Die Europameisterschaft geht in ihre heiße Phase und die Bundesligateams bereiten sich ebenfalls bereits auf die neue Saison vor. Und wer selber sein Glück als Trainer bzw. Manager versuchen wollte, griff zum FM 2004 von EA, der bislang das Maß aller Dinge darstellt. Doch mit dem kicker Manager 2004 versucht Deep Silver, den angestammten Titelträger vom Platz an der Sonne zu vertreiben. Ein Unterfangen, das diverse Titel in den letzten Jahren vergeblich in Angriff genommen haben. Ob das Team von proline mehr Glück hat, erfahrt ihr im Test!
Dieses Beispiel ist exemplarisch für den Umfang des kicker Managers, der sich vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht als ausgefeilter als der EA-Manager präsentiert.
Das Trainingslager will weise gewählt sein: Neben den Kosten variieren auch Effekte und Voreinstellungen.
Dass man die Preise der Eintrittskarten festlegen kann, ist klar. Doch wer will, kann für jedes Spiel einzeln Fernsehrechte verhandeln, Haupt- und zahlreiche Nebensponsoren an Land ziehen und sogar die Halbzeitshows und „Sponsoren des Spieltages“ vermarkten. Selbst vor einer Preisfestsetzung und Lagerverwaltung für Marketing-Produkte und den Imbisstand macht der kicker Manager nicht halt: Mikromanagement jenseits von Gut und Böse!
Assistent nötig?
Doch keine Angst: Alle Aufgaben im Spiel können von Assistenten übernommen werden, so dass ihr euch wirklich nur um das kümmern müsst, zu dem ihr Lust habt. Gleiches gilt im Übrigen für den sportlichen Bereich, der für den Erfolg natürlich nicht unerheblich ist. Wahlweise mit oder ohne Assistent könnt ihr Verträge aushandeln, Trainingssitzungen festlegen, natürlich Trainingslager buchen und mit Hilfe der Scout-Berichte euer Team auf die nächste Begegnung einstellen.
Doch egal, ob mit oder ohne Assi, den/die ihr auch auf Fortbildungskurse schicken könnt, damit sie effektiver arbeiten: Die Zusammenhänge sowohl im wirtschaftlichen als auch im sportlichen Teil sind logisch nachzuvollziehen. __NEWCOL__Allerdings fehlt hier etwas der Bedienungs- und vor allem Mitteilungskomfort, den der große Konkurrent bietet. Hin und wieder kann es passieren, dass wichtige Dinge einfach an euch vorbei laufen, weil ihr nicht darauf hingewiesen werdet und ihr euch nicht nach jedem Spiel durch alle relevanten Menüs klickt, die ihr sowohl im übersichtlichen Büro als auch per Rechtsklick aus jedem anderen Menüschirm erreichen könnt.
Für einige eventuell ein Manko ist der Stadioneditor, der zwar alle Möglichkeiten bietet, um ein Stadion zu bauen, das einer WM würdig ist, aber im Detail deutlich hinter dem Kollegen FM 2004 zurückstecken muss.
Spannend oder unspektakulär?
Sind alle Einstellungen getätigt und das Team für das nächste Spiel eingestimmt (wahlweise auch mit Interviews zu den Partien usw.), kann es losgehen.
Trotz Renderszenen kommt hier unheimlich Spannung auf – was man vom noch nicht optimierten Textmodus nur eingeschränkt behaupten kann.
Und hier wartet für manche vermutlich der nächste Schock, der sich bei genauem Hinsehen aber durchaus als unkonventioneller Spannungserzeuger präsentieren kann: Ihr habt die Auswahl zwischen einem Textmodus und einer „Highlight-Darstellung“, die parallel zu den erfreulich schnellen Spielberechnungen stattfindet.
Der Textmodus an sich geht in Ordnung, lässt aber derzeit (Version 1.02) noch etwas Spannung und vor allem Übersicht vermissen.