Veröffentlicht inTests

Ion Assault (Arcade-Action) – Ion Assault

Habt ihr schon mal Fanta mit Cola vermischt? Klar: Spezi kennt jeder. Passt perfekt zusammen! Und wie sieht es mit Smarties und Vanille-Eis aus? Heißt McFlurry und ist eine ganz hervorragende Leckerei! Aber was ist mit Köstlichkeiten abseits der Speisekarte? Wie wäre es z.B. mit Geometry Wars und Super Stardust HD – gewürzt mit einem beeindruckenden Physik-Experiment? Es wäre eine ganz vorzügliche Neuentdeckung!

© Coreplay / Black Inc. (360) / bitComposer (PC)

Die Kraft der Ionen

Wenn ihr einen Blick auf Geometry Wars: Retro Evolved werft, was fällt euch auf? Es blitzt und zischt, dass es eine Freude ist! Doch sobald sich das Augenlicht an den Neon-Overkill gewöhnt hat, fällt auch ein ganz anderer Effekt ins Auge. Da wabert eine Art Gravitationsfeld im Hintergrund – sogar das Ableben des eignen Schiffs ist dank des bewegungsfreudigen Rasters eine optische Freude! Und irgendwie müssen sich die Jungs beim Münchner Indie-Entwickler Coreplay gedacht haben:  Man muss doch ein ganzes Spiel um einen ähnlich coolen Effekt stricken können. Gesagt, getan. Und es wabert und funkelt sogar spektakulärer als beim Geometry Wars-Nachfolger!

Die minimalistische Brillanz eines Retro Evolved 2 erreicht Ion Assault freilich nie. Während das aktuelle Geometry Wars sein Gravitationsfeld nämlich in den Hintergrund schiebt und auf

[GUI_FLVPLAYER(width=300,height=188,STREAMINGID=36863,image=http://static.4players.de/premium/ContentImage/30/9c/141098-bild.jpg)]
VIDEO: Der Ionensturm in Bewegung.
unterkühlte Neon-Effekte setzt, drängen sich bei Ion Assault gleißende Explosionen und ein ungewöhnlicher Partikeleffekt in den Vordergrund. Wie bei Super Stardust verglühen Asteroiden dabei in einem hellen Rot, wenn ich eine volle Ladung Ionen in ihre Richtung schieße. Ionen-Waffen sind weiß Gott nichts Neues, meint ihr? Diese schon! Denn sie verballert keine herkömmlichen Magazine mit tödlichen Strahlengeschossen, sondern sammelt ihre Munition erst auf Knopfdruck ein. Je länger ich die linke Schultertaste gedrückt halte, desto mehr Partikel saugt mein Schiff dabei an – wenn ich loslasse, schießt es sie als gebündelte Masse über das rechteckig begrenzte Spielfeld. Das Besondere: Die Partikel verschwinden nie, sondern werden lediglich neu verteilt. Wenn ich schnell bin, fliege ich also in die Richtung meines letzten Schusses und kann einen Großteil der Ionen wieder aufsaugen. Das heißt allerdings auch, dass ich mir überlegen sollte, wohin ich ziele. Falls nicht ausreichend weitere Partikel in meiner Ecke des Asteroidenfeldes vorhanden sind, ist es  nämlich denkbar unpraktisch, sämtliche Munition in ein von Feinden belagertes Gebiet zu schießen…

