Action, mit Gewicht
Da lobe ich mir die Kampagne für Solisten – die steht nämlich immer Gewehr bei Fuß, wenn ich Lust darauf habe. Und erfreulich abwechslungsreich ist sie auch noch: Mit einem gepanzerten Kampfroboter schießt und schlägt man zunächst mal Feindscharen kurz und klein. Doch wegen der gut umgesetzten Physik sowie fordernder Gegnertypen ist das keine Highspeed-Angelegenheit. Mein Mech kann die Panzerung hochfahren und soTreffer wegstecken, er kann in der Luft schweben und in alle Richtungen feuern, aber auch mit Karacho und Nahkampf-Attacke zum Gegner hinsausen. Dazu gesellen sich allerhand Waffen (mit wenig Munition) und jederzeit einsetzbare Items, die entweder Panzerung auffrischen oder gegen den Feind eingesetzt werden wollen.
Durch Gegnerplatzierung und Leveldesign ergibt sich ein anspruchsvolles Katz- und Maus-Spiel: Man zieht sich hinter Deckung zurück, wechselt fließend zwischen Nahkampf und dreierlei Handfeuerwaffen, behält die Schwebe-Energie-Anzeige im Blick und muss einem gut gepanzerten Roboter schon mal in den (ungeschützten) Rücken fallen. Dazu gesellen sich Abschnitte, in denen mein Pilot auf Knopfdruck seinen Stahlkoloss verlässt und nur mit Pistole und Messer eine Basis infiltiert – eine Art Splinter Cell light in 2D, mit Lichtkegeln, vielen Leitern, aufmerksamen Automatik-Geschützen und Computer-Terminals zum Hacken.
Mech-Baukasten?
Während der Mehrspieler-Part eine Reihe verschiedenster Kampfkübel bietet, ist man im Story-Modus auf einen Roboter festgelegt – der stellt eine gute Mischung aus spürbarem Gewicht und Beweglichkeit dar und kann mit erbeuteter Kohle ordentlich aufgerüstet werden. Von typischen Verbesserungen wie dickerer Panzerung oder mehr Schwebe-Power über allerlei Knarren bis hin zu Superattacken ist einiges dabei – so unterschiedlich wie die Multiplayer-Mechs wird das Standardmodell aber nie. Etlichen Steam-Spielern stieß diese Einschränkung sauer auf, ich kann aber gut damit leben – schließlich ist die Einzelspieler-Kampagne auf die Fähigkeiten dieses Allround-Roboters ausgelegt. In technischer Hinsicht ist Hardcore Mecha etwas nüchtern und unspektakulär, dafür sehr sauber und kompetent programmiert: Die Charakter-Porträts in den Dialogen sind klasse gezeichnet, die wenigen Sequenzen sind dynamisch und die Grafik gefällt mit guten Mech-Animationen und ein paar netten Spezialeffekten – ein pixelig-charmantes Action-Feuerwerk im Stile von alten SNK- bzw. Irem-Hits oder auch jüngst Blazing Chrome darf man aber nicht erwarten.
Danke!
Hab auch mal ne Frage: Gibt es für die Kampagne mehrere Piloten, kann man sie also aus mehreren Perspektiven spielen oder bleibt es bei einem einzigen Protagonisten?
Der von dir angesprochene Survival-Modus "Simulation Mode" wurde vor kurzem in PC-Version gepatcht und ist auf PS4 auch enthalten. Er ist allerdings a) nur solo spielbar und b) wird er erst nach dem Durchspielen der Solo-Kampagne freigeschaltet.