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Forza Motorsport 2 (Rennspiel) – Forza Motorsport 2

Die Augen glänzen, der Gasfuß fängt nervös an zu zappeln und in der Redaktion heulen die Motoren auf: Forza Motorsport 2 ist da! Lange mussten sich die Fans gedulden, mehrere Verschiebungen verschmerzen und weiter auf die erste ernst zu nehmende Simulation für die Xbox 360 warten. Kann Microsofts Gran Turismo-Konkurrent den hohen Erwartungen gerecht werden?

© Turn 10 / Microsoft

Ich will Leistung!

Gut, für die richtige Optik ist gesorgt, doch wie sieht es mit dem Leistungstuning aus? Besser denn je, denn in Forza 2 dürft ihr so ziemlich alles modifizieren, was die Leistung und Performance eines Rennwagens optimiert. Während Teile wie Turbolader, Kompressoren, Fahrwerke, Bremsen, Getriebe und Gewichtsreduzierungen in verschiedenen Ausbaustufen zum Standardprogramm gehören, zählen Umbauten vom Standardmotor zu einem VR6 und anderen Antriebsvariationen schon zu den ausgefalleneren Aktion, die sonst mir kein bekanntes Rennspiel bietet. Auch die Reifenwahl ist von enormer Bedeutung, denn die Unterschiede bezüglich Lebensdauer, Ansprechverhalten und Grip sind deutlich zu spüren. Lizenzierte Hersteller wie Bridgestone, Pirelli oder Michelin bieten genügend Auswahl, so dass jeder seine idealen Pneus findet. Aber ihr kauft nicht nur fleißig Teile ein, sondern schraubt auch selbst an den Upgrades hoch und stellt z.B. die Härte der Federn, Fahrzeughöhe, Flügelwinkel oder die Getriebeübersetzung nach euren Wünschen und Vorlieben ein. Einen echten Windkanal, wie man ihn noch in einem der Trailer gesehen hat, gibt es nicht. Trotzdem liefert euch der „Leistungstest“ ähnliche Ergebnisse und informiert euch z.B. über die Bremswirkung oder die Zeit, die euer Bolide braucht, um von null auf hundert zu beschleunigen. Dadurch bekommt ihr einen groben Hinweis, wie sich eure Tuningmaßnahmen auswirken. Um wirklich das

Auch viele Modelle japanischer Hersteller sind vertreten.

ideale Setup zu ermitteln, kommt ihr nicht darum herum, euch wie die echte Rennpiloten in die Testfahrten zu stürzen und mit verschiedenen Einstellungen die Runden abzuspulen. Hilfreich ist in diesem Fall auch das Telemetriesystem, das euch neben den G-Kräften u.a. in Echtzeit über mechanische Vorgänge des Fahrwerks oder der Reifen informiert

Benzin im Blut    

Schon das erste Forza war sowohl für Profis als auch für blutige Anfänger geeignet. Auch der Nachfolger ermöglicht es, das Spielgeschehen optimal dem eigenen Fahrkönnen anzupassen. Neben den genannten Fahrhilfen stellt vor allem die interaktive Ideallinie eine große Unterstützung für unsichere Fahrer da. Je nach Tempo verändert sich deren Farbe und zeigt euch damit genau an, wann ihr bremsen solltet. Auch das Schadensmodell kann in drei Stufen angepasst werden, genau wie der Reifenverschleiß und das Niveau der KI-Gegner. Hängt ihr trotzdem bei einem Rennen fest und schafft es nicht aufs Podest, mietet ihr euch einen KI-Fahrer und schickt diesen ins Rennen. Je nach Können müsst ihr dabei mehr Prozent des Geldgewinns an euren Ersatzmann abdrücken. Leider hat man es versäumt, interaktive Elemente in die Rennen mit gemieteten Fahrern zu integrieren. Stattdessen müsst ihr tatenlos zusehen, wie sie ihre Runden drehen. Warum hat man nicht wenigstens die Möglichkeit, dem Fahrer ähnlich des B-Spec-Modus in GT4 ein paar Anweisungen zu geben? In Forza 2 fühlt ihr euch nicht als Rennleiter, sondern als tatenloser Zuschauer. Hier wäre definitiv mehr möglich gewesen. Und wo ist überhaupt der Drivatar, die lernfähige KI, die im ersten Teil eingeführt wurde? Weg. Gibt es nicht

Leider werden die Replays nicht so packend inszeniert wie es der Trailer noch suggerierte.

mehr. Rausgekürzt, weil der Drivatar laut Lead Designer Dan Greenawalt in Tests irgendwann ZU perfekt agiert haben soll. Schade. Das innovative Konzept der lernfähigen KI hatte großes Potenzial und wird hoffentlich im nächsten Teil wieder aufgegriffen!

