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God Eater 2 Rage Burst (Rollenspiel) – Mobile Monsterjäger im PS4-Einsatz

Wahlweise alleine oder mit einer kleinen Gruppe Monster plätten und dann mit den erbeuteten Rohstoffen neue Waffen bzw. Rüstungen schmieden: Mit diesem simplen, aber erprobtem Kreislauf hat sich nicht nur die Monster-Hunter-Serie eine feste Fangemeinschaft gesichert. Auch Spiele wie God Eater 2, das dank Bandai Namco eineinhalb Jahre nach seiner Fernost-Premiere auch hierzulande als „Rage-Burst“-Edition erscheint, setzt auf dieses Konzept. Ob sich die Wartezeit gelohnt hat, klären wir im Test.

© Shift / Bandai Namco

Zusätzlich kann man mit dem „God-Eater“-Angriff, der in der Frühphase vergleichsweise lange zum Aufladen braucht, aber später nicht nur schneller vonstatten geht, sondern auch am Komboende oder nach Sprüngen eingesetzt werden darf, den Gegnern nicht nur schweren Schaden zufügen. Zusätzlich entnimmt man ihnen dabei Sonderfähigkeiten, die man temporär einsetzen kann. Als weiterer Nebeneffekt zwackt man den Viechern darüber seltene Rohstoffe ab, die man zur Herstellung oder Verbesserung von Waffen verwenden kann. Das wiederum ist ein massiver inhaltlicher Fokuspunkt, da man nur über die Herstellung neuer Waffen und Ausrüstung seine Figur entscheidend aufwerten kann. Zusammen mit Ausweichschritt, Konteroption (wenn man den Schild im letzten Moment ausfährt), Sprint und Sprung sowie nicht zu vergessen der reichhaltigen Auswahl an Gegenständen, die man nutzen kann, wie z.B. Fallen, Granaten etc., hat man genug Möglichkeiten zur Verfügung, um die Aragami in Schach zu halten. Da man im weiteren Verlauf auch die einzelnen Team-Mitglieder ausrüsten und mit Fähigkeiten bestücken kann, hat man so die Option, eine sich auf dem Feld der Ehre ergänzende Truppe zu basteln, denen man ad hoc auch etwa ein Dutzend Befehle zuweisen kann. Schade ist allerdings, dass die Missionen traditionell fast alle nach Schema F ablaufen und nur durch die Größe der gegnerischen Viecher und deren Anzahl variiert.

Wie geht das denn?

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Angesichts der zahlreichen Möglichkeiten und Verknüpfungen, die sich hinter der zugängigen Steuerung verstecken, hätten ausführliche Tutorials Wunder gewirkt. © 4P/Screenshot

Doch viel schwerwiegender ist folgendes Problem: Die nur wenigen knappen Einstiegsabschnitte, die als rudimentäres Tutorial fungieren, lassen viele Fragen offen und befassen sich nur mit grundlegenden Mechaniken. In der umfangreichen Datenbank kann man zwar umfassende Erklärungen für viele weitere Funktionen finden. Doch diese sind nur in textueller Form vorhanden, aber immerhin mit Beispielvideos ergänzt. Ein Ersatz für ein dringend notwendiges interaktives Tutorial sind diese Erklärungen allerdings nicht. Um die zahlreichen Möglichkeiten ins motorische Gedächtnis zu übernehmen, wären praktische Anwendungen deutlich hilfreicher. Doch ausgerechnet damit spart God Eater 2. Und das ist angesichts der umfangreichen Verzahnung und Abhängigkeiten von Gefechten, Rohstoffgewinnung und Verarbeitung derselben ein schweres Versäumnis. Entdeckt man durch Probieren oder mitunter puren Zufall jedoch, wie alles miteinander verknüpft ist und wie man alle Mechaniken zu seinem Vorteil ausnutzen kann, entwickelt auch Rage Burst die Sogwirkung, die von Spielen wie Monster Hunter & Co ausgeht. Natürlich umso mehr, wenn man mit einem Trupp rein menschlicher Spieler antritt, wodurch die Gefechte eine zusätzliche dynamische Facette erhalten.

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Die anderen Team-Mitglieder werden bei Bedarf von einer kompetenten KI gesteuert. © 4P/Screenshot

Im Gegensatz zu anderen Monsterjagden greift Rage Burst auf eine zwar mit klischeehaften Figuren gefüllte, aber dennoch interessant erzählte Geschichte zurück – die allerdings auch erst etwas spät in Gang kommt, dann aber mit den üblichen Themen wie Freundschaft, Loyalität, Verrat etc. für erzählerische Spannung sorgt. Doch hier zeigt sich abermals, dass God Eater 2 seinen Ursprung auf Handheld-Systemen hat. Denn nicht nur die Kulisse bleibt über weite Strecken den PS4-Beweis schuldig. Auch die häufig nur als Texttafeln vorhandenen Erzählschnippsel hätten von einer durchgängigen Sprachausgabe profitiert. Das ist jedoch nur Schlüsselszenen vorbehalten, die sich hinsichtlich der aufgebauten Atmosphäre umgehend von den reinen Textsequenzen absetzen. Die Funksprüche während der Kämpfe hingegen darf man sich alternativ aus dem Pad-Lautsprecher zu Gemüte führen.

