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Hatoful Boyfriend (Simulation) – Der Planet der Vögel

„Schau dir unbedingt Hatoful Boyfriend an!“, haben sie gesagt. Hatofu… nie gehört. Was ist das? „Es ist skurril, witzig und hat eine tolle Geschichte“, meinten sie. Oha. „Wenn du es ein paarmal durchgespielt hast, siehst du das richtige Ende“, hieß es. Also habe ich es ein paarmal durchgespielt und dann das richtige Ende gesehen. Hätte ich nur nicht auf sie gehört!

© Moa Hato / Mediatonic / Devolver Digital

Der Planet der Vögel

Hatoful kann ja viel bedeuten: Im japanischen Original steckt das englische „hateful“ (hassenswert) ebenso drin wie „hurtful“ (schmerzhaft) oder „heart“ (Herz). Nicht zuletzt bedeutet das japanische „hato“ sogar Taube – Informationen, die ich mir anlesen musste. Die den Nagel allerdings auf den Kopf treffen, denn Hatoful Boyfriend ist eine Geschichte über Vögel. Nein, nicht im metaphorischen Sinne. Ganz wörtlich.

Denn „St. PigeoNation’s“ ist eine Schule für alle Arten von Vögeln, das muss man so hinnehmen. Und warum auch nicht? Mitte des 22. Jahrhunderts wurde „Der Planet der Affen“ also Wirklichkeit. Was nicht hießt, dass es keine Menschen mehr gibt. Eine von ihnen spielt die Hauptrolle.

Inter…kulturelle Paarungen

Tosaka Hiyoko heißt das Mädchen, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird. Sie ist die einzige menschliche Schülerin an St. PigeoNation’s und muss…

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Eine der wenigen Möglichkeiten, das Spiel zu beeinflussen: Mathe verbessert die Weisheit, Sport die Verfassung und Musik das Charisma. Nennenswerte Auswirkungen hat das nicht. © 4P/Screenshot

Ein erklärtes Ziel gibt es nicht. Im Aufbau gleicht Hatoful Boyfriend allerdings so genannten Otome-games. Das sind Spiele für Mädchen, die meist in größtenteils starren Bildern und über viele Dialoge erzählt werden. Gelegentliche Entscheidungen beeinflussen dabei den Fortgang der Handlung und oft geht es darum, zwischen welchen Charakteren es romantisch funkt.

So auch in Hatoful Boyfriend: Für welche der Tauben entscheidet sich Hiyoko? Der Plot dreht sich um profane Dinge wie nebenschulische Aufgaben oder gesellschaftliche Feste. Die Frage ist meistens: Mit wem soll sich Hiyoko verabreden oder in welchem Fach soll sie ihre schulischen Leistungen verbessern, um welche Charaktereigenschaften zu steigern

Zeitschleife

Das Prinzip ist banal und Fehlentscheidungen werden kaum bestraft. So lange ich mich halbwegs an z.B. den versnobten Sakuya gehalten habe, durfte ich am Ende mit ihm anbandeln. Die Anzahl der Einflussmöglichkeiten ist ohnehin überschaubar. Mir ist klar, dass das Erzählen der Geschichte im Vordergrund steht. Dennoch ist Hatoful Boyfriend spielerisch mangelhaft.

„Klack, klack, klack“ rattert die Leertaste durch endlose Dialogfenster. Immer häufiger habe ich irgendwann das Zeitraffer aktiviert, weil sich beim sechsten, siebten, achten Erleben derselben Geschichte wenig ändert. Mit jeder Entscheidung für eine neue Romanze lerne ich zwar die potentiellen Liebhaber kennen, insgesamt bleibt aber vieles gleich.

 

  1. tacc hat geschrieben:
    Ja, es hat viel damit zu tun, dass ich mit so genannten "Visual Novels" schwer warm werde.
    Warum dann der Test?
    Wigggenz hat geschrieben:
    Kajetan hat geschrieben:
    Warum nicht?
    Weil das gegen die 4Players-Bewertungsphilosophie spricht.
    Fair bedeutet, dass wir ein Spiel nur von Redakteuren unter die Lupe nehmen lassen, die sich in einem Genre heimisch fühlen.
    Was ist aber wenn es kein Redakteur gibt der sich im Genre heimisch fühlt und die User aber trotzdem gern ein Test lesen würden?

  2. Stimmt tatsächlich. Allerdings habe ich mir in letzter Zeit aus Interesse verschiedene Visual Novels angeschaut - Steam empfiehlt mir sogar schon Visual Novels. ;) Und Hatoful Boyfriend ist einfach die aktuellste davon (vom Europatermin ausgehend). Interesse ist also auf jeden Fall vorhanden - und im erweiterten Fall kann das auch mal als "heimisch" gelten. Man muss den Horizont ja auch mal erweitern. :)
    Zumal im Fall von HF nun wirklich nicht alles rosig aussieht. Wie beschrieben hebt es sich durchaus durch einige Negativpunkte von anderen Lesespielen ab.

  3. Wigggenz hat geschrieben:
    Kajetan hat geschrieben: Warum nicht?
    Weil das gegen die 4Players-Bewertungsphilosophie spricht.
    Fair bedeutet, dass wir ein Spiel nur von Redakteuren unter die Lupe nehmen lassen, die sich in einem Genre heimisch fühlen.
    Stümmd.

  4. Kajetan hat geschrieben:
    tacc hat geschrieben:
    Ja, es hat viel damit zu tun, dass ich mit so genannten "Visual Novels" schwer warm werde.
    Warum dann der Test?
    Warum nicht?
    Weil das gegen die 4Players-Bewertungsphilosophie spricht.
    Fair bedeutet, dass wir ein Spiel nur von Redakteuren unter die Lupe nehmen lassen, die sich in einem Genre heimisch fühlen.

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