Träge Taktikspielerei

Es hat einige Levels gedauert, bis ich das Prinzip verinnerlicht hatte. Umso mehr habe ich dann aber das dynamische Wechselspiel aus Ansaugen, Schießen und dem schnellen Stellungswechsel in das nächste dichte Ionenfeld genossen! Immerhin ist das zentrale Element nicht nur spielerisch fordernd und ungemein befriedigend – es ist auch ein Fest fürs Auge, wenn das Schiff eine gleißende Ionenmasse aufnimmt und in einen berstenden Asteroiden drückt! Anstatt aber mit dem rechten Analogstick unmittelbar in Richtung meines Ziels zu „zeigen“, muss ich das Schiff durch eine vergleichsweise träge Drehung nach rechts oder links in Position bringen. Lasst euch nicht abschrecken: Was in den ersten Minuten wie ein verheerender Designfehler wirkt, geht irgendwann in Fleisch und Blut über. Zum einen dauert der Übergang allerdings zu lange und zum anderen hätte Coreplay für mehr Komfort sorgen müssen: Dass ich nur während des Ansaugens von Ionen sehe, in welche Richtung mein Schiff zielt, raubt mir jedenfalls immer dann die Übersicht, wenn ich gerade ohne gezogene Schultertaste unterwegs bin. Weil ich mich so aber deutlich schneller fortbewegen kann und die Flucht in manchen Situationen das einzige probate
Verliert man anfangs noch den Überblick, rauscht man bald elegant durch die Partikel-Galaxie.
Mittel ist, muss ich mich vor vielen Schüssen erst neu orientieren. Diesen taktischen Ausrutscher hätte man mit einer ständigen Anzeige leicht vermeiden können.

Dabei ist die richtige Taktik von entscheidender Bedeutung, denn Ion Assault verzeiht nur wenige Fehler! Die Schwierigkeit schwankt zwar leider auch in späteren Levels von hackeschwer bis beinahe zu einfach, doch es gilt stets die wunderbar altmodische Devise: Wer sich der Gefahr nicht schnell entzieht, kann das Unglück oft nicht mehr verhindern. Drei Leben sowie ein neues alle 100.000 Punkte nehmen dem Bildschirmtod zwar etwas Schrecken. Im Gegensatz zu seinen Vorbildern verschreibt sich Ion Assault aber nicht der hyperschnellen Action, sondern setzt trotz seiner Dynamik und einiger beeindruckender Schauwerte umsichtiges Vorgehen voraus. Passive Extras frieren dabei sämtliche Bewegungen auf dem Spielfeld ein oder vergrößern die Reichweite meines Ionen-Saugers. Aktive Extras unterstützen mich hingegen, indem sie selbstständig Feinde attackieren oder eindrucksvolle schwarze Löcher erzeugen. Und vor allem Bosskämpfe erinnern im besten Sinne an längst vergangene Tage. Hier leben sie noch: Gigantische, fast leblose Weltall-Monster, deren riesiges Auge mich verfolgt, während sie Dutzende kleine Handlanger auf mich hetzen.

Ionen-Ping Pong

Und nicht zuletzt kann ich mich auch in Ion Assault ganz dem Erklimmen der Highscore-Liste verschreiben, denn Mehrfach-Treffer mit nur einem Schuss bringen ebenso zusätzliche Punkte wie nur das regelmäßige Auflesen selbiger meinen Multiplikator ernährt. Doch leider ist der weltweite Wettstreit auf Dauer der einzige Anreiz zum Dranbleiben. Die jeweils sechs Abschnitte in vier Kulissen mit ähnlichen Gegnern sind nämlich viel zu schnell gemeistert – und das, obwohl man erst einen kompletten Schauplatz samt Boss in einer Sitzung absvolieren muss, um den nächsten freizuschalten. Nicht einmal die einfallsreichen Mehrspieler-Kämpfe für bis zu vier Raumschiff-Kapitäne konnten mich lange an den Bildschirm fesseln. Da ist zwar gutes Augenmaß gefragt, wenn ich die aus meiner Basis startenden Mini-Flieger mit Hilfe eines sinnvoll gesetzten Wegpunkts an zahlreichen Hindernissen vorbei leiten muss. Das ist trotz des Abschießens feindlicher Mini-Flieger und des Bewachens der eigenen Mini-Flieger aber auf Dauer jedoch nur eine leidlich spannende Alternative zur Ionen-Schlacht. Lieber schnappe ich mir einen Kumpel und spiele – leider ausschließlich offline – kooperatives Ionen-Ping Pong in den Solo-Levels.

 

  1. NEben dem ollen Dash of Destruction mein einziges Game in meiner Erfolgsliste, welches ich komplett habe ^^
    Ich finds Bombe...aber ist wirklich etwas kurzweilig. Wobei bis man alle Levels perfekt kann um nen wirklich guten Highscore zu erzielen vergeht sicher einige Zeit...
    Mich nervte nur immer das man manchmal vor lauter Partikeln absolut nix mehr sieht und dann biste ratz fatz mal tot...

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.