Doch dank einer guten Steuerung, die auf dem PC mit Maus und Tastatur natürlich viel lockerer von der Hand geht als auf Konsole (es stand die Fassung für Xbox Series X zur Verfügung), hat man seinen Bauernhof, die Gerätschaften, Fahrzeuge, Helfer etc. immer im Griff. Und es gibt wahrlich viel zu tun – insbesondere, wenn man auf dem höchsten der drei Schwierigkeitsgrade unterwegs ist, in denen die Wirtschaft gnadenlos mit einem umgeht und von dem man sich als Anfänger definitiv fernhalten sollte, wenn man nicht die Flinte in den Weizen werfen möchte.
Viel zu tun
Man ist mit der Verantwortung für den ländlichen Betrieb ausgelastet. Selbst wenn man sich nur auf glutenhaltige Feldfrüchte konzentriert reicht es nicht aus, nur zu ernten und wieder neu auszusäen. Abgesehen davon, dass man darauf achten sollte, die richtige Zeit für Aussaat und Ernte zu finden, damit man hocheffizient arbeiten kann, müssen die Felder entsprechend vorbereitet werden, indem man pflügt, düngt etc. Hier spielt in eingeschränkter Form auch der Standort eine Rolle. Im US-amerikanischen Elmcreek z.B. stehen die Chancen auf erfolgreiche Baumwoll-Plantagen deutlich höher als in den bergigen Gefilden von Erlengrat oder dem französischen Haut-Beleyron, wo weniger Felder dafür geeignet scheinen. Abseits des allgemeinen Schwierigkeitsgrades kann man sich in den durchaus üppigen, aber mitunter versteckten Optionen auch noch individuelle Erleichterungen zuschalten, indem man z.B. den eigentlich realistischen Zwang zum Pflügen oder aus dem Boden schießendes Unkraut deaktiviert. Und wer es sich nicht selber auf den Traktoren oder anderen Maschinen gemütlich machen möchte, kann sogar Helfer engagieren, die sich um die entsprechende Arbeit kümmern – für ein Entgelt versteht sich. Dementsprechend muss man vor allem in der Anfangsphase überlegen, ob man nicht vielleicht doch 500 oder 1.000 Euro einspart und stattdessen lieber selbst die Zeit investiert, um das Getreide abzuernten und zum Verkauf zu fahren.
Interessant: Man kann sogar selbst als „Helfer“ aktiv werden und Aufträge auf anderen Feldern annehmen. Dadurch lernt man nicht nur, was man alles bei der Pflege bzw. Vorbereitung der Feldfrüchte beachten muss, sondern kann auch seinen Kontostand aufstocken – insbesondere wenn die benötigten Fahrzeuge und Geräte ohnehin in der Garage zur Verfügung stehen. Doch man könnte im Zweifelsfall sogar das nötige Material leasen.
Obwohl die KI der Helfer nicht über alle Zweifel erhaben ist und z.B. beim Umfüllen aus dem Mähdrescher in einen Hänger gerne mal verfrüht zu entladen beginnt, obwohl man noch nicht in der richtigen Position ist, auf Kollisionskurs mit Kollegen geht oder bei nicht rechteckigen Feldern die Orientierung verliert, kommt es durch sie nicht zu starken Frustmomenten. Da man ihr zudem auf der übersichtlichen sowie mit zahlreichen Filtern versehenen Karte auch Jobs zuweisen darf (inkl. der Arbeiten, die man im Auftrag anderer Landwirte akzeptiert hat), kann man den Landwirtschaft-Simulator 22 sogar beinahe wie einen „Bauernhof Tycoon“ in Ego-Perspektive spielen. Doch am meisten Spaß macht es natürlich, wenn man sich selbst hinters Steuer klemmt und dann in mitunter sehr entspannenden Spielmomenten die teils großen Felder beackert.
Meine Zeit, mein Fortschritt
Irgendwann kommt der Moment, an dem man seine Besitztümer erweitern möchte und auch das nötige Kleingeld dafür hat. Entweder mit effizienteren Traktoren und Gerätschaften, von denen insgesamt über 400 (!)
zur Auswahl stehen, sodass man beim Händler beinahe erschlagen wird – insbesondere, da man teilweise sogar Modifikationen wie andere Reifen, Motoren etc. auswählen kann. Es kann aber auch sein, dass man die zur Verfügung stehende Feldfläche vergrößern möchte. Oder man braucht zusätzliche Garagen, Ställe oder gar Produktionsstätten, mit denen man z.B. die durch Schafe oder Baumwoll-Felder verfügbare Wolle verarbeitet. Vielleicht man möchte sich auch an Viehwirtschaft oder Forstwirtschaft versuchen oder als Winzer über die Runden kommen. Es gibt zig Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben, seinen Betrieb zu vergrößern, neu auszurichten oder zu optimieren. Wer will, kann sich sogar direkt an Endkonsumenten richten und für am Ende der Produktionsketten stehende Produkte Verkaufsstellen wie eine Pizzeria, einen Supermarkt oder ein Fast-Food-Restaurant eröffnen. Man darf sogar seine eigene Energie-Produktion per Solar oder Wind aufbauen.
Auch sehr toll: Lawn Mowing Simulator.
Aber nur für die ganz harten unter uns.
Ich hätte nie gedacht, dass mich das Spiel fesseln kann. Aber nachdem ich im Schnelldurchlauf 100 Stunden in den Vorgänger reingesteckt habe, glaube ich, dass mich der Teil hier nicht mehr so schnell loslässt.
Jetzt brauche ich nur noch mehr Zeit und weniger nicht beendete Spiele...
Also ich hab nach Jahren, der letzte teil den ich davor getestet hatte liegt laaange zurück, mal wieder reingeschaut.
Ist immer noch das gleiche Dröge Spiel wie damals!
Klar es ist ne Simulation, trotzdem ist es nicht wirklich Spaßig mit dem Mähdrescher 5 Minuten durch ne tote Welt zu Tuckern und dann 5 Minuten zu Dreschen nur um dann vom Hof den Schlepper nebst Hänger zu hohlen, den Raps auf diesen zu Verladen und dann 8 Minuten vom oberen Ende der Karte zum unteren zu tuckern. Und das dann drei mal bis das Feld abgeerntet und der Auftrag erledigt ist.
Damals wie heute bin ich dabei fast eingeschlafen!
Natürlich ist die Grafik deutlich besser als Früher, natürlich gibt es mehr Auswahl bei den Maschinen und ich kann mir meinen eigenen Landwirt oder eine Landwirtin erstellen.
Aber es ist jetzt 2021 warum sehe ich in der Egoperspektive meinen Char nicht im Cockpit? Alle Hebel, Pedale und Lenkräder bewegt stattdessen ein Geist! Oder kann ich das Einstellen? Dann hab ich es nur Übersehen. Die Musik nervt nach 5 Minuten.
Es ist einfach nicht mein Spiel, ich hätte gerne einen guten Mix zwischen Harvest Moon und dem LAWISI.