Was haben PlayStation-Spieler, was Dreamcast-Spieler nicht haben? Na? Genau: Stealth-Action à la Metal Gear Solid. Und während sich PS2-Besitzer hierzulande noch bis zum nächsten Jahr gedulden müssen, um durch Teil 2 zu schleichen, haben die schwedischen Entwickler von Amuze allen Sega-Fans einen Herzenswunsch erfüllt: Mit Headhunter betritt Kopfgeldjäger Jack Wade die Konsolen-Bühne – er schleicht, er schießt, er rast und er heizt Solid Snake & Co ordentlich ein. Unser Test verrät Euch, ob das Action-Adventure in Hitregionen vorstoßen kann!
Kopfgeldjäger mit Kopfweh
Im Jahr 2019 ticken die Uhren in Kalifornien anders: Die Regierung pfeift auf Pressefreiheit, übt eine absolute Medienkontrolle aus und bezahlt die Profi-Sherriffs von ACN (Anti-Crime-Network), um dem organisierten Verbrechen Herr zu werden. Nebenbei floriert der Organhandel – bevorzugt mit Frischware aus Krisengebieten. In diesem Szenario übernehmt Ihr die Rolle von Kopfgeldjäger Jack Wade, der in einem Krankenhaus aufwacht, sich erst allmählich an seine Vergangenheit erinnert und bestürzt feststellt, dass er seine Lizenz neu erwerben muss. Und weil sich gerade eine attraktive und vor allem zahlungskräftige Auftraggeberin für seine Fähigkeiten interessiert, nimmt Jack den Job an. Im Laufe des Spiels gerät der einsame Jäger nicht nur zwischen die Fronten, sondern lüftet Stück für Stück das Geheimnis seiner eigenen Vergangenheit…
Üben, üben, üben
Bevor Ihr so richtig loslegen könnt und Euch in Schulterperspektive durch die weniger schönen Viertel Kaliforniens schleicht, müsst Ihr die erste Kopfgeldjäger-Lizenz erwerben: Sobald Ihr die vier virtuellen Übungen (Motorradrennen, Schleichen, Schusswaffeneinatz und Trainingslevel) bestanden habt, winken Lizenz C, erste Waffen und Zugang zum Datennetzwerk. Je höher die Lizenz, desto besser sind Ausrüstung und Verbrecher-Informationen – insgesamt gibt es fünf Lizenzen (C, B, A, AAA, *). Das Tutorial ist sehr gut gelungen und jedem Anfänger wärmstens zu empfehlen, um sich schon mal an den fordernden Schwierigkeitsgrad zu gewöhnen, der so manchen Einsteiger abschrecken wird. Nur wenn Ihr die Steuerung perfekt beherrscht, lässt sich das virtuell Headhunter-Leben in die Länge ziehen. Warum der Übungsteil allerdings den im späteren Spielverlauf wichtigen „Stealth Kill“ nicht praktizieren lässt, bleibt ein Rätsel.