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Forza Horizon 5 im Test: ¡Ándale! ¡Ándale! ¡Arriba! ¡Arriba!

Colorado. Frankreich/Italien. Australien. Großbritannien. Als Teilnehmer an den ebenso Musik- wie PS-gewaltigen Festivals von Forza Horizon kommt man ganz schön rum. Das ist auch bei Forza Horizon 5 nicht anders: Playground Games schickt euch durch ein bildschönes Mexiko und gibt euch über 500 Boliden als Spielzeug in die Hand. Wir verraten euch, ob das Rennspiel mit seiner offenen Welt die Faszination der Vorgänger bewahrt hat.

© Playground Games / Xbox Game Studios

¡Best of Horizon!

Denn dazu bietet die offene Welt einfach zu viel abwechslungsreiche Beschäftigungsmöglichkeiten für PS-Freaks und Bleifüße. Angesichts der Geschwindigkeit, in der in den letzten Teilen die Karte mehr und mehr geöffnet sowie mit zig Wettbewerben und Aktivitäten gefüllt wurde, ist man hier ob der anfänglichen Entschleunigung nach dem rasanten spielbaren Intro überrascht. Doch spätestens nach acht bis zehn Stunden ist das großräumige Mexiko in der erneut vorbildlich filterbaren Karte so gut gefüllt, wie man es bisher kannte. Der Fortschritt dorthin fühlt sich jedoch noch organischer und noch beiläufiger an als zuvor. Bis auf ganz wenige Ausnahmen wie den Expeditionen, bei denen sich die Wegpunkte der Strecken erst nach und nach offenbaren und in deren Zielgebieten man einige interessante Suchaufgaben erledigen muss, erkennt man als langjähriger Forza-Horizon-Spieler die lieb gewonnenen Inhaltsstoffe. Gefahrenschilder mit haarsträubenden Sprüngen, Geschwindigkeits-Kameras oder –Zonen, die Trailblazer-Aufgaben, die nach wie vor mit knappen Zeitlimits und freier Wegfindung überzeugen, Driftzonen und natürlich zig Einzelrennen oder Turniere in verschiedenen Kategorien sind hinlänglich bekannt – auch wenn es die eine oder andere Rennserie gibt wie z.B. die Dirt-Rennen mit ihrem gnadenlosen Offroad-Fokus, die in dieser Form neu im Horizon-Universum sind. Auch die raren Fahrzeuge, die in erst einmal aufzuspürenden Scheunen versteckt werden und nach Fund sowie folgender Restaurierung in den Fuhrpark überführt werden, sind nicht neu, aber ein gern gesehener Rückkehrer. Wie bei so vielen Elementen erfindet Playground Games das (Lenk-)Rad nicht neu, sondern verfeinert an den richtigen Stellen.

Das merkt man auch beim Einsatz der an der Oberfläche neu wirkenden Auszeichnungspunkte, die neben den Erfahrungspunkten, den Credits sowie den Stil-Belohnungen als weiterer Leistungsbeleg ausgeschüttet werden. Diese schalten entsprechend angesammelt die weiteren Kapitel der verschiedenen Horizon-Festivalsites frei – was im Normalfall wieder mit weiteren Aktivitäten, Rennen, Showcases, Scheunen mit raren Karren etc. belohnt wird. Doch das Konzept hinter diesen Auszeichnungen wird allen Spielern bekannt vorkommen, die die Erweiterung Lego Speed Champions für Forza Horizon 4 in Angriff genommen haben. Dort wurden die für den Ausbau des Spielerdomizils nötigen Bausteine über quasi „nebenbei“ erledigte Aufgaben aufs Konto gespült.

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Egal ob am Tag ode rin der Nacht: Die über 500 Fahrzeuge werden immer schick in Szene gesetzt. © 4P/Screenshot

