Veröffentlicht inTests

GRID (Rennspiel) – Rudimentärer Raser

GRID ist wieder da! Mit einer Mischung aus Remix und Reboot will Codemasters alte Fans der Reihe zurückholen, gleichzeitig aber auch Neueinsteigern die Chance bieten, in sportlichen Flitzern  über Pisten rund um den Globus zu brettern. Wir haben für den Test ordentlich Gas gegeben und sagen euch, ob das Comeback gelungen ist.

© Codemasters / Codemasters

Ab auf die Piste

Die Kiste ordentlich mit Tuning-Upgrades aufmotzen? Stundenlang mit Feineinstellungen am idealen Setup feilen? Strategische Boxenstopps mit Reifenverschleiß und Benzinverbrauch? In einem Foto-Modus schicke Bildkompositionen basteln? Sponsoren-Management? Das alles gibt es beim neuen Grid nicht oder nicht mehr! Stattdessen konzentriert sich Codemasters auf das Wesentliche: Rennen fahren, Rennen fahren und noch mehr Rennen fahren. Tatsächlich klappert man in der Karriere einfach nur eine Veranstaltung nach der nächsten ab, um erst weitere Events freizuschalten, sich am Ende einer Serie dem Showdown zu stellen und schließlich für die World Series zu qualifizieren, wo mit dem Team Ravenwest ein alter Bekannter wartet und die Rennen etwas länger ausfallen. Dabei führt die Reise rund um den Globus: Neben klassischen Rennpisten wie Silverstone, Sepang International Circuit oder Indianapolis finden sich auch wieder einige Stadtkurse, darunter alte Bekannte wie San Francisco und Barcelona, aber auch attraktive Neuzugänge wie Havana. Zwar ist die Anzahl der Schauplätze überschaubar, doch dank zahlreicher Layouts in Kombination mit wechselnden Fahrtrichtungen, Witterungsbedingungen und Tageszeiten wird dennoch ein ordentlicher Umfang geboten.

[GUI_STATICIMAGE(setid=86853,id=92597482)]
Vor allem die Stadtkurse überzeugen grafisch mit einer ansprechenden Kulisse. © 4P/Screenshot

Zudem sehen insbesondere die Stadtkurse klasse aus. Wenn man z.B. bei Nacht durch die verschlungenen Straßen von Shanghai heizt und einen Blick auf die spektakuläre Skyline mit ihren Neonlichtern wirft, möchte man am liebsten anhalten, um den Moment noch weiter zu genießen.  Ebenso sehenswert sind die Regengüsse, auch wenn man leider auf ein dynamisches Wettersystem verzichtet hat. Nettes Detail am Rande: Die zahlreichen Passanten am Streckenrand reagieren sogar auf Unfälle und schrecken zurück, wenn man in die Bande knallt. Nur bei den überzogenen Lichteffekten hat man es teilweise etwas übertrieben, wenn man von der Sonne geblendet wird. Technisch überzeugt Grid mit einer sauberen Darstellung und einem guten Geschwindigkeitsgefühl. Nur darf man nicht den Fehler begehen, einen Blick in die Spiegel zu werfen, denn im Gegensatz zur flüssigen Bildrate auf der Strecke erwartet einen dort nur eine schlimme Ruckelorgie. Man sollte daher besser davon absehen, den optionalen Innenspiegel in den Anzeige-Optionen zu aktivieren, da er die Performance auf den Standard-Konsolen beeinträchtigen kann, wo die Bildrate ohnehin schon zu „nur“ 30fps tendiert.   

Breit gefächerter Fuhrpark

[GUI_STATICIMAGE(setid=86853,id=92597488)]
Es gibt viel zu tun in der Karriere. © 4P/Screenshot

Als geistiger Nachfolger von DTM Race Driver bleibt Grid der alten Tradition treu und liefert in der Karriere ein Motorsportpaket, das verschiedene Klassen mit entsprechenden Fahrzeugmodellen umfasst. Neben Touring, Stock Cars, Tuning-Karossen und der GT-Serie warten außerdem eine Reihe von Veranstaltungen, die sich um das eSport-Team des zweifachen Formel-Eins-Weltmeisters Fernando Alonso drehen, der Codemasters auch als Berater zur Seite stand. Darüber hinaus gibt es Einladungs-Events, in denen man meist in vorgegebenen Boliden sein Können unter Beweis stellen muss. Entsprechend breit gefächert präsentiert sich der Fuhrpark: Angefangen bei kleinen Sportwagen wie dem VW Golf GTI oder Ford Focus TC-2 reicht die Auswahl von modifizierten Muscle Cars wie dem Dodge Challenger SRT über asiatische Tuner-Lieblinge wie den Honda S2000 bis hin zu noblen Renn-Karossen wie dem Ferrari 488 GTE oder Porsche 911 RSR. Selbst Alonsos Weltmeister-Wagen aus der Formel Eins, der Renault R26, hat den Weg ins Spiel gefunden und man darf sich in einem Showdown sogar höchstpersönlich mit dem Asturier duellieren. Mit Modellen wie dem alten Mini oder dem kultigen Ford GT40 finden sich zudem einige Klassiker der Motorsport-Historie in der überschaubaren, aber gut zusammengestellten Fahrzeugauswahl, die etwa 70 Wagen umfasst. Leider sind vor dem Kauf keine Probefahrten möglich, doch kann man sich für Rennen außerhalb der Karriere immerhin ein paar Modelle mieten, muss dafür aber auf einen Teil der Einnahmen verzichten.

