Veröffentlicht inTests

Forza Motorsport 6 (Rennspiel) – Ein Regentanz auf vier Rädern

Mit Forza Motorsport 5 hat Microsofts beliebte Rennserie bei ihrem Einstand auf der Xbox One ungewohnte Schwächen gezeigt: Nicht nur der Inhalt wurde massiv gekürzt, sondern auch die übertriebene Einbindung von Mikrotransaktionen erwies sich als Stimmungskiller. Hat Turn 10 zum zehnjährigen Jubiläum aus den Fehlern gelernt? Findet Forza Motorsport 6 zurück in die alte Erfolgsspur?

© Turn 10 / Microsoft

Chaos auf den Online-Pisten!


Und wie schlägt sich Forza 6 bei Online-Rennen? Das wollten wir in den letzten Tagen herausfinden und sehen, wie sich die Server nach den positiven Eindrücken im Vorfeld der Veröffentlichung in geschlossenen Tests jetzt „in freier Wildbahn“ schlagen. Dabei scheint die Performance unter der steigenden Spielerzahl spürbar zu leiden: Vor allem in den Abendstunden gibt es kaum Rennen, in denen nicht die Meldung „schwache Onlineverbindung“ eingeblendet wird, was sich auch in mitunter starken Lags widerspiegelt. Teilweise ist es sogar nicht mehr möglich, eine Verbindung zum Mehrspieler-Modus aufzubauen – hier schafft ein Neustart des Spiels meist Abhilfe. Zwar scheint sich die Situation etwas zu bessern – gestern und heute hatte ich z.B. kaum noch technische Probleme – aber zwischendurch trifft man trotzdem immer wieder auf lagverseuchte Events. Vielleicht wäre es klüger, wenn das automatische Matchmaking die Leistungsqualität der einzelnen Teilnehmer stärker beim Zusammenwürfeln berücksichtigen würde, doch gibt es weder eine entsprechende Anzeige in den Lobbys noch Filteroptionen. Letztere kommen generell bei der Suche etwas zu kurz, wenn man schon keinen echten Server-Browser anbietet. So wäre es z.B. clever, auf Wunsch nur in offene Sitzungen vermittelt zu werden, in denen z.B. jeder Teilnehmer mit der Sim-Physik oder einem vollen Schadensmodell unterwegs ist. In diesem Zusammenhang ist es auch schade, dass man seine Fahrhilfen nicht mehr ändern bzw. anpassen kann, sobald man in einer Lobby gelandet ist. Manchmal wird man außerdem kurz vor dem Rennstart einem Spiel zugewiesen, so dass man nicht einmal mehr die Zeit hat, sich ein konkurrenzfähiges Auto auszusuchen. Wer schnell genug reagiert, entscheidet sich in solchen Situationen besser für den gelungenen Zuschauermodus, zu dem man auch in laufenden Partien schalten kann. Hier lassen sich alle Teilnehmer nach Belieben mit einer großen Auswahl an Kameraansichten durchschalten – nur ein Blick in die Cockpits darf man leider nicht werfen.   

[GUI_STATICIMAGE(setid=78589,id=92510057)]
Bei den Online-Rennen gibt es viel Licht…aber auch viel Schatten. © 4P/Screenshot

Schön ist, dass man Veranstaltungen in nahezu jeder Wagenklasse finden kann und neben den Spaßmodi Markieren (Virus) und „Es behalten“ erneut an Drift- sowie Beschleunigungsrennen teilnehmen darf. Ärgerlich dagegen, dass nur in der C-Klasse Duelle in Geisterwagen und damit ohne Kollisionen angeboten werden. Diese Alternative hätte ich mir nicht nur in den so genannten Einführungs-Events gewünscht, sondern für jede einzelne Klasse. Warum? Weil die Mehrspieler-Rennen von Forza Motorsport immer noch von Pistensäuen verseucht sind! Kaum eine Runde vergeht, ohne dass man nicht schon wieder von irgendeinem Idioten bewusst abgeschossen wird. Mit Rennenfahren oder Motorsport hat dieses gefühlte Destruction Derby nicht mehr viel zu tun. Aber ist das ein Wunder? Nein: Ohne ein gescheites Strafsystem, bei dem neben den aggressiven Rempeleien auch viele Abkürzungen endlich Konsequenzen nach sich ziehen, dürfte sich das Chaos auch in Zukunft nicht eindämmen lassen. Das zeigt sich nicht nur in den Einzelrennen, die man leider nicht zu einer Meisterschaft ausbauen darf. Auch im Rahmen der neuen Ligen, in denen die Veranstaltungen nur in festgelegten Zeiträumen offen stehen, wird immer noch fleißig geschubst und Unfälle provoziert, auch wenn die Leute zumindest in höheren Klassen mehr Vernunft hinter dem Steuer beweisen. Trotzdem: In der freien Wildbahn wird der Fahrspaß auch in diesem Forza viel zu sehr von rücksichtslosen Rowdys verdorben, die keine Gelegenheiten für Rammattacken sowie Abkürzungen auslassen und – das ist fast das Schlimmste daran – damit durchkommen und Erfolg haben.