Ähnlich kann man sich dies hier vorstellen: Schafft man eine bestimmte Anzahl an Sternen bei den Aktivitäten oder Podiumsplatzierungen bei den Rennen, werden Auszeichnungspunkte vergeben und ggf. sogar weitere Belohnungen freigeschaltet. Bei den derzeit fast 1.900 möglichen Auszeichnungen in gut 20 Kategorien finden sich auch einige, deren Erfüllung länger dauert. Die verschiedenen Belohnungssysteme greifen optimal ineinander und wurden hier noch dezenter in den Hintergrund gerückt als in den Vorgängern. Der gesamte Fortschritt wirkt organisch. Man kann das tun oder lassen, was einem Spaß macht und kommt trotzdem vorwärts. So vergeht schließlich Stunde um Stunde, in der man durch Mexiko rast, erkundet, Sachen freischaltet und an mehr und mehr Aktivitäten und Rennen teilnimmt. Selbst wenn man sich vornimmt, evtl. nur fünf Minuten bis zum Abendessen oder 15 Minuten bis zur Live-Übertragung der nächsten Sportveranstaltung im TV zu spielen, ist die Gefahr verdammt groß, dass einen Forza Horizon 5 länger bindet. Und bevor man sich versieht, ist es weit nach Mitternacht…

¡Geschichten und Festivalspiellisten!

Dies liegt allerdings weniger an dem individuell einstellbaren Schwierigkeitsgrad, der einem immer genau die richtige Herausforderung bietet, dessen KI-Avatare aber hinsichtlich des Fahrverhaltens weiterhin stets fließend zwischen fordernd, strunzdoof und unnötig aggressiv wechseln. Es sind vielmehr zumeist die Geschichten gewesen, die Playground Games in Mexiko zu erzählen versucht, die mich länger ans Pad gebunden haben als geplant. Ja: Manchmal schießt man hinsichtlich des Pathos etwas über das Ziel hinaus. Und gelegentlich wird der familiäre Zusammenhalt, der auch den fahrbaren Untersatz beinhaltet, etwas überstrapaziert – was vielleicht auch daran liegt, dass mir das zentrale Thema „La Familia“ in der Fast-&-Furious-Reihe schon auf den Keks ging. Dennoch rechne ich den Entwicklern hoch an, dass sie den Versuch unternommen haben, das in Rennspielen ohnehin notorisch schwierig effizient einzusetzende „Erzählerische“ im Rahmen ihrer Möglichkeiten nach vorne zu bringen sowie zu verfeinern. Ich kann es eher verzeihen, wenn etwas Neues versucht wird, dies aber nicht vollkommen gelingt, als dass man sich auf alten Lorbeeren ausruht oder gar Rückschritte macht.

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Die visuelle Qualität lässt auch in der Cockpit-Ansicht nicht nach. © 4P/Screenshot

Bei den saisonalen Wettbewerben, die im Vorgänger mit dem Update 7 eingeführt wurden und sich schnell zu einem Favoriten entwickelt haben, gibt es ebenfalls leichte Änderungen, die Aufgaben und Belohnungen übersichtlicher machen. Die Gruppen-Wettbewerbe des Forzathons hingegen wurden aufgelöst: Es gibt keine Marathon-Veranstaltung mehr, die im Vorgänger aneinander gereihten Aufgaben gibt es jetzt in kleinen Häppchen unter „Horizon Arcade“ zu finden. Beim Rest setzt Playground Games ebenfalls auf Bewährtes: Zahlreiche Radiosender mit guten Moderatoren bieten nicht nur einen breit gefächerten Lizenzsoundtrack, sondern gehen mit ihren Kommentaren auch auf Ereignisse ein, die man in der mexikanischen Horizon-Welt ausgelöst hat – auch dadurch fühlt man sich als Teil des „Großen Ganzen“. Die von manchen gehassten, von anderen wiederum geliebten Wheelspins als Belohnungssystem mit Zufallsfaktor kehren ebenfalls zurück. Sie wurden aber zum einen zweckmäßiger implementiert und nehmen dadurch etwas weniger Zeit in Anspruch als noch in Teil 4. Und bei den Belohnungen gibt es gefühlt weniger Klamotten für den Avatar und stattdessen mehr Autos und Spielwährung.

  1. StolleJay hat geschrieben: 04.01.2022 14:15 Online Fahren macht eh keinen Spaß da dort ja sowieso nur Kiddies mit ihren 0 8 15 Hyper-Cars durch die Gegend "Fliegen"...
    Schwachsinn. Allein schon wenn man sich für eine Tour oder wöchentliche Herausforderung anmeldet, ist von Klasse D bis S2 wirklich alles dabei, einschließlich Limitierung auf bestimmte Fahrzeug-Typen wie Hotrods oder Trucks. Aber Du kannst ja mal aus dem Nähkästchen plaudern, wie man mit einem Hypercar an einer VW Käfer Challenge teilnimmt. Vielleicht kann man hier ja noch was lernen.

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