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Full Ace Tennis Simulator (Sport) – Tennis pur

Wie kann das sein? Erst erscheint jahrelang nichts, aber auch wirklich gar nichts, das mit gelbem Filz zu tun hat und dann tauchen ganze vier Tennisspiele direkt hintereinander auf. Da haben vor einigen Jahren wohl gleich mehrere Studios auf dieselbe Marktlücke geschielt. Wobei: Dem bereits im Februar veröffentlichten Full Ace Tennis Simulator kann man diesen „Vorwurf“ nicht machen. Das Spiel hat außerhalb von Steam nämlich schon satte acht Jahre auf dem Buckel. Und meine Herren, wie man ihm das ansieht!

© Galactic Gaming Guild / Whippering

Arbeit statt Arcade-Spaß

Mario Tennis Aces

lädt zum lockeren Arcade-Spaß vor den Fernseher, Tennis World Tour versucht sich als inoffizieller Top-Spin-Nachfolger und AO International Tennis schlägt als ähnlich zugängliches sowie ernsthaftes Abbild des weißen Sports in dieselbe Kerbe. Was fehlt? Logisch: die Hardcore-Simulation. Und eine solche schwebte dem kleinen Studio Galactic Gaming Guild um den federführenden Yannick Rousseau vor, als es Full Ace Tennis Simulator im Jahr 2010 veröffentlichte.

Eine realistische Ballphysik sollte es haben. Man sollte selbst spielen, anstatt durch Automatismen in die richtige Position gezogen zu werden und mit wenig Aufwand starke Winner zu schlagen. Nun habe ich erst vor kurzem wieder das grandiose Top Spin 4 gespielt, dessen sanfter Realismus ebenso zugänglich wie tiefgründig ist. Doch als ich mich in Full Ace eingespielt hatte, war ich sofort begeistert: Das hier ist echte Arbeit – und lässt man sich auf die ein, wird man mit packenden Ballwechseln sowie voller Kontrolle über fast jeden Aspekt des simulierten Sports belohnt. Diese Simulation trägt ihren

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Schon beim Aufschlag fordert Full Ace die richtige Mischung aus Risiko und Präzision. © 4P/Screenshot

Namen völlig zurecht!

So funktioniert Tennis!

Es sind viele Kleinigkeiten, die anderswo meist fehlen: Dass man Entscheidungen der Linienrichter etwa challengen kann, auch mitten im Ballwechsel, oder dass ein Münzwurf vor jeder Partie darüber entscheidet, wer die Wahl über den ersten Aufschlag oder seine bevorzugte Seite hat. Vor allem aber ist es die hervorragende Ballphysik, welche die „großen“ Spiele ziemlich alt aussehen lässt.

Das fängt bei den Aufschlägen an, wo man durch gutes Timing nicht nur Präzision und Stärke sowie per Analogstick natürlich die Richtung bestimmt, sondern mit zunehmender Stärke auch das anschließende Zeitfenster für einen gut platzierten Schuss verringert. So schlägt man beim ersten Versuch noch mit voller Kraft auf, beim zweiten aber lieber weniger hart. Klasse; so funktioniert Tennis!

Das Risiko bestimmt man also selbst – Zufall kommt nur dann ins Spiel, wenn man das Zeitfenster für einen präzisen Schlag verpasst. Denn je weiter man davon entfernt ist, umso weiter vom gewünschten Zielpunkt kann der Ball aufkommen.

  1. Sozusagen in allen Punkten das exakte Gegenteil zu Mario Tennis Aces :D
    Wobei die Ballphysik bei Mario nicht übel ist...
    Schade, dass sich Full Ace optisch so schlecht präsentiert.

  2. Entweder man bekommt spielerischen Schrott (AO und World Tour) oder grafischen Abfall (Full ACE).
    Also weiter Top Spin 4 spielen und hoffen das mal ein neuer Teil kommt :!:

  3. Sephiroth1982 hat geschrieben: 13.07.2018 19:27 Das letzte Tennisspiel das ich gespielt hatte, war damals noch auf der Dreamcast. Seit dem gab es nichts qualitativ vergleichbares. Das hier kommt aber ganz nah heran.
    Kann ja nur Virtua Tennis gewesen sein, was mit einer Simulation ja leider rein gar nichts zu tun hat. Top Spin war stark und qualitativ deutlich besser, aber das Thema scheint ja leider vom Tisch. Tennis Elbow mit entsprechenden Mods ist seit Jahren auch mein persönlicher Favorit, trotz vieler Defizite.

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