Jack Wade kann alles
Weil die Steuerung von Jack Wade über Analog-Stick nicht nur absolut flüssig von der Hand geht, sondern auch zahlreiche Bewegungen möglich macht (ducken, abrollen, rennen, in Deckung gehen, aus der Deckung schießen, anschleichen), ist die Verbrecherjagd sehr abwechslungsreich. Die automatische Zielfunktion lässt während der Kämpfe nichts zu wünschen übrig; per Knopfdruck entscheidet Ihr in heiklen Situationen wen oder was Ihr aufs Korn nehmt. Die Locations bieten zudem zahlreiche zerstörbare und vor allem hoch explosive Ziele, die so manchen Gegneransturm mit einem Schuss in Asche verwandeln.
Auf die Payne- oder die Snake-Tour?
Trotzdem entscheidet Ihr, ob Ihr Euch lieber à la Max Payne durch enge Korridore ballert, oder lieber unauffällig vorgeht und ab und zu den lautlosen Tod per „Stealth Kill“ ansetzt. Die KI der Gegner ist übrigens sehr gut gelungen und basiert auf dem Sichtfeldradius, den Ihr immer per Minimap im Auge habt. Spätestens bei den Boss-Kämpfen kommt es auf die richtige Taktik und Köpfchen an – hier haben sich die Entwickler wirklich einiges einfallen lassen. Im direkten Vergleich zu Metal Gear Solid liegt der Fokus von Headhunter zwar deutlicher auf dynamischer Action und nicht so stark auf der lautlosen Tour, aber manche Levels sind nur lautlos und mit Betäubungspistole zu bewältigen. Und obwohl die Rätseleinlagen mit den diversen Gegenständen, verschiebbaren Kisten und Mini-Spielchen nicht an die Komplexität von Resident Evil: Code Veronica X heranreichen, sorgen sie für Abwechslung vom harten Jäger-Alltag und die nötige Adventure-Würze.
Headhunter spielt sich wie…
…eine Mischung aus vielen altbewährten Top-Titeln. Headhunter bedient sich zwar offensichtlich bei Metal Gear Solid (Kontakt zu Auftraggeberin per Bilduhr; charakteristische Endgegner; Sichtfeldradius der Gegner etc.) und Resident Evil (Perspektive, Rätsel, Datenbank), kann aber ein ganz eigenes Flair vermitteln. Jack Wade wird aufgrund der packenden Story als authentische Helden-Figur neben Solid Snake und Claire Redfield etabliert: Er ist cool, smart und fährt mit seinem Top-Gun-Moped wie ein Wahnsinniger durch den Sonnenstaat. Mancher PC-Spieler wird sich sogar an Max Payne erinnert fühlen, besonders wenn man sich schwer bewaffnet durch enge Gänge schießt – Jack Wade hat eben auch nichts zu verlieren.