Beinahe wäre Ironcast gar nicht zustande gekommen: Mit Ach und Krach konnte Daniel Leaver etwas mehr als 600 Spieler dafür begeistern, 10.183 der benötigten 10.000 Pfund in sein Kickstarter-Projekt zu investieren. Gemeinsam mit zwei Mitarbeitern und einigen Teilzeit-Entwicklern benötigte der Brite finanzielle Unterstützung, um den legitimen Nachfolger des grandiosen Puzzle Quest fertigzustellen. Ob das hehre Vorhaben sein erklärtes Ziel war? Vermutlich nicht. Meine Augenringe bezeugen trotzdem, dass ihm genau das gelungen ist.
Alternative Franzosen
Es hatte mich schon lange gewurmt: Wieso ahmt kaum ein Spiel das famose Puzzle Quest nach? Nicht einmal den Nachfolgern und Ablegern des Erfinders ist das gelungen. Dabei scheint die Formel so denkbar einfach: Man verwende das fesselnde Steineschieben eines Bejeweled (für Jüngere: Candy Crush) als Grundlage eines taktischen Rollenspiels und fertig ist das Erfolgsrezept.
In Ironcast funktioniert das so. Auf einem Spielfeld aus sechs horizontalen und vertikalen Reihen kombiniert man mindestens drei Steine derselben Farbe. Sie können nebeneinander, übereinander oder quer zueinander liegen und füllen nach ihrem Abräumen Rohstofftanks derselben Farbe. Sind genügend Ressourcen vorhanden, feuert man eine Waffe, aktiviert einen Schutzschild oder repariert beschädigte Systeme.
Ziel ist die Zerstörung feindlicher Maschinen, meist sieben Meter hohe Mechs. Ironcast heißen die Gefährte, gebaut wurden sie von England und Frankreich während des viktorianischen Zeitalters – auf Leavers alternativen Zeitstrahl jedenfalls, wo die befeindeten Völker seit Jahren Krieg führen. Tatsächlich erzählt Leaver eine spannende Geschichte um die französische Invasion auf britischem Boden. Er bettet interessante Geheimnisse in ein stilvolles Artdesign und lässt es angenehm scheppern, wenn die Kolosse aufeinander treffen. Herrlich, wie befriedigend ein „Wusch“ oder sattes „Rumms“ von Treffern zeugen!
Wenn der Boss einen Termin vereinbart…
Man sitzt natürlich selbst in einem solchen Mech. Welcher soll es denn sein? Einer, der mehr Energie aufnehmen und damit besser defensiv agieren kann oder jener, der einen Schuss mehr pro Runde abfeuert? Die Wahl des Piloten vervollständigt die Wahl der Startbedingungen: Soll sie mehr Schaden mit Energiewaffen anrichten oder soll er feindlichen Geschossen besser ausweichen?
Die Kampagne ist übersichtlich strukturiert, denn alle zehn Runden greift ein besonders mächtiges Gefährt die Hauptstadt London an. Der Ironcast muss es dann mit dem Bossgegner aufnehmen. Zuvor hat man in jeder
Runde die Wahl zwischen drei Missionen; die Belohnung (Erfahrungspunkte, Geld, Soldaten) richtet sich nach der Herausforderung.
Beinhart – immer wieder
Während das Duell mit einem oder aufeinander folgenden Mechs dabei meist im Vordergrund steht, darf man mitunter bestimmte Systeme nicht beschädigen (Waffen richten je nach Typ gezielten oder Bereichsschaden an), muss eine bestimmte Zeit überleben, spezielle Steine kombinieren oder einem Gesprächspartner einen Handel anbieten: Verzichtet man für einen guten Preis auf ein paar Dutzend Soldaten? Je mehr Soldaten man rekrutiert, umso stärker beschädigen sie den Boss immerhin vor dem Aufeinandertreffen…
Hab das Spiel nämlich soeben nach unzähligen Versuchen endlich "geschlagen" und das Ende kam doch sehr abrupt, 2 Bosse und davor halt immer die 3 Random Missionen. Viele coole Waffen/Systeme kann man so gar nicht einbauen.
Wirkt für mich einfach unfertig, aber vllt kommt ja noch Teil 2? Njaa, wohl eher nicht -,-
Das wäre mal ein schöner PS Plus Titel. Ich mag solche Spiele :>