Dieser Zufall fühlt sich richtig an, weil man Fehler selbst provoziert, weil das Ausmaß der Abweichung nachvollziehbar ist und weil manch verbockter Schlag trotzdem „ins Schwarze“ geht. Ein bisschen Glück gehört mitunter eben dazu. Das gilt auch für Netzroller, die mal gerade noch im gegnerischen Feld landen, mal weit abspringen und es manchmal einfach nicht auf die andere Seite schaffen.
Das gleiche System greift auch bei allen anderen Schlägen, die ebenfalls nicht auf z.T. vorgefertigte Weise gelingen oder ins Aus gehen. Abgesehen davon kann man besonders harte Schläge ausführen, die allerdings sehr genau gespielt werden müssen. Mit diesen setzt man einen Gegner erst richtig unter Druck. Das alles sorgt dafür, dass man nicht ständig einfach den äußersten Winkel des Spielfelds anvisiert, sondern immer abwägt, wie viel Risiko man seinem eigenen Spiel zutraut. Man handhabt kein Spielzeug, sondern steckt viel mehr als bei AO International Tennis und Tennis World Tour im Kopf eines
Sportlers drin. Und die KI spielt übrigens routiniert mit, hat auf viele Bälle gute Antworten und setzt Spieler selbst erfolgreich unter Druck.
Für Hartgesottene
Natürlich braucht man eine Weile, um in einen wettbewerbsfähigen Flow zu geraten. Mit Position und Timing ist es ja nicht getan: Man muss sich vor jedem Schlag auch erst positionieren, sprich entscheiden, ob man den Ball mit Vor- oder Rückhand annimmt. So kann man ankommende Bälle besser umlaufen als in vergleichbaren Simulationen, gleichzeitig kostet der zusätzliche Tastendruck aber mehr Konzentration sowie Fingerfertigkeit und braucht Zeit, bis er in Fleisch und Blut übergegangen ist.
Man kann den Vorgang automatisieren, dann positioniert sich der Spieler aber erst so spät, dass man dadurch einen Nachteil erhält. Ich vermute, auf diese Art sollen Online-Spieler belohnt werden, die eine möglichst realitätsnahe Erfahrung suchen. Immerhin wird Full Ace Tennis Simulator auf der International Tennis Simulation Tour (ITST) gespielt: eine Community,
die in verschiedenen Top-Spin-Spielen, Full Ace sowie dem ebenfalls für hartgesottene Simulations-Fans gedachten Tennis Elbow Meisterschaften organisiert, die sich an den tatsächlichen ATP- und WTP-Touren orientieren.
Diese indirekte Online-Anbindung ist großartig! Man muss sich allerdings darüber bewusst sein, dass man praktisch nie einen Kontrahenten findet, wenn man nur mal so den Multiplayer-Modus startet. Im offiziellen Discord-Kanal findet man Interessierte – aber eben fast immer nur da.
Damenlos
Nun ist Full Ace nicht ohne Fehler. Das fängt dort an, wo das Hawk-Eye selbst auf Sandplatz-Turnieren, darunter die French Open, verfügbar ist. Underhand-Aufschläge darf man zudem nicht ausführen, man wird für ein zu langes Vorbereiten des Aufschlags nicht verwarnt und es gibt keine Abpraller von der Schlägerkante. Außerdem hat eine erfolgreiche Challenge nicht immer die richtigen Konsequenzen, da der Punkt hier stets neu ausgespielt wird. Das alles sind vernachlässigbare Kleinigkeiten – die bei einer peniblen Simulation aber auffallen.
Sozusagen in allen Punkten das exakte Gegenteil zu Mario Tennis Aces
Wobei die Ballphysik bei Mario nicht übel ist...
Schade, dass sich Full Ace optisch so schlecht präsentiert.
Entweder man bekommt spielerischen Schrott (AO und World Tour) oder grafischen Abfall (Full ACE).
Also weiter Top Spin 4 spielen und hoffen das mal ein neuer Teil kommt
Top spin 4 Remaster würde mir reichen. Einfach eine bessere onlineanbindung und gut ist
Das bedeutet aber auch, die fast vergessenen Tennissimulatoren kommen jetzt dran. Bin gespannt, ob es ein allgemeines Comeback dieser Spiele in absehbarer Zeit gibt.