La-Mulana ist so eine Spieleblase. Eine Blase mit ihren eigenen Regeln, die manchmal jeder Logik widersprechen, die ihre Spieler zum puren Vergnügen in den Trial&Error-Wahnsinn schickt und die in ihren nur für sie erfundenen Gesetzen ein wundervolles Abenteuer erschafft. Da tauchen getötete Riesenadler im Handumdrehen wieder auf, wenn man ihren Bildschirm verlässt, nur um sofort zurückzukehren. Da frisst eine Falle, deren Vorhandensein kein Mensch erahnen kann, schon mal die letzten Lebenspunkte – ohne jede Rücksicht auf weit entfernte Speicherpunkte.
Und da ist ein Indiana-Jones-Verschnitt von einem Helden, den Lucasfilm höchstselbst nicht vom Original unterscheiden könnte. Hut und Peitsche? Alles dabei. Lemeza, so der Name, hat sogar einen Lehrstuhl an einer Universität inne. Das alles spielt allerdings kaum eine Rolle, denn zeitgemäß beginnt das Retroabenteuer, indem es einfach losgeht: Lemeza kommt im sagenumwobenen La-Mulana an, wo er eine Vielzahl uralter Ruinen erforscht. Ein freundlicher alter Herr drückt ihm noch einen Laptop in die Hand, um hilfreiche Tipps per E-Mail abzuschicken…
Wie damals
… dann steckt Lemeza schon mittendrin: Er rennt nach links, nach rechts, hüpft über klaffende Löcher, schwingt die Peitsche nach Skeletten, Fledermäusen, Kobolden und skurrilen Fabelwesen. In den ersten Minuten ist es ein
Jump&Run für starke Nerven, denn der Archäologe ist längst nicht so beweglich wie moderne Kollegen. Er kann im Sprung keine Leiter greifen, nicht von ihnen abspringen und seine Sprungrichtung erst ändern, wenn er den höchsten Punkt überschritten hat. Retroliebe hin und her: Solche Einschränkungen gehören zurecht der Vergangenheit an.
Zumal La-Mulana selbst ohne die unbequeme Steuerung eine ganz schön harte Nuss wäre. Immerhin stolpert Lemeza in unvorhersehbare Fallen und obwohl er seine Lebensleiste gehörig steigern kann, findet er in den Ruinen nur selten Medizin. Weil manche Monster und Gefahren den Balken im Handumdrehen mehr als halbieren, ist er also ständig auf der Hut: Bloß kein Fehltritt! Zwar gibt es in jedem Abschnitt einen Speicherpunkt, doch manche Gebiete sind so weitläufig, dass ihn der Tod schon mal eine halbe Stunde zurückwirft.
Das Spiel ist mal eine richtige Herausforderung. Für uns zu schwer. Unsere Impressionen unter www.stubenzocker.net
Erinnert mich stark an Rick Dangerous