Traumhaftes Fahrgefühl

Insgesamt wird die Intention von Turn 10 hervorragend umgesetzt, auch Nicht-Spieler an den virtuellen Motorsport  heranzuführen. In der Tat ist Forza 2 mit seinen Möglichkeiten, den Spielablauf individueller zu gestalten und anzupassen für jeden Spieler geeignet! Die Profis werden dagegen auf sämtliche Fahrhilfen pfeifen und sich dem durchweg realistischen Fahrverhalten stellen, das euch spätestens in den Rennklassen einiges abverlangen wird. Gerade Fahrzeuge mit Heckantrieb brechen ohne gefühlvolles Spiel mit Gas und Bremse gerne aus, während Frontantriebler vor allem mit abgeschalteten ABS mit Untersteuern zu kämpfen haben. Saugt euch im Windschatten an eure Gegner heran und zieht vor der nächsten Kurve mit einem Geschwindigkeitsüberschuss an ihnen vorbei. Das Fahrgefühl von Forza 2 ist schlichtweg phänomenal! Einen guten Eindruck von der Physik bekommt ihr auch in den Replays, die leider mit unglücklichen und wenig Spannung erzeugenden Schnitten daher kommen. Wenn euer Bolide über die Curbs brettert, erkennt ihr deutlich, wie das Fahrwerk arbeitet, um die Stöße aufzufangen. Laut Turn 10 läuft die Physikengine von Forza 2 in 360 Frames pro Sekunde, um auch wirklich die meisten Auswirkungen realistisch erfassen zu können. Großes Lob gebührt den Entwicklern für die gelungenen Rumble-Effekte, die nicht nur Beschädigungen spürbar machen, sondern euch ein Gefühl dafür verleihen, wann euer Auto am Limit ist. Schließt ihr Microsofts Wireless Racing Wheel an, bekommt ihr sogar echtes Force Feedback geboten. Leider bringt die schwachbrüstige Hardware keine starken Effekte zustande, so dass ihr euch kaum anstrengen müsst, um den Kräften entgegen zu wirken. Hier sind PC- und PS2-Lenkräder wie Logitechs Driving Force Pro einfach einen ganzen Schritt weiter und ich kann nur an Microsoft appellieren, endlich auch FF-Hardware von Drittherstellern an der Xbox 360 zuzulassen. Trotz der Hardware-Defizite ist das Lenkrad dennoch erste Wahl, wenn ihr das Fahrgefühl weiter steigern wollt. Zusammen mit PGR 3, das ebenfalls echte Force Feedback-Effekte bietet, ist Forza 2 ein guter Grund, sich das Wheel anzuschaffen – sofern man mit den genannten Abstrichen leben kann.

 

      

  1. ich finde es n bischen langweilig :?
    für Simulationsfans echt ein Muss aber ich will mehr Action
    ich lass es höchstens nebenbei mal laufen und nen Fahrer für mich fahren wenn ich Fernseh guck damit ich mal n paar Erfolge krieg
    Ok vieleicht mal Online mit Freunden aber so die Karriere Rennen sind langweilig finde ich :(

  2. Frust pur? Gerade als Anfänger wird man doch super eingeführt :lol:
    Nach Gran Turismo 1 - 4 hab ich gestern das erste Mal Forza 2 gespielt. Das Spiel ist ja echt allererste Sahne. Werd wohl noch ein paar Wochen den Karriere-Modus zocken und mich dann mal an meine ersten Online-Rennen wagen. Verdammt, wat nen geiles Spiel :D

  3. Boah ist Forza 2 geil! ich habs erst seit einer Woche und komme nicht mehr weg von der Konsole.. Ich habe lange mit dem Kauf gezögert weil Forza 1 mich nicht überzeugt hat, in erster Linie das etwas "unecht" wirkende Fahrgefühl, mir hat da etwas das "Feeling" für die Autos gefehlt (verglichen mit GT), und der lasche Motorsound (ganz wichtig in einem Rennspiel!)..
    Aber Forza 2, ein Traum.. das fährt sich so genial, ich denke viel besser kann sich ein Konsolenrennspiel mit dem Pad nicht anfühlen.. Ein dickes Rennauto, alle Fahrhilfen inkl. ABS aus (natürlich), Anlage aufdrehen und dann gib ihm!!! :mrgreen:
    Hammer Spiel!

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