Der ganz große Knackpunkt ist aber die Steuerung, seitdem man bei Nintendo schon zu Wii-Zeiten auf die glorreiche Idee kam, analoge Eingabemöglichkeiten so gering wie möglich zu halten und diesen unsinnigen Pfad auch bei der Switch weiterzuverfolgen. Es hat schon seinen Grund, warum sich neben Mario Kart und anderen Arcade-Racern keine Rennspiele auf diesen Plattformen finden, in denen es etwas authentischer zugehen soll. Warum? Weil analoge Schultertasten die Grundvoraussetzungen dafür sind, um gefühlvoll beschleunigen oder bremsen zu können. Genau das ist bei der Switch aufgrund des gewählten Controller-Designs auf diese Art nicht möglich – selbst der Pro-Controller verfügt lediglich über digitale Trigger, mit denen man nur Vollgas oder gar kein Gas geben kann bzw. auf Knopfdruck umgehend eine Vollbremsung hinlegt.
GRID Autosport ist freilich keine Hardcore-Simulation, sondern die Fahrphysik tendiert sogar eher in Richtung Arcade. Trotzdem geht es hier deutlich anspruchsvoller zu als in jedem anderen Switch-Rennspiel, wenn man sich ohne Hilfen wie Traktionskontrolle und ABS auf die Pisten wagt. Der sensible Umgang mit Gas und Bremse ist zusammen mit der Lenkung das A und O für das Fahrgefühl, das sich unter diesen problematischen Voraussetzungen kaum entfalten kann. Statt analog zu beschleunigen oder zu bremsen, muss man die Pedale hier mit einer Art Pumpbewegung bedienen, um die Kontrolle über die Boliden zu behalten. Das erfordert Übung oder Erfahrung mit Rennspielen aus der Ära der ersten PlayStation-Generation, obwohl es mit Peripherie wie dem NegCon schon damals Controller mit analogen Tasten gab, von der ambitionierte Nintendo-Raser nur träumen können.
Alternative Steuerungsmethoden
Immerhin hat Nintendo die Analogsticks noch nicht verbannt. Dadurch eröffnen sich zumindest Alternativen für eine bessere Fahrzeugkontrolle, indem man den rechten Stick für Gas und Bremse nutzt – eine Option, die Codemasters glücklicherweise gestattet, auch wenn sie persönlich nicht mein Fall ist. Und nicht nur das: In den ersten beiden der fünf vorgefertigten Schwierigkeitsstufen lässt sich sogar eine automatische Beschleunigung aktivieren, so dass man sich nur noch auf die Lenkung sowie das rechtzeitig abbremsen konzentrieren muss. Zudem gibt es eine optionale Bewegungssteuerung, bei der man die Fahrzeuge mit Hilfe des Gyrosensors über die Strecke dirigiert, sei es im Handheld-Modus, mit dem Joy-Cons oder dem Pro-Controller. Obwohl ich der Methode nicht abgeneigt bin und die Motion-Variante bei Titeln wie Splatoon sogar hervorragend fand, kann ich sie hier nicht unbedingt empfehlen. Mit dem Pro-Controller funktioniert die Bewegungssteuerung zwar besser
als im Handheld-Betrieb, aber wirklich wohl gefühlt habe ich mich mit der Gyro-Lenkung hinter dem Steuer nie.
Die wahrscheinlich beste Methode, GRID Autosport auf der Switch zu erleben, ist ausgerechnet mit einem Relikt aus der Vergangenheit verknüpft: dem GameCube-Controller. Denn das Pad von Nintendos kleiner Würfel-Konsole verfügt über analoge Schultertasten und wird sogar explizit vom Spiel unterstützt. Leider hatten wir für den Test kein Exemplar zur Verfügung, um es selbst auszuprobieren. In der Theorie dürfte das Fahrgefühl von der Verwendung des GameCube-Controllers spürbar profitieren, während die digitale Steuerung spätestens mit PS-starken Schleudern zum unerträglichen Graus wird. Von daher kann man gedanklich ein paar Prozentpunkte und eine ganze Schulnote auf unsere Wertung hinzuaddieren, wenn man den GameCube-Controller für Switch sein Eigen nennt und vornehmlich im mobilen Betrieb (analog) Gas geben möchte.
Bist du es Levi?
ja ja ja...mann kann es ja echt übertreiben.
ich hatte bock auf einen schnellen renner den ich entspannt
im handheld modus spielen kann.
genau das habe ich bekommen.
es sieht sehr gut aus, es spielt sich absolut angenehm, analog hin oder her.
und wenn ich auf dem klo fertig bin dann pause und gut.
wenn ich ne dicke rennsimulation spielen will, dann schmeisse ich meine playsi oder die one x an
und gut is
Trotzdem ist es nur ein Aspekt der ganzen Sache.
Ich kenne nicht viele die sich auf Stick umgewöhnen wollen wenn sie auf allen anderen Plattformen mit Trigger fahren.
Diese subjektive Meinung wird halt auch vom Tester so dargestellt. Die Hardware hat eine Optionen weniger als woanders.
Wenn du nur Trigger gewohnt bist und bei Codemasters F1 beim Start die richtige Drehzahl finden möchtest geht es halt auf der Switch nur mit Stick.
Die Switch wird halt für Viele nicht die Hauptrennplattform sein um sich dafür extra umzustellen.
Mache können es Andere weniger.
Korrekt dass die Maus das gleiche Problem hat. Hatte ich bei Pad vs Maus Diskussionen auch angeführt. Allein die Vibrationsfunktion eines Controller für Waffen- und Trefferfeedback lässt mich weniger mit M+T zocken.
Vom WASD Belegung und geringerer Richtungkontrolle abgesehen.
Nur habe ich halt die Wahl am Rechner oder wenn Pad und M+T mehr Support auf den Konsolen erfahren.
Jeder hat seine bevorzugte Steuerung.
Wenn eine Plattform bei gleicher Art paar Optionen weniger hat kann es die...
In Civarellos Beitrag, auf den du dich bezogen hast, gings es um Gasgeben UND Bremsen gleichzeitig, was mit dem Analog-Stick natürlich nicht geht.
Und bei wie vielen Spielen kommt das vor? Sorry, daß ich wieder so blöd frage, aber ein bißchen realistisch müssen wir durchaus bleiben.
Zumal man bei Shootern ja auch immer den PC im Hinterkopf haben muß - wo nicht wenige Leute mit Maus und Tastatur spielen. Da hat man dasselbe "Problem" wie auf der Switch (mit Shootern).
Ich verstehe, daß du das analoge Schießen fein findest, und dagegen ist nichts anzuwenden. Aber realistisch betrachtet dürfte das nicht so von Belang sein.
Gegen Ende meines Beitrags rede ich eher allgemein (Stichwort "fatale Fehlkonstruktionen"), nicht explizit auf dich bezogen. Hätte ich vielleicht deutlicher machen müssen.