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Inazuma Eleven Go: Licht & Schatten (Taktik & Strategie) – Kampfgeister und Korruption

Mit Inazuma Eleven Go läuft pünktlich zur WM die nächste Generation von Anime-Kickern auf. Kann das erste für den 3DS entwickelte Fußball-Rollenspiel im Test frische Akzente setzen oder geht der Steilpass ins Nichts?

© Level 5 / Nintendo

Gegen den modernen Fußball!

In der Welt der Raimon High läuft so einiges schief. 10 Jahre ist es her, dass das legendäre Team um Kapitän Mark Evans die Football Frontier Internation gewonnen hat.  Nach dem Triumph von Inazuma Japan hat die finstere Organisation Fifth Sector den Spielbetrieb übernommen. Mit standardisierten Trainings, einer völligen Gleichschaltung der Clubs sowie weitreichenden Spielmanipulationen ist Fußball nicht länger ein Sport – was auf dem Rasen stattfindet gleicht vielmehr einer Inszenierung, die mit echter Leidenschaft nichts mehr zu tun hat. In dieser düsteren Fußball-Welt will der junge Protagonist Arion Sherwind dem Fußballclub der Raimon-Highschool beitreten  und muss bald schmerzhaft erfahren, dass Fußball nicht mehr das ist, was es einmal war.

Ein Schelm wer Böses denken mag, aber: Level 5 zeichnet auf überspitzte Weise eine Welt, die viele Fans und Ultras auch in den realen Ligen wiederentdecken könnten. Manipulationen, Geld und Spielverschiebungen spielen leider auch in

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10 Jahre nach dem Triumph von Inazuma Japan kontrolliert Fifth Sector den kompletten Spielbetrieb. © 4P/Screenshot

der Realität eine Rolle, wenn auch nicht in diesem Ausmaß. Trotzdem: wer bei dem über allem thronenden Imperator von Fifth Sector nicht an Sepp Blatter denkt, der hat wohl auch von der FIFA und ihrem Exekutivkomitee noch nie etwas gehört.

Die Handlung wird serientypisch in vielen Gesprächen, Zwischensequenzen und tollen Anime-Filmen präsentiert. Zwar gibt sich das Studio gewohnt kinderfreundlich, aber die witzigen Charaktere, interessanten Wendungen und vor allem die charmante Überhöhung des Fußballsportes können erneut überzeugen.  Wie immer hat jeder Spieler charakterliche Eigenheiten– so ist Airon über alle Maßen idealistisch, während der Kapitän Riccardo von Selbstzweifeln zerfressen wird. Neu und gelungen sind die vollvertonten Gespräche in der sogenannten „Gesprächsphase“, die vor wichtigen Spielen stattfindet.

Spielerischer Stillstand

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Inazuma Eleven Go! Licht/Schatten ist der erste Teil, der für 3DS entwickelt wurde. In Japan ist das Spiel bereits seit 2011 verfügbar. © 4P/Screenshot

Technisch hat die Serie endlich den Sprung auf den 3DS gemeistert. Erstmals gibt es eine vollständige 3D-Kulisse und ordentliche Spielermodelle. Allerdings erreicht man nicht das Niveau von Pokémon X/Y – insbesondere bei den Spezialattacken ist hier noch Luft nach oben. Spielerisch hat sich so gut wie nichts verändert: Im Mittelpunkt stehen die 11v11-Matches, in denen man gegen andere Clubs antritt. Nach wie vor steuert man die eigenen Kicker mit dem Stylus und dirigiert Pässe, Schüsse und Laufwege. Das funktioniert auch bewährt ordentlich, allerdings wurde kaum an den Schwächen gearbeitet. Man kann immer noch keine hohen Flanken schlagen, die Auswahl ist oft recht hektisch und Abwehraktionen benötigen wenig Taktik.
 
Etwas nervig ist zudem, dass die ersten Spiele stark gescriptet und ständig durch Missionsziele à la „Laufe mit Spieler XY in den Kreis“ unterbrochen werden – glücklicherweise werden die Spiele im Laufe der Handlung offener.  Allerdings sind die Story-Matches nach wie vor zu einfach. Ja, das „Element“ der Kicker spielt eine  wichtige Rolle und man sollte immer das zugrundeliegende Stein-Schere-Papier-System im Blick haben, wenn man die Mannschaft zusammenstellt – dennoch kommt man mit der Standardaufstellung oft gut zurecht. Außerdem ist ärgerlich, dass ich zwar umfangreich an meiner Aufstellung, Formation und Spezialtechniken feilen darf, aber simple Verhaltensmuster oder einstudierte Standards nicht möglich sind.

Neu sind die Kampfgeister, die einige meiner Hauptfiguren entfesseln können. Ähnlich wie die Aeons in Final Fantasy unterstützen sie die Helden auf dem Spielfeld und ermöglichen starke Spezialaktionen – eine nette Dreingabe zu den ohnehin wichtigen Spezialangriffen.

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