Eine der großen Stärken ist das Artdesign: Vor allem die Bewohner Hyrules, die Bosse (darunter viele bekannte Gesichter) und vor allem die Helden wurden trotz Klon-Manko mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Allerdings fielen die relativ großen, weitgehend offenen Umgebungen dem Warriors-Fluch zum Opfer – sie hätten aufwändiger ausfallen dürfen. Immerhin: Die Bildrate geht nur selten bei großem Gegneraufkommen mit gleichzeitigem Effektgroßeinsatz in die Knie und der Grafikstil ist insgesamt deutlich bunter, als man es von den bisherigen Koei-Schlachten gewohnt ist. Die Lebensleiste besteht aus Herzchen und wenn man viele Gegner gleichzeitig oder einen Boss in die ewigen Jagdgründe schickt, wird der Bildschirm von einem Rubinregen gefüllt. Wenn man eine Kiste öffnet, wird die bekannte Kameraperspektive verwendet und der entsprechende Musik-Jingle eingespielt. Man gibt sich viel Mühe, sowohl visuell als auch akustisch die Welt von Hyrule zum Leben zu erwecken. Dies gelingt mit wechselndem Erfolg. So hat die knapp bekleidete und mit ihrer Oberweite eher an Soul Caliburs Ivy erinnernde Cia z.B. ebenso viel Mühe, in ihr Kleid zu passen wie in diese Welt. Zudem geht immer dann ein Teil der aufgebauten Stimmung flöten, wenn die Variationen der Zelda-Themen von den Warriors-typischen harten Gitarren-Riffs ersetzt werden. Der Effekt wäre ähnlich, wenn bei „Der Herr der Ringe“ die Schlacht um Helms Klamm nicht durch den Soundtrack von Howard Shore, sondern durch Musik von Pierce The Veil oder Asking Alexandria unterstützt würde – es passt einfach nicht.
Nach der Geschichte kommt das Abenteuer
Dass die Geschichte mit etwa acht bis zehn Stunden im Rahmen der Warriors-Serie vergleichsweise kurz ausgefallen ist, versucht der Abenteuer-Modus aufzufangen. Hier muss man versuchen, auf einem 128 Felder großen Raster im 8Bit-Retro-Look, Aufgaben zu erfüllen. Allerdings hat man anfänglich nur Zugang zu einer Hand voll Abschnitte. Weitere daran angrenzende werden je nach Endbewertung der Schlacht freigeschaltet, die allerdings nicht im 8-Bit-Grafikstil, sondern im „normalen“ Kampfmodus dargestellt wird. Motivierend in diesem Modus: Mitunter ist die Figur, mit der man der Herausforderung begegnen muss, vorgegeben. Und die Aufgaben variieren: Von einem Bosskampf-Marathon à la „Besiege fünf große Gegner in zehn Minuten“ bis hin zu „Töte nur diesen oder jenen Feind“. Allerdings bleibt man mechanisch immer auf vertrautem Boden. Rätsel- oder puzzlelastige Dungeonausflüge wird man auch hier nicht antreffen. Dennoch zieht mich vor allem dieser Modus immer wieder zu einem Gefecht nach Hyrule. Man kann in den Gebieten zahlreiche, mitunter figurenspezifische Geheimnisse entdecken. Und mit den freigeschalteten Kerzen oder Kompassen kann man auf der Übersichtskarte das eine oder andere Licht ins Dunkel bringen und neue Zugänge freischalten.
Trotz aller Vorzüge und trotz des auch mittelfristig motivierenden Abenteuer-Modus schaffen es die Hyrule Warriors nicht, Orochi 3 als meinen momentanen Warriors-Favoriten abzulösen. Grund dafür ist das in vielen Bereichen nicht genutzte Potenzial. Dass z.B. die Fähigkeiten der einzelnen Figuren über die Kombination aufgesammelter Materialien erweitert und verbessert werden können, ist eine gute Idee. Dass die resultierende Entwicklung bei nahezu jeder Figur identisch abläuft (auch wenn die benötigten Zutaten variieren), ist schade. Wie auch das weiterhin beinahe komplette Fehlen von Sprachausgabe. In den Ladeschirmen der Story bekommt man zwar einen erzählten Rückblick, doch sobald es ins eigentliche Spiel geht, sind Untertitel und einfache Stöhn-, Schluchz- oder Lachlaute das Maß aller Dinge. Das ist besonders bedauerlich, da die anderen Warriors-Spiele zumeist über umfangreiche Sprachausgabe auch während der Gefechte verfügen. Zwar bleibt man mit dieser Sprachlosigkeit der Zelda-Tradition treu, doch im Jahr 2014 hätte es mehr sein dürfen.
Deine Reaktion auf DLC hat mich jetzt neugierig gemacht, aber ich bleib' vorerst noch beim Fire Emblem Fates. Ach ja, falls jemand von Euch noch Amiibos herumliegen hat, nutzt es ruhig beim Hyrule Warriors (am meisten hierbei empfohlen wären Link, Toon-Link, Zelda, Shiek und Ganondorf).
Naja auch nicht die Lösung, weil man sich dann nicht mehr so gut unterhalten kann.
Heute mal einen der DLC gekauft. Wahnsinn was da an Gameplay hinzukommt.
Kein Kopfhörer zur Hand für das Gamepad?
Spiele es gerade mit meiner Tochter und zu zweit macht es um einiges mehr Spaß. Absprachen um die wichtigen Punkte einzunehmen und der andere kümmert sich um die Missionen.
Oder man rettet sich gegenseitig den Hintern wenn man gerade aufgemischt wird.
Aber nach ein paar Stages ist dann auch schnell die Luft raus. Was auch vor allem am Pad Spieler liegt. Das macht auf dem Pad nur bedingt Spaß. Und der andere wird von Ton vom Pad genervt.
Koop würde ich auf die 70 noch einmal 10 drauf hauen.
Da hast du recht Levi. Und im Abenteuermodus gibt es dann doch schon einige knackige Stellen, wenn man die Level in der falschen Reihenfolge angeht, weil man noch nicht hoch genug gelevelt ist oder einem die richtigen Waffen fehlen, so schafft man das nicht und muss erstmal bessere Ausrüstung farmen. Also zu leicht ist es keinesfalls und mit reinem Button-Smashing kommt man nicht weiter, da man in manchen Leveln auch taktisch vorgehen muss um erfolgreich zu sein. Ich wünsche dir noch viel und lange Spaß mit dem Spiel.
Ich werde definitiv lange beschäftigt sein, da ich mir direkt schonmal die DLCs vorbestellt habe. Selbst komplette Abenteuer-Maps wird es geben, das sind dann pro Map erneut 128 Herausforderungen. Bin mal gespannt welche freischaltbaren Dinge man dann dort versteckt.