Ein Ohrenschmaus

[GUI_STATICIMAGE(setid=86853,id=92597489)]
Die Fahrzeuge sind zwar nicht gerade Hochglanz-Polygonmodelle, aber dafür hören sie sich klasse an. © 4P/Screenshot

Leider sehen die Polygon-Modelle nur durchschnittlich aus und es mangelt den Boliden an Details. Vor allem die Innenräume sind grob gestaltet und die Instrumente in der Cockpitansicht teilweise erschreckend unscharf. Dafür klingen sie umso besser: Die Motoren röhren herrlich aggressiv und die Abmischung ist erste Sahne. Je nach Position der Aggregate dröhnen die Geräusche in einem 5.1.-Setup entweder aus den Front- oder Rear-Lautsprechern und selbst die gewählte Kameraperspektive wirkt sich auf den Klang aus. Ebenso wuchtig präsentieren sich Zusammenstöße und Unfälle. Schön auch, dass im Gegensatz zur Vorschau-Version jetzt auch die krachenden Fehlzündungen in Bild und Ton eingefangen werden. Nur auf einen Soundtrack wird im Rennen komplett verzichtet, so dass man die Motorenklänge voll und ganz genießen kann.


  1. Dem pflichte ich bei Strecken Auswahl ist mager, bei den Autos stört mich das gar nicht wirklich, wenn ich Auto Auswahl brauche, tröste ich mich ggf. mit Forza Horzion, da kann ich auch direkt super Umfangreich Tunen bzw. Teile verbauen.
    Bei den Strecken, ist das für mich was anderes, auch wenn zunächst irgendwie erfrischend, das die Basis Strecken mal etwas anders von der Zusammenstellung her sind, so fehlen mir nun doch meine Favoriten.
    Hätte super gerne: Nürburgring; Bathurst; Franchorchamps; und Laguna Seca...

  2. Auf der Strecke ist das Spiel wirklich gut, Steuerung mit dem PS4 Controller perfekt. Nur die Anzahl der Strecken ist mau und somit wird die Karriere irgendwann langwierig.
    Aber neue Strecken sollen ja kostenlos nachgereicht werden.
    Bin gespannt !

  3. *B-Money* hat geschrieben: 22.10.2019 10:48 Mal was anderes, weiß jemand was genaueres über die kommenden Zusatzinhalte??? Würde mich schon sehr Interessieren ob da noch was an zusätzlichem Strecken Content kommt???
    Also soweit ich gelesen habe, sollen Strecken noch kostenlos nachgereicht werden. Von kostenpflichtigen DLCs weiß ich aber nichts.

  4. UAZ-469 hat geschrieben: 18.10.2019 17:37
    ronny_83 hat geschrieben: 18.10.2019 15:39
    *B-Money* hat geschrieben: 18.10.2019 12:25 und bei einem alten BMW M1 mit Allradantrieb ist die Momenten verteilung wirklich so wie damals, sehr Hecklastig...
    Welcher M1 hatte denn jemals 4WD? Die waren doch immer Heckantrieb.
    Das ist ein Schreibfehler im Spiel, der hat wie die anderen Fahrzeuge seiner Klasse auch Heckantrieb. :)
    Japp ist ein Schreibfehler, sorry, und hatte mich auch sehr sehr gewundert, denn der traditionelle M1 Procar, hatte natürlich nur reinen Heckantrieb... beim Fahren hatte ich dies auch bemerkt, da wären höchstens nur 2% vorne! :lol:
    Nicht desto trotz, bleibt es dabei das u.a. die Momenten Verteilung sehr authentisch bzw. glaubwürdig rüber gebracht wird, nur halt übertragen auf ein anderes Auto! ;-)
    Mal was anderes, weiß jemand was genaueres über die kommenden Zusatzinhalte??? Würde mich schon sehr Interessieren ob da noch was an zusätzlichem Strecken Content kommt???
    Gruß

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1