Habe ich wirklich keine Wahl? Immer wieder konfrontiert mich das Spiel mit dieser Frage. Häufig geht es dabei um Leben und Tod. Soll ich einem Mitglied meines Teams eine tödliche Dosis eines experimentellen Impfstoffs injizieren oder nehme ich die längere Entwicklungszeit eines sicheren Heilmittels in Kauf? Bringe ich einen Begleiter um, damit die anderen etwas zu essen haben, oder riskiere ich ihren Hungertod?
Gods Will Be Watching versetzt mich in ungewöhnliche Situationen, in drastisch zugespitzte Gefahren. Dass ich mich als Geiselnehmer um das Wohlergehen meiner Leute und das der Gefangenen kümmern muss, dient als seichter Einstieg. Später muss ich Folter überstehen und auf menschenfeindlichen Planeten überleben.
Die Wahl
Als Sergeant Burden leite ich ein Team, in dem jede Person verschiedene Aufgaben übernimmt – könnten alle Mitglieder voll durchziehen, wären unsere Herausforderungen spielend lösbar. Doch zum einen dürfen wir mit
jedem Zug nur eine begrenzte Anzahl Aktionen ausführen. Zum anderen muss ich Moral und Gesundheit aller Beteiligten aufrecht halten: Meine Leute müssen je nach Szenario schlafen, Medizin herstellen und Nahrung suchen. Sie benötigen aufmunternde Worte und mehr.
Den vier Geiseln des ersten Kapitels muss ich z.B. einzeln drohen, damit sie nicht revoltieren. Manchmal muss ich sie auch beruhigen, damit sie nicht erschrocken aufspringen. Jedes Besänftigen, jedes Schreien oder Treten wirkt sich dabei auf alle Gefangenen aus. Wie reagiere ich also, wenn ein Einzelner schon panisch zittert, während die anderen gelassen an der Wand lehnen? Später greifen viel mehr Variablen ineinander – dieses Hin und Her vielseitiger Wechselwirkungen, das zeichnet Gods Will Be Watching aus.
Es geht denen nicht um die Indispiele, sondern um die vergleichsweise niedrig bewerteten AAA Spiele. Weil die Zahlen alles für diese Leute sind. Don't hurt my game!
Schade, dass Luststrolch darauf nicht mehr reagiert hat. Ich frage mich auch immer, wie an manchen Leuten all die niedrigprozentigen Wertungen von Indiespielen vorbeigehen können, die hier genauso vergeben werden.
Ich muss alles von Devolver Digital haben!
(...außer Hatoful Boyfriend, nein danke.)
Und ein Adventure mit Rouge Lite Elementen gekreuzt? Sowas könnte ich mir nicht mal im Fiebertraum ausmalen. Nachdem ich anfangs voller Arroganz mit dem "Original" Schwierigkeitsgrad starte, bin ich jetzt nach gut einer Woche und gut 4 Schachteln Kippen nun auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad. Und ich sterbe immer noch wie ein Schwein bei der Folter.
Aber Devolver Digital rocken. Deren Spiele wirken auf mich handverlesen. Wie ein Kunstsammler, der sich einer Stilrichtung widmet. So unterschiedlich Hotline Miami und Heavy Bullets auch sind. Irgendwie passen die zusammen. Selbst Hatoful Boyfriend hat da seinen Platz.
Völlig unabhängig davon, für welche Zielgruppe wir schreiben: Sie beeinflusst nicht unsere Meinung über ein Spiel und damit auch nicht die Wertung.
Sei mir nicht böse, aber dann hast du unsere Artikel nicht gründlich genug gelesen. Es geht in keiner Weise um Kategorien: Ein Spiel jeder Kategorie kann eine Jahrhundertwertung abstauben, sogar mit auf Hochglanz polierter Texturgalore.
Worum es uns häufig und auch nicht erst seit gestern geht, sind coole Ideen, einzigartige Erlebnisse, ein An-mehr-denken-als-bis-zum-nächsten-Reaktionstest. Und in der Beziehung passiert bei kleinen Studios derzeit einfach mehr. Dass solche Projekte aufgrund ihres Budgets schneller zum preisgünstigeren "Pixellook" u.ä. greifen, liegt in der Natur der Sache - es ist aber nicht das, wonach wir suchen.
Und soll ich wirklich mal eine Liste mit Independentspielen machen, die uns so richtig gelangweilt haben? Es gibt mehr als genug davon, nur werden deren Besprechungen kaum wahrgenommen.
Natürlich kommt auch dazu, dass wir in Anbetracht der schieren Masse an kleinen Spielen zumindest versuchen, die interessanten herauszusuchen. Was den Rest angeht: Lies mal http://www.4players.de/4players.php/kom ... lasse.html.
tut mir leid das sagen zu müssen, aber dann bist du einer derjenigen die offenbar keine tests lesen, denn es war durchaus beschrieben (schriftlich, mit text, nicht nur in zahlen und Icons) warum gone home so hoch abgeschnitten hat, nämlich wegen dem 80/90er-feeling dass es ausstrahlt. wenn du erstmal oder primär auf zahlen guckst bist du hier falsch und solltest...