Lieber mit Freunden


[GUI_STATICIMAGE(setid=78642,id=92511180)]
Das Match-Making bietet zu wenig Filteroptionen, dafür aber zu viele Pistensäue. © 4P/Screenshot

Zum Glück gibt es noch die Alternative, sich nicht nur am geteilten Bildschirm mit Freunden Duelle zu liefern, sondern auch private Lobbys zu öffnen, in denen man so ziemlich alles nach Belieben anpassen und einschränken darf. Selbst das Starterfeld lässt sich optional mit Drivataren füllen, wobei es schade ist, dass man ihnen weder verschiedene Fähigkeiten noch bestimmte Fahrzeuge zuweisen kann. Dafür ist die Fülle an restlichen Einstellungen enorm: Angefangen bei der Streckenauswahl über Rundenanzahl (bis zu 50) bis hin zu Vorschriften bei Fahrhilfen, Tuning und Wagentypen ist hier alles möglich, um die Partien nach eigenem Geschmack zu gestalten. Selbst eine Start-Verzögerung pro Wagen lässt sich erzwingen, um so für ein Handicap zu sorgen. Und das Beste: Hier findet man dann hoffentlich auch die entsprechenden Leute in seiner Freundesliste, mit denen die Online-Rennen dann endlich Spaß machen!

 

  1. Gibts eigentlich eine Möglichkeit, im freien Spiel bei nem Einzelrennen von einer anderen Position als der Pole zu starten? Im Karrieremodus isses ja immer der 12te Platz oder so, und wenn ich vorher mal ne Strecke mit Gegnern unter den gleichen Bedingungen im freien Spiel "üben" möchte, bringts irgendwie nix, da ich als erster in der Startposition im Einzelrennen immer max. 1 oder 2 vor mir habe.
    Ich mag Forza 6 ja wirklich gerne, aber dass man bei nem frei erstellten Einzelrennen die Startposition nicht einstellen kann, ist schon ganz schön Panne.

  2. Hab mir das Ding nun auch im Paket mit FH3 gekauft.
    Es macht Laune. Aber was mich wundert das sie die Drivatare immer noch nicht korrekt hinbekommen.
    Ich weiß das sie andere Spieler wiederspiegeln sollen. Aber in diesen kurzen Rennen und das man immer von hinten beginnt, ist es logisch das es du einem Stockcar Rennen wird.
    Da ich nicht mit Rückspulen spiele, musste ich schon einige Rennen neu starten, weil mich die KI einfach von der Strecke geboxt hat.
    Und ich finde das sie noch eine neue Kameraperspektive benötigen oder man sich diese selber einstellen kann.
    Ich spiele in der Regel aus dem Cockpit, aber einige gehen nicht. Z.b vom Elise spiegelt es innen so extrem als würde J.J.Abrams persönlich mitfahren. Die Stoßstangen Perspektive ist zu niedrig und im Pulk nicht nutzbar und die "Motorhauben" Sicht hat bei vielen Autos das Problem das sich die ganz Welt darin spiegelt.

  3. Du fährst ganz links außen an und lässt kurz Innen offen. In der Formal 1 sieht man gerade an der Stelle oft ein Überholmanöver. Ich sehe da schon eine kleine Lücke. Wirkst auch dass du einen Ticken zu früh bremst. Kann man aber vom Gefühl her natürlich schwer beurteilen. Du fährst auch schweren Amischlitten und der Gegner einen Tourenwagen wenn ich es am Handy so halbwegs erkenne.
    Aber ich gebe dir recht dass der Gegner wirkt als wäre es paar Meter zu weit weg und die sind je manch Schwierigkeitsgrad schon bisschen zu gut auf der Bremse wären sie in der Kurve oft zu langsam rausbeschleunigen.
    Trotzdem hat er ja zurückgezogen und dich nicht von der Strecke buchsiert.
    Die Situationen werden halt wesentlich weniger wenn man in den Optionen umstehlt.
    Aber auch mir gefällt das Gegnerverhalten bei Project Cars am PC etwas besser. Die wirken auf mich eher wie echte Rennfahrer.

  4. Wo war da bitte ne Lücke? Der war nicht ansatzweise in der Nähe, um die Kurve zu nehmen.
    Ich bin auf der Ideallinie + habe die Nase deutlich vorne. Die Kurve gehört mir.

  5. Aläx hat geschrieben:Hab mal wieder Forza angeschmissen und ein paar Runden in Spa gedreht, bis dann folgendes passiert ist:
    -> https://www.youtube.com/watch?v=4_02YxH8TB0
    Das passiert so oft während der Rennen, es ist nur noch nervig. Und da beschweren sich manche über die "aggressive Racedriver GRID" KI. Finds bei Forza echt schlimmer.
    Zudem schummelt die KI wie Sau in diesem Zeitraum mit der Geschwindigkeit so extrem runter zu bremsen ist doch gar nicht möglich.
    btw: tut mir Leid für die miese Qualität des Videos UND das ich abgefilmt habe. Komme mit diesem X Box One Aufzeichnungszeug nicht so klar ^^

    Ich weiß jetzt nicht was du da als recht schlimm entfindest. Wenn der Gegner eine Lücke sieht sollte er doch reinstechen. Ist im echten Rennleben auch so. Schau dir nur mal die DTM an wie da in den Kurven gerempelt wird. Der hat dich in den Video noch nicht mal abgeschossen und umgedreht.
    Hast du in den Optionen die Aggresivität deaktiviert? Die kann man nämlich zurückschrauben. Dann stehen die auf der Bremse weniger rein.
    Sicherlich sind die Divatare bisschen zu sehr menschliche Zocker als Profirennfahrer und es gibt schon mal kuriose Szenen. Da kann man noch Dinge verbessern.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1