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Just Dance 3 (Musik & Party) – Just Dance 3

Auf Wii ist Ubisoft mit der Just Dance-Serie der große Wurf gelungen: Kein Tanzspiel hat sich auf der Fuchtelkonsole so gut verkauft. Und Teil 3 soll den Erfolg jetzt auch auf anderen Systemen sicherstellen. Die Move-Variante für die PS3 folgt zwar erst im Dezember, aber bereits jetzt dürfen neben Remote-Hüpfern auch die Kinect-Tänzer eine flotte Sohle aufs Parkett legen. Muss sich Harmonix Sorgen um seine Vormachtstellung machen?

© Ubisoft Paris / Ubisoft Montreal / Ubisoft

Tanzen macht Spaß…

[GUI_PLAYER(ID=79802,width=400,text=Neongrelle peppige Tanzunterhaltung mit Spaßfokus: Willkommen bei Just Dance 3!,align=right)]Der bisherige Erfolg der Just Dance-Spiele auf Wii (JD) lässt sich auf einige wenige Faktoren reduzieren: Ein leichter Einstieg, eine gute Songauswahl und Spaß – vor allem mit mehreren Wohnzimmer-Tänzern, für die es bei den fast 50 gut ausgewählten Songs aus verschiedenen Epochen und Genres sogar einige mit besonderen Gruppen-Choreografien gibt. Man schnappt sich einfach eine Remote und versucht, die Bewegungen der in schickem Neondesign überzeichneten Vorbilder auf dem Bildschirm nachzuahmen bzw. zu spiegeln. Sobald man das „Ich mach mich doch nicht zum Affen (bzw. Tanzbären)“-Gefühl verdrängt und sich der fröhlich vor sich hin springenden Tanzherde angeschlossen hat, die die Lautstärke nach oben dreht und vor dem Bildschirm hüpft, lässt sich der Spaß definitiv nicht abstreiten – sowohl für die aktiven Teilnehmer als auch für die passiven Zuschauer.

Das Problem, das ich mit den Wii-Versionen bislang hatte -und da macht Teil 3 keine Ausnahme– ist folgendes: Man konnte und kann nach wie vor die Mechanik vergleichsweise einfach überlisten. Hat man die Remote im richtigen Moment in der Endposition für die auf den oftmals wenig aussagekräftigen Vorschau-Karten der Choreografie angezeigte Bewegung, wird es mindestens als „OK“ gewertet – selbst wenn man sich nicht wirklich im Rhythmus zur Musik bewegt.
Zugegeben: Letztlich cheatet man sich dadurch den Spaß weg, doch die Anforderung, die JD bis zu Teil 3 auf Wii an einen stellt, ist eher gering. Und wird noch dadurch relativiert, dass man nicht scheitern kann. Da passt es auch ins Bild, dass man bei Fehlern weder Feedback bekommt noch konstruktive Kritik geübt wird.

Wie bereits gesagt: Der Spaß steht im Vordergrund, weswegen Ubisoft vermutlich auch wieder einmal an Modi gespart hat. Es gibt weder eine Karriere noch irgendetwas freizuschalten. Man kann Songs auswählen und aus Lust an der Bewegung abtanzen oder sich im „Sweat-Modus“ als einer Alternative zum Fitnesscenter-Besuch vergnügen. Quasi Reduktion auf das Wesentliche. Und das funktioniert mit all seinen Limitierungen immer noch erstaunlich gut.

… mit Kinect sogar noch mehr


Für die Bewegungssensoren-Premiere der Serie hat man sich aber glücklicherweise nicht nur auf eine „einfache“ Konvertierung besonnen. Mit dem Platzhirsch Dance Central sowie einigen anderen, größtenteils unterhaltsamen Tanzspielen, ist die Konkurrenz sowohl größer als auch vielschichtiger als auf der Nintendo-Konsole, wo man das Maß aller Dinge darstellt.

Dementsprechend hat man gut daran getan, sowohl hinsichtlich der Mechanik als auch hinsichtlich des deutlich höher aufgelösten Neon-Designs im Vergleich zur Wii-Fassung aufzustocken. Und damit meine ich nicht die zwei Songs von Rihanna und B.o.B., die das Repertoire erweitern, sondern vor allem zusätzliche Modi und Features. Dazu gehört z.B., dass man für gelungenes Nachtanzen mit Sternen belohnt wird, die die so genannte Mojo-Leiste füllen, für die übrigens auch durch Mitsingen an bestimmten Stellen einen Bonus erhält. Erreicht man hier eine neue Stufe, bekommt man zur Belohnung neue Tänze oder Modi wie z.B. „Simon Says“ spendiert, in dem man zusätzlich zur Choreografie weitere Aktionen durchführen muss.

Mein Tanz

Bis zu vier Spieler können sich vor dem Bildschirm verrenken, wobei mitunter sogar spezielle Choreografien angeboten werden.

Bis zu vier Spieler können sich vor dem Bildschirm verrenken, wobei mitunter sogar spezielle Choreografien angeboten werden.

Noch interessanter ist jedoch der „Just Create“-Modus: Hier kann man seiner Kreativität und seinen (evtl. überschätzen) Fähigkeiten freien Lauf lassen und eigene Choreografien für die Songs entwickeln. Ist man mit seiner Schöpfung zufrieden, kann man diese den Freunden zuhause vorführen bzw. zum Mittanzen anbieten. Schön dabei ist auch, dass die vom Kinect Sensor erfassten Bilder mit dem gleichen Neon-Look versehen werden wie der Rest des Tanzfestes. Weniger schön ist allerdings, dass zwar die Möglichkeit eines Online-Austausches besteht, diese aber nicht für alle Songs gilt.

Bleibt noch die Frage, wie sich die Bewegungserkennung präsentiert, die bei den bislang für Kinect veröffentlichten Tanzereien unterschiedliche Eindrücke hinterließ. Und in diesem Bereich ist Dance Central immer noch vorne. Es kommt immer wieder vor, dass einige Bewegungen entweder fehlinterpretiert oder nicht erkannt werden. Anderen Choreografien hingegen scheint die Bewegung egal zu sein, so lange Anfangs- und Endposition passen. Aber wenn die Erkennung sich irrt, passiert dies immerhin zumeist zum Vorteil des Spielers – Spaß und Unterhaltungswert genießen auch unter Kinect einen höheren Stellenwert als Genauigkeit und das Einstudieren der Schritte.

Bemerkenswert ist auch, dass auch auf der 360 bis zu vier Spieler versetzt vor dem Sensor abtanzen können, so dass der Partyfaktor für Just Dance 3 deutlich höher einzuschätzen ist als bei der Konkurrenz – in einigen Bereichen sogar höher als Dance Central 2, das sich dennoch insgesamt als das interessantere Komplettpaket präsentiert.  

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