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Jumper: Griffin’s Story (Action-Adventure) – Jumper: Griffin’s Story

Jumper läuft gerade in den deutschen Kinos und im Fahrtwasser und parallel geht das dazugehörige Videospiel auf Kundenfang. Eigentlich ist die Idee eines mit Teleportationsfähigkeiten gesegneten Racheengels, der es mit einer ganzen Armee an skrupellosen Widersachern aufnimmt, ja durchaus für eine Versoftung geeignet. Doch bei dem, was die Entwickler daraus gemacht haben, wird euch hören und sehen vergehen…

© Redtribe (360) / Collision Studios (PS2 & Wii) / Eidos

So schlimm ist das aber gar nicht, denn die einzelnen Levels sind extrem kurz und das ganze Spiel mit etwas Geschick und Glück schon nach weniger als zwei Stunden vorbei. Das kann man angesichts der miesen Spielmechanik und Technik durchaus als Vorteil auslegen, hätte man für dieses Stück Softwaremüll nicht 40 (PS2) bzw. 60 (360 & Wii) Euro locker gemacht…

Unterschiedliche Konzepte, gemeinsames Versagen

Die Versionsunterschiede – die 360-Version wurde von Redtribe, die PS2- und Wii-Fassungen von den Collision Studios verbrochen – halten sich jedoch in Grenzen. Zwar fällt das Verprügeln der Xbox-Gegner aufgrund konsequenterer Block- und Kombomechanismen deutlich taktischer aus,

Wo bin ich hier, was soll ich hier? Spielansicht und -geschehen harmonieren nur selten…

aber aufgrund von Sichtbehinderungen und schwammiger Richtungsauslegungen sorgt das System oft eher für Frust als für Ansporn. Auf PS2 und Wii herrscht hingegen Kloppchaos pur, da die Zielmarkierung durch die Gegend springt wie ein tollwütiger Frosch im Schnellkochtopf, während die Kamera längst aufgegeben hat, euch in irgendeiner Weise auch nur ansatzweise unter die Arme zu greifen.

Hin und wieder dürft ihr eure Teleportationskräfte auch für primitive Hüpfeinlagen nutzen, um Hindernisse zu überwinden oder oft völlig belanglose Sammelobjekte zu ergattern. Neunzig Prozent des Spiels bestehen allerdings aus stumpfsinnigen Massenprügeleien gegen unterbelichtete Klonarmeen und nervige Bossgegner. Der einzige Lichtblick sind die ganz amüsanten Gegner-Entsorgesequenzen, die sporadisch eingespielt werden: Mal beamt sich Griffin an Bord eines angreifenden Helikopters, schlägt den Piloten KO und ergreift kurz vor dem Absturz die Flucht oder er teleportiert sich mit einem Gegner im Schwitzkasten in eine zuschnappende Schrottpresse, um den verwirrten Kontrahenten allein darin zurück zu lassen. Allerdings bekommt ihr diese Einspielungen völlig willkürlich (360) bzw. nur an bestimmten Stellen und lediglich in Spielgrafik (PS2 & Wii) zu sehen.

Sound okay, Grafik oje

Wenig zu kritisieren gibt es auch an der größtenteils ordentlichen Lokalisierung für die man sogar einige prominente deutsche Synchronstimmen verpflichten konnte. Etwas befremdlich nur, dass die Charaktere auf PS2 und Wii nicht einmal ihre Lippen bewegen, wenn sie reden.

Bald ist’s vorbei – die Schauplätze sind genauso trostlos wie der Spielverlauf.

Die PAL-Anpassung lässt mit dicken Balken (PS2 & Wii) und fehlendem 60Hz-Modus (PS2) ebenfalls zu wünschen übrig und für die grafische Präsentation sollten sich die Entwickler wirklich schämen: Die 360-Fassung sieht wie ein schlechteres Xbox-Spiel aus, während auf PS2 und Wii maximal PSone-Niveau geboten wird. Trotzdem bekommt ihr die volle Palette an Grafikfehlern zu sehen: Von Rucklern über Clippings bis hin zu Pop-Ups und verschwindenden Texturen.

Auf PS2 und Wii ist der Texturmatsch durch den euer Cel-Shading-Held stapft teils wirklich unter aller Kanone, aber auch die Animationen und Effekte sind eine Frechheit – auch auf der 360, die allerdings komplett auf Cel-Shading-Elemente verzichtet und sich sogar weigert Änderungen im Optionsmenü zu speichern. Ich weigere mich hingegen, noch länger über diesen Schund zu schreiben. Mittlerweile dürfte wohl jeder begriffen haben, dass Jumper als Spiel so ziemlich alles falsch macht, was man nur falsch machen kann und keinen Cent der veranschlagten 60 (360 & Wii) bzw. 40 (PS2) Euro wert ist. Selbst ein eine Wertung im Bereich „mangelhaft“ wäre hier heuchlerisch…    

  1. Ich ging ins Kino und wusste so gut wie nix über den Film. Ohne Erwartungen reingegangen und irgendwie mit genauso wenig rausgekommen. War irgendwie wie in Quicki. Ganz lusige Unterhaltung.
    Das Spiel kann man auch nur jemanden geben bzw. schenken, wenn man jemanden abgrundtief hasst.
    Dann am besten zum Geburtstag oder nächtes Jahr auf Weihnachten Jumpter schenken.
    MFG
    kuvaton

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