  1. Ich hab ehrlich gesagt gar nicht damit gerechnet, dass das Spiel überhaupt im Westen erscheint und bin noch überraschter zu sehen, dass es erst kürzlich rausgekommen ist. Bin bereits seit längerem an dem Franchise interessiert.
    Für die Japanophilen unter uns wird wohl an ner Mod gearbeitet, die japanischen Tonspuren einzupflegen (auf dem PC). Ist noch nicht zu 100% fertig, aber es wird weiter dran gearbeitet. Dass sowas grundsätzlich aus dem hiesigen Release rausgenommen wird, ärgert mich immer.

  2. pg.lost hat geschrieben:Jede Waffe spielt sich quasi gleich.
    Jain. Kommt natürlich drauf an wie weit du bist, aber später wird das durchaus verschärft. Da macht es nen Unterschied ob man mit nem schnellen Kurzschwert rumsäbelt und oft angreifen kann - oder ob man ein Langschwert hat, langsamer ist, damit bei nem Sprungangriff aber auch den Kopf von Flugmonstern treffen kann.
    Ich schätze aber, dass man den Spieler nicht zu einem ständigen Waffentypwechsel "zwingen" wollte, wie bei MH. Deswegen machen die Waffentypen (Stich / Schlag / Schnitt) auch nicht so einen großen Unterschied wie die Elementare.

  3. Hab das Spiel seit 3 Tagen und finde es bisher solide. Der Anime-look sagt mir ehrlich gesagt überhaupt nicht zu aber darüber kann ich hinwegsehen, da dass Gameplay solide bis gut ist. Wenn auch leider ziemlich oberflächlich im Gegensatz zu Monster Hunter. Jede Waffe spielt sich quasi gleich. Einfach die Dreieck- oder die Viereck-kombo durchziehen, zwichendrin rumballern und das wars dann schon. Die Specialmoves sind zwar nice aber leider kann man immer nur einen ausrüsten. Meiner Meinung nach verschenktes Potenzial. Und dass God eater 2 ne bessere Wertung hat als zum Beispiel MH Generations ärgert mich auch ein bisschen ;).

  4. Todesglubsch hat geschrieben:
    Master Chief 1978 hat geschrieben: Also ich mag mich täuschen weil FFT0 schon etwas her ist aber mir kam GE: Res etwas hübscher vor als FFT0 und überhaupt was hat man denn von einem PSP Remaster Erwartet?
    Es ist schwer zu vergleichen, da beide einen unterschiedlichen Grafikstil nutzen. Bei FFT0 wurden die wichtigen Storycharaktere stark aufgepimpt, während die unwichtigen NPCs ne "halbherzige" Behandlung bekamen. Bei God Eater sieht's so aus, als hätte man an allen Charakteren die gleiche Behandlung vorgenommen, wodurch keiner richtig scheint.
    Zudem sehen die Haare in FFT0 etwas realistischer aus, aber tja, unterschiedlicher Grafikstil halt. Aber: In FFT0 flatterten die Umhänge. In God Eater sind sie steif wie ein Bügelbrett. Merkt man, wenn man das Sorey-Kostüm (Vorbestellerbonus) aktiviert.
    Kann gut sein, allerdings finde ich doch das God Eater eben für ein PSP Remaster eine gute Figur macht, gerade was die Charaktermodelle angeht. Alles schön scharf. Besser geht natürlich immer und gerade bei einem UVP von 69€ hätte da gerne mehr gemacht werden dürfen.
    Aber eine deutliche Verbesserung zum PSP Original. Zumindest bei Resurrection. Teil 2 muss ich erst mal testen wobei mir da auch der Vergleich fehlt da ich den ja nicht auf PSP gespielt habe.
    Das wichtigste für mich, es macht Spaß, es erreicht vielleicht nicht die Tiefe eines Monster Hunter, dafür bietet es aber eine Geschichte auch wenn diese eben mal wieder Typisch Japanisch daher kommt aber immer noch besser als nichts. :D

  5. Master Chief 1978 hat geschrieben: Also ich mag mich täuschen weil FFT0 schon etwas her ist aber mir kam GE: Res etwas hübscher vor als FFT0 und überhaupt was hat man denn von einem PSP Remaster Erwartet?
    Es ist schwer zu vergleichen, da beide einen unterschiedlichen Grafikstil nutzen. Bei FFT0 wurden die wichtigen Storycharaktere stark aufgepimpt, während die unwichtigen NPCs ne "halbherzige" Behandlung bekamen. Bei God Eater sieht's so aus, als hätte man an allen Charakteren die gleiche Behandlung vorgenommen, wodurch keiner richtig scheint.
    Zudem sehen die Haare in FFT0 etwas realistischer aus, aber tja, unterschiedlicher Grafikstil halt. Aber: In FFT0 flatterten die Umhänge. In God Eater sind sie steif wie ein Bügelbrett. Merkt man, wenn man das Sorey-Kostüm (Vorbestellerbonus) aktiviert.

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