-Pass und Flair-Schuss wiederum für etwas mehr Eleganz beim Zuspiel bzw. Abschluss – Hacke, Spitze & Co werden online allerdings schon inflationär gebraucht. Neue Menüs und vor allem neuer Online-Modus: Die virtuelle Karriere motiviertt mit Auf- und Abstiegen sowie Bindung an einen Club.
Tolle Präsentation mit Schönheitsfehlern
EA investiert weiter in die sehr guten Animationen sowie Kollisionen, die jetzt noch glaubwürdiger wirken – gerade bei Fouls kommt es zu nachvollziehbarem Vollkontakt, fast schon nach dem Motto „Einfallsgrätsche ist gleich Ausfallssturz“. Ansehnlich ist auch das neue aktive Halten im Sprintduell, bei dem man auf Knopfdruck den Arm ausfahren kann: So kann man den Gegner verlangsamen, aber man darf es mit dem Gefuchtel nicht übertreiben, sonst pfeift der Schiri – sehr schön.
Allerdings erreicht die „Impact Engine“ nicht die großartige Wirkung, die man sich vielleicht erhofft hatte, zumal gerade in den Wiederholungen noch zu oft Arme durch Körper ragen. Zu Beginn des Fußballvergleichs ist uns das noch nicht so oft ins Auge gefallen, aber fünfzig Spielstunden später könnten wir ganze Alben mit Clippingfehlern füllen, die vor allem beim Jubel ernüchtern. Schade ist auch, dass sich FIFA weiter relativ hässliche Großaufnahmen von grob aufgepixelten Fans erlaubt, die man bei Standards hinter dem Zaun sieht – ein Spiel mit allen offiziellen Lizenzen im Rücken und diesem Umsatz im Nacken sollte damit endlich Schluss machen, zumal die hauseigenen NHLs und Maddens diese Altlasten schon längst ausgemerzt haben. Oder leistet man sich diese Schnitzer, weil die Konkurrenz aus Japan in dem Bereich keinen Druck macht? Das wäre ein Fehler. FIFA hat die Präsentationsklasse anderer Sportspiele nämlich noch nicht erreicht, zumal PES sogar etwas Leben am Spielfeldrand bietet – inkl. gestikulierender Trainer und animierter Kameraleute. Da ist also noch viel mehr drin!
Es macht einfach Spaß, vor diesen tollen Kulissen inkl. der Schlachtrufe aus der Bundesliga zu kicken. Zwar gibt es immer noch mal falsche Gesänge hier oder da, außerdem vermisst man seltsamerweise die Derby-Rivalität im Kabinengang, die es inklusive sichtbarer Stänkereien noch in FIFA 11 gab. Warum hat man die wegrationalisiert und nicht weiter entwickelt? Und schließlich sollte man „Buschi“ und „Breucki“ ganz schnell den Kommentatorenstecker ziehen, denn die beiden plappern dermaßen am Ball vorbei, vor allem „Buschi“ ist dabei fast schon gelangweilt, dass die Pointen oft im Abseits landen. Warum kann man nur im Englischen aus zwei Sprecherteams wählen? Wobei auf der 360 ohnehin nur Deutsch, Italienisch und Ungarisch zur Verfügung stehen – die englischen Varianten fielen hier der Schere zum Opfer. Unterm Strich gibt es aber hinsichtlich Präsentation und Umfang nichts Besseres im virtuellen Fußballsport, wie auch dieser Vergleich zeigt. Dort findet ihr auch weitere Informationen zu Stadien, Gesichtern, Lizenzen, Offline-Spielmodi wie dem leicht verbesserten Managerteil inkl. Jugendakademie sowie dem immer noch zu sterilen Be A Pro. Außerdem steht dort, warum der neue Online-Modus mit seiner Vereinsbindung sowie dem Aufstiegssystem unheimlich motivierend ist.
Alle die hier immer behaupten bei FIFA gäbe es keine Siegerehrungen! Ich lache euch aus!!!
Die gibt es sehr wohl! Hab zwar bis jetzt nur die BL gespielt aber am Ende der Saison, in der ich Meister wurde, gab es eine Siegerehrung im Stadion bei der sogar die richtige Meisterschale von meinem Kapitän in die Höhe gehalten wurde. Mit Konfetti Regen und der kompletten Mannschaft dahinter...halt wie in echt.
Also Klappe halten und ein Spiel erstmal spielen bevor ihr es kritisiert!
Bist du nur ein Ottonormalo, brauchst du paar Stunden Playtime um dir ein Pack zu kaufen, bei dem wenns blöd läuft 3x75er drin sind....also man merkt doch worauf das letztlich abzielt..
Das hört sich jetzt zwar ziemlich negativ an, wobei ich trotzdem zugeben muß das ich trotzdem recht süchtig nach dem Modus bin, aber man hätte auch hier halt soviel mehr machen können.
Mal ein Tipp für die, welche große Probleme in der Offenisive haben, bzw. das träge Passspiel nach vorne beklagen: Stellt einfach die Steuerungshilfe beim Passen auf "Semi" oder für die Hardcore-Fetischisten auf "manuell".
Ich spiele es mit der Einstellung "Semi". Ist eine gute Mischung, dadurch wird der Spielfluss nach vorne ein gutes Stück dynamischer! Endlich kann man die Kraft des Passes sauber dosieren (Stichwort "Kullerbälle") und die ungewollten "Richtungsänderungen" sind auch vorbei.
So lassen sich auch Konter fahren, man kann endlich (wie früher in PES) die Steilpässe weit raus durch die Schnittstelle der Abwehrreihe spielen und die Geschwindigkeit eines schnellen Außenbahnflitzers ausspielen.
Also, unbedingt mal testen, falls noch nicht geschehen. Für mich ne absolute "Befreiung" des Spielflusses!
Cheers.
FIFA war früher ein größerer Lizenz-Blender als in der aktuellen Phase 2009 - 2012. Dennoch bleibt es ein zähes Gekicke, welches sich zwar PES zum Vorbild nahm, dessen intuitives Gameplay aber nie erreichte. Hätten Konami ihre Reihe nicht verschlimmbessert, dann wären die Gameplay-Fronten klar geklärt.
Aktuell haben wir aber die Situation, dass sich ein mittelmäßiges Lizenzmonster mit einem mittelmäßigen Konkurrenztitel ohne umfassendes Lizenzpaket duelliert. Dass in so einer Situation FIFA wie ein Gewinner aussieht ist nicht verwunderlich. Spaß macht es mir trotzdem keinen.