Grim Dawn (Rollenspiel) – Mehr Beute geht nicht

Fazit

Mit Grim Dawn bekommen Xbox-Spieler eine saubere Umsetzung eines rundum gelungenen PC-Action-Rollenspiels ganz alter Schule. Eingebunden in eine passable, aber letztlich schwach erzählte Hintergrundstory, dreht die altbekannte Motivationsschleife sehr schnell auf Hochtouren: Monster gleich dutzendweise meucheln, Beute aufsammeln, sortieren, die besten Waffen, Rüstungen etc. behalten, irgendwann die nächste Charakterstufe erreichen, stärkere Monster meucheln, noch bessere Waffen, Rüstungen etc. finden, die nächste Charakterstufe erreichen, neue Fähigkeiten lernen und dann wieder von vorne. In mehr und mehr Gebieten, die auch das eine oder andere Geheimnis offenbaren, wenn man sich die Zeit zur Erkundung nimmt und nicht direkt zur nächsten Hauptaufgabe hetzt. Dass man mitunter das Gefühl hat, es gibt mehr Beute als Monster (und schon davon gibt es mehr als genug), wird nur dadurch zum Störfaktor, dass die Inventarführung eher eingeschränkt konsolenoptimiert ist und gelegentlich zum notwendigen Übel wird. Das schnörkellose Hack&Slay läuft rund und sieht gut aus – allerdings nicht außergewöhnlich, da man im Rahmen der sauberen Portierung vor allem die letzte Konsolen-Generation bis runter zur Xbox One im Fokus hatte. Eine Option, um auf der Series X zwischen Qualität und Performance umzuschalten, fehlt derzeit noch, wird aber hoffentlich ebenso wie eine anpassbare Schriftgröße bald nachgeliefert. Doch auch so ist Grim Dawn ein Garant für ebenso unkomplizierte wie motivierende sowie lang anhaltende Action-Rollenspiel-Unterhaltung.