Für Simulations-Fans hat Weihnachten schon längst begonnen. Neben dem Flight Simulator 2002 kam diesen Winter eine weitere hochkarätige Flugsimulation in die Läden: IL-2 Sturmovik. Ihr tretet wahlweise als Pilot der sowjetischen oder deutschen Luftwaffe an der Ostfront an. Wie sich die neue Luftkampfsimulation von Maddox Games im Vergleich zur Konkurrenz schlägt, erfahrt Ihr in unserem Test!
Ab zur Front!
IL-2 dürfte sich als einzige Flugsimulation überhaupt intensiver mit der Schlacht um Russland im Zweiten Welt Krieg auseinandersetzen. Das namengebende Flugzeug, die IL-2 Sturmovik, gehörte zu den größten Schrecken der deutschen Luftwaffe. Ihre enorme Widerstandskraft gegen Beschuss war das Schlimmste für die feindlichen Piloten. In kein anderes Flugzeug dieser Größe konnte man mehr Kugeln versenken, als in die IL-2. Natürlich hat diese enorme Panzerung ihren Preis – im Vergleich zu anderen Maschinen fliegt sich die Sturmovik sehr behäbig und etwas langsam, gerade die Bf-109 (Messerschmitt) und die FW-190 (Focke-Wulf) kommen wesentlich schneller auf hohe Geschwindigkeiten. Die beiden stellen auch die einzigen steuerbaren deutschen Flugzeuge im Spiel dar. Auf sowjetischer Seite gibt es neben den verschiedenen Ausführungen der IL-2 unter anderem noch die MiG-3, diverse Yaks und die amerikanische P-39 (eine Leihgabe an die stark dezimierte Sowjet-Luftwaffe). Somit sind gut 26 verschiedene Flugzeuge bzw. deren unterschiedliche Versionen steuerbar und machen Lust auf mehr – hoffentlich werden bald zusätzliche Flugzeuge nachgeliefert. Gerade auf deutscher Seite gab es noch viele interessante Flattermänner, z.B. die Me-262, das erste serienreife, düsengetriebene Kampfflugzeug der Welt.
Simulation hui, Kampagne pfui
Profis werden IL-2 sicherlich sofort in ihr Herz schließen: keine andere Flugsimulation bietet so ein exaktes und realistisches Fluggefühl. Die Entwickler von Maddox Games simulieren wirklich alles vom Propellerwinkel bis hin zur Schraube, die die Rumpfverkleidung festmacht. Um noch mehr Realismus zu schaffen, wurden Piloten aus dem Zweiten Weltkrieg von beiden Seiten hinzugezogen, die sowohl über herausragende fliegerische Fähigkeiten als auch Kampferfahrung verfügen.
Die Detailverliebtheit macht sich auch beim Schadensmodell stark bemerkbar, das so ziemlich zum Ausgefeiltesten gehört, was das Genre zu bieten hat. Jede noch so kleine Beschädigung am Flugzeug macht sich sofort bemerkbar – ein durchsiebtes Ruder hat kaum noch Wirkung, ein beschädigter Reifen am Fahrwerk macht die eine glimpfliche Landung zum Glückspiel und ein beschädigter Motor droht sogar zu explodieren und würde damit die Maschine komplett in Stücke reißen.