Nein, was war ich damals geflashed, als 2010 der dritte Teil von God of War erschien und dabei erstmals eindrucksvoll zeigte, was Sonys Studio in Santa Monica aus der PS3-Hardware herausholen kann. Mit 93% war es eine der höchsten Wertungen, die ich jemals in einem Test zückte. Das Teil hatte mich aber auch voll gepackt: Schon der fulminante Einstieg ließ selbst gelungene Klone wie Dante’s Inferno plötzlich alt aussehen. Und auch wenn Bayonetta vielleicht ein ausgefeilteres Kampfsystem und mehr durchgeknallte Szenen aufweisen konnte als der wütende Spartaner, konnte die Hexe in meinen Augen bei der bombastischen Inszenierung mit irrwitzigen Kamerafahrten und XXL-Bossen, dem grandiosen Orchester-Soundtrack und der gelungenen Mischung aus brachialer Action, Erkundung sowie klasse designten Rätseleinlagen nicht mithalten. God of War 3 war für mich ein wahr gewordener Action-Adventure-Traum, ein Fest für Augen und Ohren, das mich voll in seinen Bann gezogen hatte.
Klasse bleibt Klasse?
Und heute? Da lässt mich die Remastered-Auflage trotz kleiner technischer Verbesserungen völlig kalt und ich frage mich, was ich da vor fünf Jahren an dieser belanglosen Brutalo-Schnetzelei eigentlich so toll fand. Nein, kleiner Scherz: Schon nach wenigen Sekunden war auch beim Wiedersehen mit Kratos dieses gewisse Kribbeln zurück – vielleicht nicht mehr ganz so intensiv wie damals, aber immer noch stark genug, um mich wieder an den Bildschirm zu fesseln und mich ein weiteres Mal voller Begeisterung mit der griechischen Götterwelt anzulegen.
Vor allem auch deshalb, weil das Spiel nach der Frischzellen-Kur endlich richtig rund läuft: Musste man auf der PS3 noch vereinzelte Ruckler bei der neuen Engine in Kauf nehmen, flutscht die Action auf der PS4 mit butterweichen 60 Bildern pro Sekunde über den Bildschirm – vergleichbar mit den HD-Auflagen der ersten beiden Teile und PSP-Ableger, die für die PS3 erschienen. Zudem hat man dem Protagonisten verbesserte Gesichtsanimationen spendiert und die tollen Schauplätze werden dank weicherer Schatten und mehr Lichtquellen hier schöner ausgeleuchtet als beim Original. Auch bei den verbesserten Partikeleffekten und der Wasserdarstellung trumpft die Umsetzung auf. So sehr, dass man dem PS4-Auftritt gleich noch einen Fotomodus gegönnt hat: Genau wie bei The Last of Us Remastered oder anderen Sony-Titeln wie Infamous 2 kann man sich auch hier mit diversen Farbfiltern, Rahmen und dem Herumspielen mit Blenden sowie Kameraperspektiven eigene Kunstwerke erschaffen.
Spätestens dort wird beim genauen Hinsehen allerdings deutlich, dass God of War 3 seine PS3-Herkunft nicht ganz verbergen kann. Zwar fällt ein Großteil der Texturen knackiger aus als früher, doch an manchen Stellen blieb der matschige Detailgrad der Vorlage erhalten. Außerdem ist es ärgerlich, dass die Videos offenbar überhaupt nicht bearbeitet, sondern 1:1 von der PS3 übernommen wurden und ein bisschen wie ein Fremdkörper wirken, weil sie z.B. die erweiterten Gesichtsanimationen von Kratos nicht enthalten.
Lohnt sich der Neukauf?
Trotzdem bleibt festzuhalten, dass God of War 3 trotz kleiner Technik-Einbußen auf der PS3 immer noch fantastisch aussieht und sich auf der alten Konsole nicht weniger exzellent spielt. Da das Remaster bis auf ein überschaubares Technik-Lifting und die paar enthaltenen, aber eigentlich überflüssigen Download-Kostüme keinen großen Mehrwert gegenüber dem Original bietet, können sich Besitzer der PS3-Version den neuerlichen Kauf sparen. So schön die höhere Bildrate auch ist: Weitere 45 Euro wäre sie mir nicht wert! Zwar war auch die PS4-Neuauflage von The Last of Us nicht günstig, doch bekam man dort immerhin noch ein pralles DLC-Paket, inklusive der großartigen Story-Erweiterung „Left Behind“ mit dazu.
Es wäre etwas anderes, wenn man auch die beiden anderen Teile noch mit auf die Disk gepackt hätte. Warum eigentlich nicht, Sony? Es gibt doch quasi schon die Vorlagen in Form der HD-Remaster von God of War und God of War 2, die man auch noch für die PS4 hätte umsetzen können, um wie bei Uncharted eine vollständige Trilogie anzubieten. Damit hätte man außerdem ein weiteres Problem gelöst, denn wer bisher noch nie ein Spiel der Reihe gezockt hat und auf der PS4 mit dem dritten Teil einsteigt, wird es trotz der Intro-Zusammenfassung nicht leicht haben, die Motive des Spartaners und seinen Hass auf die Götterwelt nachzuvollziehen. Tatsächlich halte ich God of War 3 für den denkbar schlechtesten Moment, um erste Bekanntschaften mit Kratos & Co zu machen. In den USA haben es die Spieler wohl einfacher: Dort bekommt man mit dem Kauf der Remastered-Edition offenbar einen Gutschein, mit dem man die beiden Vorgänger in der HD-Version kostenlos über PlayStation Now spielen kann.
Was ich viel schlimmer finde sind die QTE's die in Cutscenes eingebunden sind....wer kommt denn bitte auf so eine Idee? Gerade bei Resi 6 bin ich da oft eiskalt erwischt worden.
Deswegen hab ich was gepostet, bevor hier wieder Unwahrheiten breitgetreten werden und deine Meinung untergeht :wink:
^ jap, das mit der Position der Einblendungen meinte ich auch ua als ich von der hervorragenden Umsetzung sprach.
Der Vorteil liegt doch auf der Hand! Du kannst dich doch viel besser auf das Spielgeschehen konzentrieren, wenn du selbst bei den qtes weiter in die Mitte gucken kannst. Als Spieler kennt man sein Pad und man weiß , das wenn rechts was aufleuchtet, es Kreis ist, oben Dreieck, etc. Entgegen anderen qtes, die immer in der Mitte eingeblendet werden und man immer erst schauen muss, welche Taste benötigt wird, da die Position der Einblendung dir keinen Hinweis gibt was du drücken sollst(was Zeit kostet und man konzentriert sich auch nicht mehr auf das Spielgeschehen), ein ganz klarer Vorteil.
Es ist für das Hirn schlichtweg einfach und schneller umzusetzen, du bekommst mehr mit und hast keine Symbole in der Mitte des Screens.
Wieviele Vorteile brauchst du noch? ^^